Die Posaune
Größtmögliche Leserschaft
Fortgesetzt von „Erdnussschale“
„… Herr Armstrong bemühte sich während des letzten Jahres seines Lebens beharrlich, um dieses, sein letztes Buch zu vollenden. Einer seiner letzten öffentlichen Auftritte geschah, um das Buch den Studenten des Ambassador Colleges zu präsentieren. Aber er wollte es auch einem viel breiteren Publikum verfügbar machen.“
— Joseph Tkach Sr.
Plain Truth, November-Dezember 1986
Weniger als ein Jahr vor seinem Tod, am 25. Februar 1985, fasste Herr Armstrong seine prophetische Botschaft in einem Brief zusammen. „Es sind jetzt mehr als 40 Jahre, dass die Klar&Wahr eine hervorragende Serie von biblischen Prophezeiungen veröffentlicht hat über etwas, das sich schon bald in Europa ereignen wird, und das die ganze Welt verändern und das Leben jedes einzelnen von uns aufrütteln wird.“ Er fuhr fort: „Daniels Prophezeiung im 2. Kapitel offenbart 10 europäische Nationen in unserer Zeit als die 10 Zehen an den beiden Füßen des großen symbolischen Bildnisses. Fünf dieser Zehen stellen fünf Nationen in Westeuropa und fünf in Osteuropa dar. Dann wird ein großer Stein dargestellt, der Christus bei seinem zweiten Kommen repräsentiert und der diese Zehen zerschmettert und kommt, um im Reich Gottes über alle diese Nationen und alle anderen Völker auf Erden zu regieren. Das wird im 17. Kapitel der Offenbarung zusätzlich erklärt, wobei diese 10 europäischen Nationen beschrieben werden, die sich unter der Römisch Katholischen Kirche vereinigen. Im letzten Jahrzehnt haben bestimmte Führer in Europa fieberhaft daran gearbeitet, um solch ein vereinigtes Europa herbeizuführen.“
Das prophezeite Emporkommen einer europäischen Macht des Tieres – eine Lehre, die die Tkaches verlegen machte – war das schlagende Herz von Herrn Armstrongs prophetischen Lehren. Im selben Brief fuhr er fort: „Aus irgendeinem Grund hat Gott die Erfüllung dieser Prophezeiung zurückgehalten – aber sie wird sich sicher ereignen!“ Laut Herrn Armstrong hat Gott die endgültige Entwicklung dieser europäischen Macht zurückgehalten. Dann schrieb er“, inzwischen wächst jetzt Gottes Werk mehr als je zuvor. … Ich arbeite jetzt fleißig an einem neuen Buch. Es wird wahrscheinlich das größte und wichtigste Buch sein, das ich je geschrieben habe. Sein Titel ist, Geheimnis der Zeitalter.“
Während die Ereignisse in Europa zurückgehalten wurden, haben sie in der Kirche zugenommen. Herr Armstrong arbeitete schwer am wichtigsten Buch seines Lebens.
Pflichtlektüre
In Geheimnis der Zeitalter versuchte Herr Armstrong die biblische Wahrheit über die sieben großen Geheimnisse zu erklären: Das Geheimnis, wer und was ist Gott, das Geheimnis der Engel und bösen Geister, das Geheimnis des Menschen, der menschlichen Zivilisation, Israels, der wahren Kirche, und schließlich, das Geheimnis des Reiches Gottes.
„Dies sind die sieben großen Geheimnisse, die das Leben jedes einzelnen Menschen auf Erden berühren“, schrieb Herr Armstrong im Vorwort des Buches. „Über all diese Rätsel steht in der Bibel die Wahrheit, aber keine einzige Kirche, kein Theologe scheint sie zu begreifen.
