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Kann Europa im Nahen Osten Frieden vermitteln?

EMMANUEL DUNAND/AFP/Getty Images

Kann Europa im Nahen Osten Frieden vermitteln?

Der Versuch reizt.

Könnte Amerika seine Rolle im israelisch-palästinensischen Friedensprozess verlieren? Viele denken, dass es keine Alternative gibt. Aber eine Macht ist eifrig auf der Suche nach Möglichkeiten, die Vereinigten Staaten zu ersetzen.

Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, hat Europa wiederholt aufgefordert, eine stärkere Rolle als Chefunterhändler im Friedensprozess zu übernehmen, insbesondere seit US-Präsident Donald Trump seine Absicht ankündigte, die amerikanische Botschaft nach Jerusalem zu verlegen. Schweden anerkennt Palästina bereits als Staat, Slowenien ist dabei, diesem Beispiel zu folgen, und Portugal, Irland, Belgien und Luxemburg denken aktiv darüber nach.

„Wir betrachten die Europäische Union als einen echten Partner und Freund“, sagte Abbas bei seiner Ankunft in Europa. „Daher rufen wir die Mitgliedsstaaten dazu auf, den Staat Palästina zügig anzuerkennen. Wir versichern, dass es keinen Widerspruch zwischen Anerkennung und die Wiederaufnahme von Verhandlungen gibt.“

Während US-Vizepräsident Mike Pence im Nahen Osten war, war Abbas in Europa und kam dort am 22. Januar an. „Die USA haben sich disqualifiziert, sie können keine Rolle in einem künftigen Friedensprozess mehr spielen“, sagte Ashraf Khatib, Sprecher der Abteilung für Verhandlungen der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) dem Al-Monitor. In diesem Artikel „Europa als neuer Förderer des Friedens in Nahost“ wurde berichtet, dass eine PLO-Quelle bekannt gab, dass sie nicht nur mit den USA allein verhandeln würden, „sondern wir haben die Möglichkeit eines multilateralen Rahmens mit mehr Ländern – nicht nur den USA – nicht ausgeschlossen.“ Al-Monitor fuhr fort:

Die Quelle erzählte Al-Monitor, dass die Palästinenser mit einer Reihe von Parteien gesprochen haben, darunter Russland, China, Südafrika, die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten, sowie die arabischen Länder, um mit einer Formel herauszukommen. ...

Die Palästinenser würden gerne in einen Prozess eingebunden werden, der dem der iranischen Atomgespräche ähnelt. Im P5 + 1-Prozess beteiligten sich Mitglieder des UN-Sicherheitsrats und Deutschlands an Gesprächen, die zu einem großen internationalen Durchbruch führten, der Bedenken hinsichtlich der iranischen Nuklearaktivitäten zum Ausdruck brachte. Die Palästinenser würden auch mit einer ernsthaften Wiederbelebung des inaktiven Nahost-Quartetts zufrieden sein, das aus der EU, der UNO, den Vereinigten Staaten und Russland besteht.

Zur gleichen Zeit kürzen die USA ihre Finanzierung für palästinensische Gruppen. So gerechtfertigt eine solche Maßnahme auch sein mag, wie Al-Monitor in einem späteren Artikel betonte, könnte dies auch dazu führen, dass Europa eine größere Rolle spielt:

Jetzt aber – wo die Vereinigten Staaten wie es scheint, nicht mehr der wichtigste diplomatische Vermittler zwischen Israel und den Palästinensern oder sogar ein entscheidendes wirtschaftliches Geberland sein werden –, steht der EU die Tür weit offen, die regionale Bühne zu übernehmen. Das bedeutet nicht, dass Netanjahu zustimmen wird, die EU als alternativen Vermittler zu Washington zu akzeptieren, wie Abbas es möchte, aber je größer das wirtschaftliche Engagement Europas ist, desto mehr wird es versuchen, seinen Einfluss auch auf die diplomatische Arena auszuweiten.

Es ist leicht zu erkennen, warum – denn Europa sieht weitaus pro-palästinensischer aus als die USA. Die Außenministerin der EU, Federica Mogherini, sagte: „Ich möchte Präsident Abbas versichern, dass die Europäische Union einer Zweistaatenlösung mit Jerusalem als geteilte Hauptstadt zweier Staaten fest verpflichtet ist.“

Aber was ist darin für Israel? Warum sollte es einem mehr pro-palästinensischen Vermittler zustimmen?

