Ihr kostenloser Newsletter

Wohin die westlichen Sanktionen gegen Russland führen

JULIA GODDARD/DIE POSAUNE

Wohin die westlichen Sanktionen gegen Russland führen

Tragen die Sanktionen tatsächlich zum Aufbau des prophezeiten „Marktes der Nationen“ bei?

Russlands Angriff auf die Ukraine ist der erste Krieg einer Großmacht gegen ein westliches Land seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Und wie haben die Vereinigten Staaten und andere westliche Nationen darauf reagiert? Mit Wirtschaftssanktionen. Dies ist das gängige außenpolitische Mittel, um Regimes zu zwingen und zu bestrafen, die sich dem Status quo des Kräfteverhältnisses widersetzen. Russland war in den letzten 30 Jahren mehr oder weniger ständig mit Sanktionen konfrontiert, doch die jüngste Sanktionsrunde zielt darauf ab, Russlands Wirtschaft zu isolieren und vom Westen abzuschneiden.

Zu den Sanktionen gehören das Einfrieren von Vermögenswerten russischer Oligarchen, das Verbot von Ein- und Ausfuhren, die Beschränkung von Luxusgütern, Reisebeschränkungen für russische Beamte und das Sperren aller Flüge aus Russland. Die USA haben Transaktionen mit der russischen Zentralbank untersagt, was bedeutet, dass Russland keinen Zugriff auf ausländische Vermögenswerte in US-Dollar hat und keine internationalen Geschäfte mit US-Dollar tätigen kann. Die „mächtigste Option“ der Sanktionen ist der Ausschluss einiger russischer Banken von SWIFT, der wichtigsten Zahlungsmethode, die von Unternehmen in aller Welt genutzt wird.

Werden diese Sanktionen Russland aufhalten?

Nein, nicht wirklich. Sie werden den USA und den englischsprachigen Völkern mehr schaden als Russland.

Tatsächlich beschleunigen diese Sanktionen nur eine Revolution im globalen Wirtschaftsgefüge – eine Revolution, die in der Bibel prophezeit wird.

Gesichtswahrende Sanktionen

Die Sanktionen hatten unmittelbare Auswirkungen auf die russische Wirtschaft: Nachdem einige Banken aus dem Swift-System ausgeschlossen wurden und Russland keinen Zugang zu ausländischen Vermögenswerten in Höhe von 560 Milliarden Euro hatte, stürzte der Rubel um 30 Prozent ab. Dies sind verheerende kurzfristige Auswirkungen.

Dieselben Länder jedoch, die diese Sanktionen verhängt haben, zahlen an Putins Russland täglich 930 Millionen Euro für Öl und Erdgas. Das ist der grundlegende Fehler bei allen Maßnahmen, die Putin bestrafen sollen: Die weltweite Energieversorgung ist so eng mit Russland verknüpft , dass es unmöglich ist, Russlands Wirtschaft zu lähmen, ohne auch der eigenen Nation zu schaden. Dies ist größtenteils auf die bewusste Wirtschaftspolitik der westlichen Länder zurückzuführen, die darauf abzielt, ihre eigene Öl- und Gasproduktion zugunsten von Initiativen für grüne Energie einzustellen.

„Russisches Gas macht allein 42 Prozent der europäischen Gasimporte über Pipelines aus. Eine Abschaltung dieser Importe würde schmerzliche wirtschaftliche Folgen für die europäischen Länder haben, die bereits mit dem Gespenst einer hohen Inflation zu kämpfen haben“, berichtete Politico (24. Februar). Europa importiert Erdöl und Rohöl im Wert von 29,8 Milliarden Euro, andere Erdölprodukte im Wert von 13,9 Milliarden Euro und Erdgas im Wert von 8 Milliarden Dollar. Europa verbraucht außerdem 45,2 Prozent der russischen mineralischen Exporte (einschließlich Energie). Der Gesamtbetrag, den Europa im Jahr 2020 an Russland für Mineralieneinfuhren zahlte (59,8 Milliarden Euro), überstieg den russischen Militärhaushalt für dieses Jahr (57,8 Milliarden Euro).

Nach Angaben der US-Handelskammer importierten die USA im Jahr 2021 245 Millionen Barrel Rohöl und Erdölerzeugnisse aus Russland – das sind 79 Prozent mehr als vor vier Jahren. Kanada war die einzige Nation, die die Einfuhr von Rohöl aus Russland verboten hat, aber Kanada hat schon seit 2019 kein Rohöl mehr importiert. Allerdings wird Kanada auch weiterhin jedes Jahr raffiniertes Erdöl im Wert von 513 Milliarden Euro aus Russland importieren.