Woher kommt das?“ fragte er. „Die Bibel selbst ist ein Ur-Mysterium.“
Im April 1985 sagte Joseph Tkach Sr. zu den Predigern, er glaube, dass Geheimnis der Zeitalter sich als ein Riesenschritt nach vorne erweisen würde für die Kirche Gottes und die weltweite Verbreitung des Evangeliums.“
Derselbe Bericht des Generalpastors informierte, dass Herrn Armstrongs Brief vom 25. Februar „die höchste Responsequote seit mehreren Monaten eingebracht hatte.“ Laut Richard Rice schrieben viele Empfänger an Herrn Armstrong, um ihm zu sagen, dass sie schon ungeduldig darauf warteten, Geheimnis der Zeitalter zu lesen.
Am 14. Mai 1985 vollendete Herr Armstrong das Schreiben von Geheimnis der Zeitalter. Einige Wochen später, am 7. Juni, erklärte Herr Tkach den Predigern, dass sie die Doktrinen, die in der Kirche durch Herrn Armstrong wiederhergestellt worden waren, immer wieder durchlesen sollten. Dann verwies er auf Geheimnis der Zeitalter und sagte, „das ist ein Buch, das nochmals gelesen werden sollte, sobald wir das erste Mal damit fertig sind, um wirklich aufzusaugen, was Gott uns lehrt.
Als Herr Armstrong dann im September Geheimnis der Zeitalter erstmals an die Studenten im zweiten Studienjahr am Ambassador College austeilte, sagte er ihnen, „Ihr müsst jedes Wort lesen und dann öfter als nur einmal wieder durchlesen.“ Ihr werdet den vollen Sinn des Buches nicht mit einem einmaligen Lesen erhalten.“ Das ist ein Buch, das Ihr, nachdem Ihr es gelesen habt, ein zweites Mal lesen könnt und später dann ein drittes Mal.“
Im Buch selbst schrieb Herr Armstrong: „Sooft Sie dieses Buch lesen: Prüfen Sie stets alles in der Bibel nach.“
Für Herrn Armstrong war das also nicht irgendetwas, das die Geschwister leicht nehmen sollten. Er ermahnte die Mitgliedschaft, das Buch immer wieder gründlich zu studieren. Nachdem es gedruckt war, wurde es automatisch das wichtigste Literaturstück in der Kirche. Es wurde als ein Textbuch am Ambassador College verwendet. Und es war Pflichtlektüre für alle Menschen, die daran interessiert waren, Mitglied der Kirche zu werden.
Sechs Monate nach Herrn Armstrongs Tod gab die Kirchenverwaltung der Predigerschaft diese Instruktionen über Taufberatungen: „Obwohl das Lesen von Geheimnis der Zeitalter und bestimmter Broschüren und Lektionen des Bibel Fernlehrganges bezüglich der mit der Taufe verbundenen Themen verlangt werden sollte, ist das vollständige Lesen von Herrn Armstrongs umfangreicheren Büchern in den meisten Fällen ein unnötiges Gebot für die Taufkandidaten.“
Anscheinend verlangten einige Prediger von angehenden Mitgliedern, vor der Taufe alle Bücher von Herrn Armstrong zu lesen. Obwohl das nicht erforderlich war, so war Herrn Armstrongs letztes Buch eine eindeutige Ausnahme. Denn Geheimnis der Zeitalter musste jeder lesen!
Ohne zu zögern folgte die Philadelphia Kirche dieser Richtlinie seit ihrer Gründung im Jahr 1989, obwohl das Buch seit mehr als eineinhalb Jahren vergriffen war. „Herr Armstrong wies die Prediger an, sie müssten darauf bestehen, dass jeder Taufkandidat Geheimnis der Zeitalter las“, schrieb mein Vater gegen Ende 1989.
Während einer Predigerkonferenz im Jahr 1994, nannte PKG-Prediger Dennis Leap Geheimnis der Zeitalter das „Einführungsbuch zur Taufe.“ Danach erinnerte er unsere Prediger an die Weisung von Herrn Armstrong, dass es „Pflichtlektüre“ sein solle.