Angst vor den Demokraten

Es mag sein, dass Israel Trump liebt, aber es fürchtet Amerikas Demokraten. Diese Angst könnte es noch dazu motivieren, mit den Palästinensern und Europäern am Verhandlungstisch zusammenzutreffen.

Eine am 23. Januar veröffentlichte Pew-Umfrage ergab, dass die Unterstützung für Israel in den USA relativ konstant geblieben ist, aber mit einem radikalen Wandel: Die Unterstützung für Israel wird dramatisch polarisiert. Nur 27 Prozent der Demokraten unterstützen Israel, verglichen mit den 79 Prozent der Republikaner. Die Liberaldemokraten unterstützen Palästina beinahe fast doppelt so viel wie Israel.

Die Unterstützung für Israel unter den Demokraten sinkt schnell. Im April 2016 sagten 53 Prozent der moderaten und konservativen Demokraten, dass sie Israel unterstützen. Heute ist diese Zahl auf 35 Prozent gesunken.

Caroline Glick glaubt, dass Israel das fürchtet, was nach Trump kommen könnte. Sie schrieb:

Heute haben demokratische Präsidentschaftskandidaten wie die New Yorker Senatorin Kirsten Gillibrand und der New Jersey Senator Cory Booker ihre bisherige Unterstützung für Israel aufgegeben, um die zunehmend radikale, anti-israelische Basis ihrer Partei zu befriedigen.

Der Linksruck der Demokraten hat sie dazu veranlasst, die Identitätspolitik zunehmend als die Grundlage für die Politikgestaltung anzuerkennen. Die Identitätspolitik diktiert eine Hackordnung der Opfer. Je größer der Status einer Gruppe als Opfer ist, desto mehr unterstützen die Demokraten sie. In dieser Taxonomie ist beschlossen worden, dass Israel ein Unterdrücker ist, und die Palästinenser werden als die Opfer definiert.

Das Problem mit der Identitätspolitik ist, zumindest was Israel betrifft, dass es keine Grundlage für den Beschluss gibt, dass Israel der Böse ist und die Palästinenser die Guten sind. Im Gegenteil. Wie der steile Anstieg der republikanischen Unterstützung in den letzten 17 Jahren zeigt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie Israel unterstützen, umso größer, je mehr sie wissen. …

Es ist Israel nicht möglich, den Demokraten eine anti-israelische Position auszureden, die ihnen auch nicht eingeredet worden ist. Israel hat keinerlei Möglichkeit, die Demokraten dafür zu gewinnen, ihre Feindseligkeit zu überdenken, wenn sie nie darüber nachgedacht haben. Sie haben einfach das Diktat ihres politischen und ideologischen Lagers akzeptiert.

Diese Denkweise wurde kürzlich in Kommentaren des ehemaligen Außenministers John Kerry veranschaulicht. Bei einem Treffen mit palästinensischen Beamten soll Kerry ihnen gesagt haben, dass sie stark bleiben und Trumps Forderungen nicht nachgeben sollten. Er behauptete sogar, dass Trump innerhalb eines Jahres nicht mehr im Amt sein würde!

Kerry hat angedeutet, dass er 2020 kandidieren könnte. Sie können sehen, warum Israel eine solch einseitige Annäherung im Friedensprozess fürchtet.

Während 2020 näher rückt, können Sie davon ausgehen, dass die Israelis über einen linksradikalen Verhandlungspartner nervös werden – vielleicht sogar einen Partner, der Trumps Entscheidungen rückgängig macht. Glick warnte: „Wenn Präsident Trump im Januar 2021 nicht Präsident ist, wird Israel einer Regierung gegenüberstehen, die uns Obama vermissen lässt.“

Israel braucht einen Notfallplan. So pro-palästinensisch wie Europa auch gewesen ist, es scheint keine sicherere Alternative zu geben. Israel lebt in einer Welt, in der potenzielle Partner entweder Diktatoren oder Demokraten sind.

Der Friedensprozess war prophezeit

Die Bibel hat genau diesen Wandel im Nahost-Friedensprozess prophezeit – und deswegen haben wir das seit Jahren vorhergesagt.