Selbst der Ausschluss bestimmter russischer Banken von SWIFT erscheint schlimmer, als es tatsächlich ist. Die Banken, die nicht gesperrt sind, sind höchstwahrscheinlich diejenigen, die für den Import von russischer Energie benötigt werden. Selbst die Banken, denen der Zugang zu SWIFT verwehrt wurde, können immer noch Geschäfte mit westlichen Ländern abwickeln; sie benötigen lediglich eine alternative Zahlungsmethode.

Diese Sanktionen sind lediglich gesichtswahrende Maßnahmen der führenden Politiker der Welt, deren Energiepolitik Putin finanziell und politisch in die Lage versetzt hat, in die Ukraine einzufallen. Die westlichen Staats- und Regierungschefs tun so, als könnten Putins militärische Ambitionen durch emotionale Reden, stark formulierte Beiträge in den sozialen Medien oder finanzielle Sanktionen vereitelt werden. Alles deutet darauf hin, dass das Einzige, was Putin aufhalten kann, Gewalt ist.

Schlimmer noch: Diese Sanktionen beschleunigen nicht den Niedergang der russischen Wirtschaft und seiner internationalen Macht, sondern den der USA.

Die wahren Folgen

Kurzfristig werden diese Sanktionen den Amerikanern sogar eine Stagflation bescheren. „Die heutige Krise stellt einen geopolitischen Quantensprung dar. Ihre langfristigen Auswirkungen und ihre Bedeutung können gar nicht hoch genug eingeschätzt werden“, schrieb Project Syndicate. „Der Krieg in der Ukraine wird einen massiven negativen Angebotsschock in einer Weltwirtschaft auslösen, die immer noch von der Covid-19-Krise und einem jahrelangen Anstieg des Inflationsdrucks betroffen ist. Der Schock wird das Wachstum verringern und die Inflation weiter ansteigen lassen – und das zu einer Zeit, in der die Inflationserwartungen nicht mehr verankert sind“ (25. Februar).

Die Vereinigten Staaten sind in der Lage, weltweit Wirtschaftssanktionen zu verhängen, weil der US-Dollar die Weltleitwährung ist, wie der Vorstandsvorsitzende von JP Morgan, Jamie Dimone, am 1. März erklärte: „Die weit verbreitete Verwendung des Dollars auf den internationalen Märkten ermöglicht es den Vereinigten Staaten beispielsweise, außenpolitische Ziele über die Finanzmärkte zu erreichen ... und kann auch gewisse Reputationsvorteile mit sich bringen ...“ Auf diese Weise wollen die USA die russische Wirtschaft schädigen und über SWIFT Einfluss ausüben.

Ist es möglich, dass die USA durch die Ausweitung der Wirtschaftssanktionen anderen Weltmächten die Tür geöffnet haben, um den Dollar als Weltleitwährung abzulösen?


Aber was passiert, wenn Russland wirtschaftlich zurückschlägt? Dimone fuhr fort: „Ein übermäßiger Gebrauch dieser Befugnisse könnte jedoch andere Akteure dazu zwingen, zu versuchen, den Dollar bei Transaktionen durch andere Währungen zu ersetzen, wie es Russland bereits in gewissem Maße nach früheren Sanktionen getan hat.“ Wäre es möglich, dass die USA durch die Ausweitung der Wirtschaftssanktionen anderen Weltmächten die Tür geöffnet haben, um den Dollar als globale Leitwährung zu ersetzen?

„Abgesehen vom unmittelbaren Kollateralschaden riskiert der Ausschluss russischer Banken von SWIFT längerfristige Folgen für das internationale Finanzwesen“, schreiben die Redakteure von Bloomberg. „Wie bei jedem Netzwerk ... hängt der Wert von SWIFT von der Anzahl der Banken ab, die es nutzen. ... Das Beispiel Russlands könnte andere - wie China - dazu veranlassen, sich Alternativen zuzuwenden, das Zahlungssystem zu fragmentieren und möglicherweise sogar die Vorherrschaft des US-Dollars als globale Leitwährung zu untergraben. Man könnte sich sogar eine Zukunft vorstellen, in der rivalisierende Länder ähnliche finanzielle Waffen gegen die USA einsetzen. Der asiatische Machtblock ist in einer einzigartigen Position, um diese Bedrohung Wirklichkeit werden zu lassen.