Zwei Jahre später betonte mein Vater dieselbe Richtlinie und erklärte den PKG-Predigern: „Herr Armstrong verlangte, dass jeder, der getauft werden wollte, Geheimnis der Zeitalter lesen müsste.“
Ohne Frage betrachtete Herr Armstrong Geheimnis der Zeitalter am Ende seines Lebens als das wichtigste und bedeutendste, innerhalb der Weltweiten Kirche Gottes verfügbare Werk. Auch Herr Tkach sagte das für mindestens ein Jahr nach Herrn Armstrongs Tod. Und seit der Gründung der PKG im Jahr 1989, hat mein Vater Geheimnis der Zeitalter als Pflichtlektüre für angehende Mitglieder aufrechterhalten.
Doch niemals hat Herr Armstrong dieses Buch nur für Mitglieder vorgesehen. Es enthält eine Botschaft für die gesamte Menschheit. Deshalb hat er so viele Ressourcen und Gelder der Kirche für den Druck und die Verteilung von Geheimnis der Zeitalter verwendet.
Grösstmögliche Leserschaft
„Man könnte sagen, dass Herr Armstrong sowohl der künstlerische Leiter als auch der Autor war“, sagte Greg Smith, der Designer des Buches. „Er traf sich regelmäßig mit verschiedenen Leuten von der Redaktion, um das Design, das Papier, den Schriftstil und schließlich den Umschlag nochmals zu begutachten. „Herr Armstrong fand diese Einzelheiten äußerst wichtig wegen seiner weiteren Pläne für das Buch. Für den Buchumschlag wollte er etwas, das majestätisch aussah, deshalb wählte er einen Farbton in dunklem Violett, der in der Druckerei speziell gemischt werden musste. Der Titel war in Reliefbuchstaben mit Goldprägung gedruckt. Die Kirche druckte 150 000 Exemplare der Hardcover-Version und beauftragte ein Verlagshaus in New York – Dodd, Mead – um die Verteilung des Buches zu koordinieren.
Die Hardcover Exemplare wurden sowohl an WKG-Mitglieder, als auch an reguläre Geldgeber und Mitarbeiter, die die Kirche unterstützten, verteilt. Die Kirche produzierte auch eine Taschenbuch-Version und bot sie in der Plain Truth an, die eine Auflage von ungefähr 8 Millionen hatte. Sie bot 480 000 Good News Abonnementen, sowie den Zusehern des World Tomorrow Fernsehprogramms, brieflich Gratisexemplare an. Eine gekürzte (und wie wir später entdeckten, eine korrupte) Version des Buches wurde in der Plain Truth und ihren sieben verschiedenen fremdsprachigen Ausgaben in Fortsetzungen gebracht.
Um ein Publikum außerhalb des Einflussbereichs der Kirche zu erreichen, bot Herr Armstrong die Hardcover-Version in Buchläden für 12,95 Dollar an. „Dadurch wird das Buch einer Leserschaft angeboten, die eine kostenlose Literatur vermutlich weder lesen, noch ernst nehmen würde“, schrieb Michael Snyder in der Worldwide News. Die Kirche investierte dann 400 000 Dollar, um für das Buch Anzeigen zu schalten – die größte Werbekampagne, die jemals für irgendeine Kirchenliteratur durchgeführt wurde. Sie brachte ganzseitige Anzeigen in 27 großen Zeitungen, unter anderen im Wall Street Journal, in USA Today und in der Saturday Evening Post. Sie inserierte auch in der Newsweek und verschiedenen anderen Magazinen und Zeitschriften. Die Anzeige erklärte, „warum Geheimnis der Zeitalter eines der wichtigsten Bücher unserer Tage sein könnte und informierte die Leser, dass dieses Buch in Buchläden verfügbar sein würde.