Bereits im Juli 1971 verwies der Vorläufer unserer Zeitschrift, die Klar & Wahr, auf „neue Aufforderungen an Europa, eine größere Rolle im Nahen Osten zu übernehmen, einschließlich der friedlichen Beilegung der arabisch-israelischen Konfrontation“. Unter der Leitung von Herbert W. Armstrong prophezeite die Klar & Wahr, dass „Europa und insbesondere der Gemeinsame Markt (heute die EU) mit Sicherheit ihr Engagement in der Region verstärken werden“ (Hervorhebung durchweg hinzugefügt).

Dann, im Dezember 1996, schrieb der Chefredakteur der Posaune, Gerald Flurry: „Europa bewegt sich nicht nur, um ein Co-Sponsor im Friedensprozess zu sein – es will die Kontrolle darüber gewinnen!“

Hosea 5, 13 sagt: „Als aber Ephraim seine Krankheit und Juda seine Wunde fühlte, zog Ephraim hin nach Assur und schickte zum König Jareb. Aber der kann euch nicht helfen noch eure Wunde heilen.“

Wenn wir uns diesen Vers im hebräischen Original ansehen, offenbart sich, dass sowohl Ephraim als auch Juda nach Assyrien (oder Deutschland) gehen. Um dies zu beweisen, fordern Sie unsere kostenlose Broschüre Deutschland und das Heilige Römische Reich an.

Beachten Sie, was Herr Flurry in seinem Artikel „Israels tödliche Wunde“ schrieb:

Das Wort Wunde ist in der Strong’s Concordance unter der Nummer 4205 zu finden. Es bedeutet „im Sinne von Verbinden: ein Verband, d.h. Heilmittel.“ Das Gesenius' Lexicon definiert es folgendermaßen: „das Zusammendrücken, Verbinden einer Wunde; hier bildhaft verwendet für ein Heilmittel, das auf die Wunden des Staates angewendet wird.“ Mit anderen Worten, das Heilmittel ist die Wunde!

Eine ähnliche Verwendung des Wortes Wunde in Obadja 7 zeigt, dass dieses Wort sich auf eine Täuschung in einem Friedenspakt bezieht.

Ist das nicht das, was wir heute sehen? Immer wieder hat Israel etwas aufgegeben ohne eine Gegenleistung zu verlangen. Die Land-für-Frieden-Abkommen haben Israel mit einem schmalen Stück Land am Rande des Mittelmeers hinterlassen! Wo ist der Frieden, der versprochen wurde? Der Friedensprozess ist in der Tat eine Wunde.

Und wenn Israel diese Wunde sieht, wird es sich an Europa wenden – das von Deutschland geführt wird – trotz seiner schrecklichen Geschichte. Wie Herr Flurry schrieb: „Es scheint, dass die Israelis ihrem schlimmsten Feind vertrauen können, aber sie können Gott nicht vertrauen, um sie zu beschützen!“

Israel hat seit Jahrhunderten sein Vertrauen auf die Menschen gesetzt; manchmal auch auf sich selbst und in letzter Zeit auf die Vereinigten Staaten. Aber wie weit muss es gehen, bevor Israel wieder auf Gott vertrauen wird? Wie Hosea 5 sagt, wird Israel versuchen, sein Vertrauen zuerst auf alles andere zu setzen.

Aber es wird nicht funktionieren. Wie Vers 13 sagt, wird diese Macht keine Heilung für Israel haben. Tatsächlich wird Deutschland Israel in einem Bündnis mit Israels arabischen Nachbarn hintergehen! (Für weitere Einzelheiten lesen Sie Herrn Flurry's Artikel „Eine Allianz zwischen den arabischen Ländern und Europa.“)

Die Heilung

Es gibt ein Heilmittel – eine Lösung für den Friedensprozess. Wir haben es verkündigt, solange wir davor haben, auf Menschen zu vertrauen.

Es wird die Intervention Jesu Christi erfordern, um die einzige Lösung des Nahost-Konflikts zu erzwingen (Jesaja 27, 12-13; 30, 19).

Gott warnt klar und deutlich vor dem, was auf die Menschen zukommen wird, die auf Menschen vertrauen. Er bittet die Menschen, reuevoll zu Ihm zurückzukehren.

Lesen Sie unbedingt Herrn Flurry’s vollständigen Artikel „Israels tödliche ‚Wunde‘“ (in fünf Teilen). Wir alle können mehr tun, um auf Gott als unseren Erlöser zu vertrauen. Er verspricht einen Friedensprozess, der auf nationaler und individueller Ebene funktioniert. Es fängt damit an, dass wir auf Gott als unseren Friedensstifter schauen. 

Ger De Ad