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Die EU weitet afrikanische Gaslieferungen aus

Die zentrale Anlage, wo die Ostseepipeline Nord Stream Westeuropa erreicht, in Lubmin, Deutschland [SEAN GALLUP/GETTY IMAGES]

Die EU weitet afrikanische Gaslieferungen aus

Während der Krieg in der Ukraine tobt, blickt die EU nach Afrika, um ihre Gasreserven aufzufüllen. Doch auf der Flucht vor einem Krieg stößt Europa auf einen anderen.

Russland hat am 17. Juni die Erdgaslieferungen durch die erste Nord Stream-Pipeline nach Frankreich und Italien stark gedrosselt und damit den Druck auf Westeuropa weiter erhöht. Unterdessen bemüht sich Europa um Abkommen mit afrikanischen Staaten, um seine Gasversorgung für den Winter zu sichern. Das wachsende Engagement der Europäischen Union in Afrika steuert auf einen geopolitischen Konflikt zu, den die Posaune seit langem erörtert.

Vor dem Krieg war Europa zu etwa 40 Prozent seiner Gasversorgung von Russland abhängig. Aber das ändert sich jetzt. Im März, noch vor den jüngsten Kürzungen der Gaslieferungen, war bereits klar, dass Europa im Winter das Gas auszugehen droht. Aus diesem Grund hat die Europäische Kommission am 23. März einen Gesetzentwurf verabschiedet, der die Gasspeicherinfrastruktur als wesentlich einstuft. Außerdem wird gefordert, dass jeder Mitgliedstaat bis zum 1. November eine Reserve von 80 Prozent der gesamten Gaskapazität erreicht.

Laut dem Aggregated Gas Storage Inventory (Gesamter Gasspeicherinventar) sind die Reserven der EU derzeit zu 55 Prozent aufgefüllt. Deutschland, Italien und Frankreich haben bereits 55 bis 58 Prozent ihrer Kapazität gefüllt. Doch trotz dieser Anstrengungen und angesichts des verringerten Durchflusses durch Nord Stream 1 läuft Europa Gefahr, in diesem Winter nicht genügend Gas zu haben. Deshalb hat es eine riskante Entscheidung getroffen: Es wendet sich Afrika als Hauptlieferant von Erdgas zu.

Afrika: die Gaskriege

„Im Moment klopft Europa wirklich an unsere Tür“, sagte der stellvertretende Sekretär der senegalesischen Behörde für die Verwaltung der natürlichen Ressourcen gegenüber der Washington Post. „Der Krieg hat alles verändert.“

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz besuchte den Senegal Ende Mai, der EU-Energiekommissar war ihm im Februar vorausgeeilt. Während Deutschland noch keinen Vertrag abgeschlossen hat, hat Italien bereits Vereinbarungen mit Algerien, Ägypten, Angola und der Republik Kongo über die Lieferung von etwa zwei Dritteln des zur Schließung der Lücke benötigten Gases getroffen. Für Rom war dies dringend notwendig. Vor dem Krieg war Italien zu 40 Prozent seiner Gasversorgung von Russland abhängig.

Viele Analysten haben festgestellt, dass Afrika von zahlreichen Staatsstreichen geplagt wird und dass der Norden besonders von tödlicher Instabilität heimgesucht wird; daher überwiegen die Risiken eines stärkeren Engagements auf dem Kontinent oft die Vorteile. Europa ist sich jedoch der Gefahr bewusst. Und Deutschland ergreift Maßnahmen, um seine Präsenz in Afrika nicht nur zu sichern, sondern auch zu gewährleisten, dass sie profitabel ist.

Ende Mai kündigte Deutschland die Verlegung von 300 Soldaten von Mali nach Niger an. Außerdem entsandte es im Rahmen einer Mission der Vereinten Nationen weitere 300 Soldaten nach Mali. Zwei Tage nach dieser Ankündigung erhielt der EU Observer eine von der EU am 25. Mai veröffentlichte strategische Überprüfung, in der eine Ausweitung der Operationen in der Sahelzone gefordert wird. Dem Dokument zufolge möchte die EU „über dieses ursprüngliche Ersuchen hinausgehen und auch ein ‚Ausbildungs-, Ausrüstungs- und Begleithilfepaket’ für bestimmte Einheiten oder sogar zur Betreuung einer umfassende Militäroperation der nigerianischen Streitkräfte abdecken.“

Auch mit Burkina Faso sind Verhandlungen im Gange. Das Land möchte, dass die EU dort eine ähnliche Militärpräsenz einrichtet wie in Mali und Niger.

Aber die Ausweitung der Operationen ist noch nicht zu Ende. Die EU möchte sich auch in einem der Länder am Golf von Guinea niederlassen. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um Nigeria, eines der wenigen Länder, die über die notwendige Infrastruktur für den Export verfügen. Italien hat bereits ein Abkommen mit Lagos geschlossen.

Auf EU-Ebene wurde eine Einigung mit Ägypten erzielt. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, unterzeichnete am 15. Juni in Kairo eine Absichtserklärung. Diese Vereinbarung sieht nicht nur eine Steigerung der ägyptischen Gasexporte vor, sondern öffnet auch den Weg für israelisches Gas nach Europa über die OstMed-Pipeline.

Die Anfänge eines neuen Konflikts

Der Krieg hat Europa dazu gebracht, Erdgas aus Afrika zu beziehen. Ironischerweise wird Europa durch eine solche Entscheidung in einen weiteren Krieg geraten.

Die Posaune warnt seit Jahrzehnten davor, dass Europa mit den Kräften des radikalen Islam, angeführt vom Iran, in Konflikt geraten wird. In der Sprache der biblischen Prophezeiung wird Europa als „der König des Nordens“ und der Iran als „der König des Südens“ bezeichnet. In Daniel 11, 40 heißt es: „Zur Zeit des Endes aber wird sich der König des Südens mit ihm messen, und der König des Nordens wird mit Wagen, Reitern und vielen Schiffen gegen ihn anstürmen und wird in die Länder einfallen und sie überschwemmen und überfluten.“

In der Bibel werden auch andere Länder erwähnt, die unter iranischen Einfluss geraten und sich Europa widersetzen werden. In „Eine mysteriöse Allianz“ erklärt Posaune-Redakteur Gerald Flurry, wie eine Prophezeiung in Psalm 83 darauf hinweist, dass Ägypten und Libyen mit dem Iran verbündet sein werden. Er erörterte auch, wie Algerien in diesen biblischen Konflikt verwickelt sein wird. Sogar in Nigeria sind verstärkte iranische Aktivitäten zu beobachten.

Während Europa versucht, seine Gasreserven aufzufüllen, steuert es auf den prophezeiten Krieg zu. Um die Folgen dieses Trends zu verstehen, lesen Sie unsere kostenlose Broschüre Der König des Südens von Gerald Flurry.