Im Behind the Work Video der Kirche des Jahres 1985 bemerkte der Sprecher: „Es werden alle Anstrengungen unternommen, um Geheimnis der Zeitalter der größtmöglichen Leserschaft zur Verfügung zu stellen.“
Das ist, was Herr Armstrong für ein so wichtiges Buch wollte. Im September 1985 schrieb er an die Kirchenmitglieder und Mitarbeiter: „Mit diesem Buch wollen wir die grösstmögliche Leserschaft erreichen. Ich weiß, dass sie genauso fühlen werden, wenn sie es lesen.“ Kurzfristig schien es, dass Herr Tkach auch so fühlte.
„Eine viel grössere Leserschaft“
Für mindestens 12 Monate nach dem Tod von Herrn Armstrong überhäufte Herr Tkach Sr. das Buch mit großem Lob. Am 16. Januar 1986 – am Tag, an dem Herr Armstrong starb – erklärte Herr Tkach den Mitgliedern und Mitarbeitern: „Selbst im letzten Jahr seines Lebens vollendete er trotz schwindender Kraft mit Gottes Hilfe sein stärkstes und wirksamstes Buch, Geheimnis der Zeitalter.“ Später in diesem Jahr schrieb Herr Tkach in der Plain Truth: „Trotz abnehmender Gesundheit und praktisch blind, hielt Herr Armstrong im letzten Jahr seines Lebens durch, um dieses, sein letztes Buch zu vollenden. Einer seiner letzten öffentlichen Auftritte erfolgte, um es den Studenten des Ambassador Colleges zu übergeben.
„Aber er wollte es auch einer viel grösseren Leserschaft zur Verfügung stellen. Er entschied, dass Geheimnis der Zeitalter in der Plain Truth in Fortsetzungen veröffentlicht werden sollte – als Abschiedsgeschenk an die Millionen, denen er durch das Radio, Fernsehen und das gedruckte Wort, während seines langen Lebens gedient hatte.“
Herr Tkach bestätigte, dass Herr Armstrong das Buch weiter über die Grenzen der Kirche hinaus verteilt haben wollte – dass er das Buch als ein Abschiedsgeschenk für „Millionen“ von Menschen betrachtete.“ Demnach genehmigte Herr Armstrong das Fortsetzungs-Projekt und auch den Vertrieb durch Buchläden, die Werbekampagne, die Pressefreigabe und den Direktversand und Angebote in der World Tomorrow. Tkach fuhr fort: „Kurze Zeit bevor er starb sagte er, dass er in den letzten 10 Jahren seines langen Lebens mehr verstanden hätte, als in all den vorangegangenen Jahrzehnten.
„Geheimnis der Zeitalter ist das Produkt dieses Verständnisses. Herr Armstrong hat die Bedeutung seines letzten Werkes nicht unterschätzt, denn es enthielt wichtige Schlüssel für das Verständnis des göttlichen Planes, wie er in der Bibel offenbart ist. Geheimnis der Zeitalter war in Wahrheit ein letzter Wille und ein Testament, um es an jene weiterzugeben, die es schätzen würden. So wie wir zur letzten Fortsetzungsfolge dieses bemerkenswerten Buches kommen, wollen wir unsere Schuldigkeit gegenüber Herbert W. Armstrong und seiner beharrlichen Suche nach der Wahrheit dankbar anerkennen. Großzügig hat er sein Verständnis mit uns geteilt und wir sind privilegiert, es ihnen zur Verfügung zu stellen. Er liebte und respektierte seine Leser, und, in übertragenem Sinn, hat er sie in sein Testament einbezogen.“
Eineinhalb Jahre später zog Herr Tkach das Buch endgültig aus dem Verkehr und warf 120 000 vorhandene Exemplare in den Müll. Hätte es die Philadelphia Kirche Gottes nicht gegeben, wäre Herrn Armstrongs letzter Wille und sein Testament so gut wie überholt.
Unser grosser Tag
Als Herr Armstrong am 9. September 1985 neue Exemplare seines Buches an die Studenten im zweiten Jahr verteilte, vergoss er fast eine Träne während er fragte: „Verzeihen Sie mir bitte, wenn ich ein bisschen erregt bin, dass dieses Buch vollendet ist – dass dieses Buch jetzt gedruckt ist. Der heutige Tag ist ein ziemlich großer Tag in meinem Leben, wo ich jedem Einzelnen von euch Exemplare dieses Buches aushändigen kann.“
Unser „großer Tag“ kam 11 Jahre später, am 20. Dezember 1996, als wir unser erstes Exemplar von Geheimnis der Zeitalter erhielten – der erste Nachdruck durch die Philadelphia Kirche Gottes. Ungefähr ein Jahr lang hatte mein Vater diesen Schritt ernsthaft überlegt. Er hatte dieses Thema mit einigen von uns Predigern im PKG-Hauptquartier in Edmond erörtert.
Er empfahl mir, mich mit einem Urheberrechts-Anwalt in Washington DC, der uns vom Ehemann unserer Fernsehzeitmaklerin empfohlen wurde, in Verbindung zu setzen. Im November 1996 setzte ich mich telephonisch mit ihm in Verbindung und erklärte ihm unsere Situation so gründlich und prägnant wie möglich. Ich erklärte ihm, dass wir das Projekt höchstwahrscheinlich vorantreiben würden, wollte aber zuerst juristischen Rat suchen, bevor wir weiter vorgehen. Während er uns seine Meinung über die Rechtssituation bezüglich des Druckens eines eingestellten Werkes, das eigentlich nicht uns gehörte, nicht mitteilte, sagte er uns, dass, wenn wir das Projekt dennoch vorantreiben wollten, wir uns auf die Möglichkeit eines Gerichtsverfahrens vorbereiten sollten.
Ich fragte ihn, wie wir den Urheberrechtsvermerk im Buch ausführen sollten, der las, „© Worldwide Church of God“. Aus offensichtlichen Gründen wollten wir den Vermerk nicht so drucken. Der Rechtsanwalt sagte, dass der Urheberrechtsvermerk selbst keine besondere Bedeutung hätte. Das einzige Problem ist, sagte er zu uns, es wäre eine Unterschiebung. Mit anderen Worten, indem der Urheberrechtsvermerk auf die WKG lautet, könnte man bei Gericht argumentieren, dass die WKG dem Nachdruck-Projekt falsch zugeschrieben wurde. Wir waren damit zufrieden, weil wir ihren Namen ohnehin nicht diesem Projekt zugeschrieben haben wollten. Aber wir wollten auch nicht den Eindruck erwecken, dass wir das Urheberrecht besaßen (obwohl wir überzeugt waren, dass wir in geistiger Hinsicht die rechtmäßigen Eigentümer dieses Materials waren), weshalb wir den Namen der PKG nicht im Vermerk einfügen wollten. Demnach wählten wir für „© Herbert W. Armstrong“.
Einige Wochen nach diesem Anruf trafen sich mein Vater und ich mit Mark Carroll, dem Prepress-Produktionsmanager für die Kirchenpublikationen zu jener Zeit. Er arbeitete für eine Druckerei in Arkansas und mein Vater wollte wissen, ob er interessiert wäre, das Projekt zu akzeptieren. Herr Carroll, ein PKG-Mitglied, war begeistert von der Aussicht, Herrn Armstrongs gesamte Literatur wieder aufleben zu lassen. Bereitwillig sagte er zu und am Ende dieses Treffens bestellten wir 20 000 Exemplare dieses Buches. Wir baten Herrn Carroll um Diskretion bezüglich des Projekts, weil wir die WKG überraschen wollten und anfangs so viel Aufruhr wie möglich machen wollten.
Wir hatten kein Geld um eine Hardcover-Version zu produzieren, aber wir gestalteten unsere Taschenbuch-Version nach Herrn Armstrongs Hardcover-Version in Größe und Seitenanzahl. Und natürlich verwendeten wir auch den Text von der Hardcover-Version, weil die Tkaches die Taschenbuch- und Fortsetzungs-Versionen verfälscht hatten.
An dem Tag, als wir unser erstes Exemplar von Herrn Carroll erhielten, waren wir mit den letzten Korrekturen der Januar-Trumpet des Jahres 1997 beschäftigt. Wir hatten nicht damit gerechnet, dass die Druckauflage von Geheimnis der Zeitalter so schnell fertig sein würde, daher hatten wir nichts vorbereitet für die Januar-Auflage, um diesen gewaltigen Schritt nach vorn für unser Werk, offiziell bekannt zu machen. In letzter Minute entschieden wir jedoch, zumindest eine Anzeige für die Rückseite zu erstellen und unseren Lesern zum ersten Mal ein Gratisexemplar von Geheimnis der Zeitalter anzubieten. Die Überschrift lautete: „Das Rätsel lösen!“
Herr Carroll erklärte uns, dass die Trumpet nicht bis Mitte Januar in den Briefkästen ankommen würde. Somit hatten wir ein paar Wochen mehr bis wir wirklich etwas sagen konnten. Unsere eigenen Kirchenmitglieder, geschweige denn die Weltweite Kirche Gottes, hatten keine Ahnung von all dem, was geschah.
Schlachtruf
Während des Gottesdienstes am 4. Januar 1997 hielt mein Vater ein großes Buch hoch und erzählte unseren Geschwistern voll Begeisterung: „Das ist das Geheimnis der Zeitalter – unsere Version des Buches.“ Als er fortfuhr, unseren Mitgliedern über die Anzeige, die auf der Rückseite der nächsten Trumpet erscheinen würde, zu erzählen, ging ein Raunen der Verwunderung durch den Versammlungsraum. Er sagte: „Heute haben wir entschieden, dieses Buch zu drucken und es kostenlos weiterzugeben und die Konsequenzen einfach zu akzeptieren – falls es irgendwelche gibt. „Und das wird natürlich gänzlich in Gottes Händen liegen“. Später erklärte er den Mitgliedern, dass er sich mehr Sorgen über die Konsequenzen des Nichtdruckens des Buches machte, als über das Drucken. Das ist ein Thema, das im Laufe der nächsten sechs Jahre immer wieder auftauchen würde: Die WKG mit offensiven Schlägen anzugreifen. „Wir werden tun, was getan werden muss“, sagte mein Vater, „und dann sind sie am Zug (die WKG), wie man so sagt.“
Die andere Sache, die im selben Zeitraum eine Rolle spielen würde, war der Glaube. Mein Vater sagte in der Predigt: „Ich fühle, dass Jesus Christus es nicht dulden wird, dass dieses Buch weiterhin nicht mehr gedruckt wird. Ich glaube das. Und ich bin bereit, eine Menge darauf zu setzen.“ Später rief er enthusiastisch: „Das Buch gehört uns! Gott sagt das. Und Gott wird hinter uns stehen und uns unterstützen. Er hat das versprochen.“ Von Anfang an machte mein Vater weiter, mit dem vollen Vertrauen, dass Gott auf unserer Seite war. Zudem glaubten wir fest daran, dass, indem die WKG Herrn Armstrongs Werk unterdrückte, sie dadurch die Konstitution verletzte. Doch wie immer sich das vor Gericht entfalten mag, es war nebensächlich hinsichtlich der Prämisse, die unserem Vorgehen von Anfang an zu Grunde lag – dass Gott Herrn Armstrongs Lehre verbreitet haben wollte.
Damals hatte die Trumpet eine mittelmäßige Auflage von nahezu 60 000 Exemplaren. Sobald die Abonnenten Mitte Januar ihre Ausgaben erhielten, begannen die Bestellungen für Geheimnis der Zeitalter einzulaufen. In der ersten Woche nach dem Erscheinen der Anzeige, erhielten wir 2000 Anfragen für das Buch.
Schon bald nachdem Geheimnis der Zeitalter erstmals auf der Rückseite der Trumpet erschien, bereiteten wir etwas viel Bedeutenderes für unsere Jubiläumsausgabe zum siebenjährigen Bestehen im Februar vor. Auf dem Buchumschlag brachten wir ein Bild des Buches über der Schlagzeile: „Wohin wir gehen!“ In seinem „aus der Feder von …“, wählte mein Vater den Titel für seinen Beitrag: „Die größtmögliche Leserschaft“. Darin beschrieb er eine „neue Phase“ unseres Werks, wobei der Fokus unserer Botschaft jetzt hauptsächlich auf die Welt gerichtet sein würde, im Gegensatz zu den Mitgliedern und ehemaligen Mitgliedern der Weltweiten Kirche Gottes. Er schrieb: „Geheimnis der Zeitalter war wie die großartige Zusammenfassung des gesamten Werkes von Herrn Armstrong – das angesammelte Wissen seines gesamten Hirtenamtes. Dieses Buch war mehr als jedes andere Literaturstück, das, wofür Herr Armstrong und Gottes Werk standen. … Herr Armstrong wollte, dass es ‚die größtmögliche Leserschaft’ erreichen sollte … Ich glaube, die grösstmögliche Leserschaft, sollte heute zu unserem Schlachtruf werden! … Das ist unsere entscheidendste Stunde. Wir müssen den Staffelstab aufnehmen und die letzte Runde vollenden. Wir müssen uns strecken und anstrengen, um das größte Rennen das wir jemals laufen werden, zu gewinnen“ (Hervorhebung im Original).
Das war unser Schlachtruf im Jahr 1997: Die grösstmögliche Leserschaft. Das war, was Herr Armstrong schon immer wollte. Darüber nachzudenken, was hätte sein können, wenn die Tkaches Herrn Armstrongs Fußstapfen gefolgt wären, wie der ältere Tkach beim Begräbnis sagte. Es bereitet uns Schmerzen, darüber nachzudenken, was die WKG getan haben könnte – mit Herrn Armstrongs gut eingeführter, jahrzehntelanger Erfolgsgeschichte und all dem Personal, den Ressourcen und Mitteln und dem Einkommen, das die Kirche zu ihrer Verfügung hatte als Herr Armstrong starb. Wie die Dinge lagen, wandte der Tkachismus alle Vorteile dieses Multimillionendollar Medienimperiums gegen die Botschaft seines Gründers – sogar bis zu dem Punkt, Geheimnis der Zeitalter innerhalb von 32 Monaten zu vernichten.
Das Überbringen der Botschaft an das größtmögliche Publikum war nun einigen wenigen Getreuen überlassen, die innerhalb der Philadelphia Kirche Gottes Zuflucht vom Tkachismus suchten. Unser Werk im Jahr 1997 war – sogar nach sieben Jahren stetigen, ansteigenden Wachstums – eine mikrokosmische Version von Herrn Armstrongs Werk, das Herrn Tkach 1986 übergeben wurde. Mit nur einem Bruchteil der Ressourcen und der Kraft, die die Kirche einst zu Herrn Armstrongs Zeiten hatte, die ganze Welt zu erreichen, würde nicht leicht sein. Und um die Angelegenheit noch schwieriger zu machen würde jeder Schritt unseres Fortschritts auf zornigen, feindlichen Widerstand seitens Jener stoßen, die darauf aus sind, Herrn Armstrongs Vermächtnis zu zerstören und seine Ideale aufzugeben.
Wir befanden uns im Krieg! Aber wir wussten wofür wir kämpften, und wir hatten einen Schlachtruf.
„Sind Sie bereit? Bin ich bereit?“, fragte mein Vater in seinem Artikel in der Trumpet. „Wir haben eine einmalige Gelegenheit. Zahlenmäßig können wir die wenigsten Menschen sein, um das größte Werk auf Erden zu tun.“seventeen.26
Wird fortgesetzt ...