Die aktuelle Situation in der Ukraine zeigt, dass Europa so stark von russischer Energie und russischen Mineralien abhängig ist, dass es Russland nicht einfach wirtschaftlich abschneiden kann, ohne selbst vor dem Ruin zu stehen. Die Daten der World Integrated Trade Solution zeigen, dass China bereits jetzt der mit Abstand wichtigste Handelspartner Russlands ist. Die finanziellen und wirtschaftlichen Sanktionen des Westens gegen Russland werden das Land nur dazu bewegen, noch enger mit China zusammenzuarbeiten. Kurz nachdem russische Banken aus dem SWIFT-System für den internationalen Zahlungsverkehr ausgeschlossen wurden, stiegen die Aktien von Chinas Cross-Border Interbank Zahlungssystem sprunghaft an.

Manche Leute haben daran erinnert, dass China, wenn es bereit ist, in Taiwan einzumarschieren, sicherstellen wird, dass es sich zuerst von den US-Dollars trennen wird. China hält 1,1 Billionen Dollar an US-Schulden und verfügt damit über eine mächtige finanzielle Waffe gegen Amerika.

Wir stehen vor einem Wendepunkt in der Währungsgeschichte. Und all diese Entwicklungen führen zur Erfüllung der biblischen Prophezeiung.

Der Markt der Nationen

Jesus Christus nannte die Zeit kurz vor Seiner Wiederkunft „die Zeiten der Heiden“ (Lukas 21, 24). Nach jahrhundertelanger Vorherrschaft der heutigen Israeliten, vor allem Großbritanniens und Amerikas, wird sich das Kräfteverhältnis dramatisch zugunsten nichtisraelitischer Machtblöcke verschieben – insbesondere einerseits der europäischen Wiederauferstehung des Heiligen Römischen Reiches unter Führung Deutschlands und andererseits der asiatischen Allianz aus Russland, China und anderen großen asiatischen Nationen. Diese Mächte verfügen über eine beträchtliche wirtschaftliche Stärke. Der Chefredakteur der Posaune, Gerald Flurry, schreibt in China‘s Dangerous Move Against America (derzeit nur auf Englisch verfügbar): „Vor etwa 2700 Jahren inspirierte Gott den Propheten Jesaja dazu, vor einem massiven Handelsblock zu warnen, der sich in der Endzeit bilden würde. Jesaja 23, 3 beschreibt ihn als einen „Markt der Nationen“ (Schlachter 2000).

Vers 1 zeigt, dass eine führende Nation in diesem Handelsblock „Chittim“ sein wird. Herr Flurry beweist in Isaiah’s End-Time Vision (derzeit nur auf Englisch erhältlich), dass Chittim ein alter Name für China ist. Dasselbe Kapitel [Jesaja 23] zeigt, dass zu diesem Handelsblock auch „Tyrus“ gehört, ein Name, der für das Handelszentrum des modernen Europas steht. Eine damit zusammenhängende Bibelstelle in Hesekiel 27 zeigt, dass sich auch Russland und Japan diesem „Markt“ anschließen werden.

Dieser „Markt der Nationen“ ist ein Handelsblock, in dem ein europäisches Imperium sich mit asiatischen Nationen zusammenschließt und Großbritannien und Amerika davon ausschließen wird. Der einzige Zweck dieses Wirtschaftsbündnisses ist die Vernichtung der englischsprachigen Völker, insbesondere der amerikanischen Supermacht. Prophezeiungen in 5. Mose 28, 52 und Hesekiel 4, 4-5 enthüllen, dass die Große Trübsal (Matthäus 24, 21) mit einer wirtschaftlichen Belagerung durch diesen Markt der Nationen beginnt, wie Herr Flurry in Ezekiel-The End-Time Prophet (derzeit nur auf Englisch erhältlich), erklärt. Diese Zeit des schrecklichen Leidens, verursacht durch nationale Sünden und satanische Angriffe, beginnt mit einem Handelskrieg. „Sollte Europa, das wiederauferstandene Heilige Römische Reich, einen Weg finden, sich - wenn auch nur für einen Moment - wichtige Ressourcen und strategische Besitztümer Chinas, Russlands und Japans zunutze zu machen, hätte es mehr als genug Macht, um die angelsächsischen Nationen zu belagern und zu versklaven“, schreibt Herr Flurry in Isaiah’s End-Time Vision.

Ist dies der Moment, den Deutschland, Russland und China brauchen, um die wirtschaftliche Kontrolle von Amerika zu übernehmen? Ist Russlands Trennung von SWIFT der Funke, der dazu beitragen wird, diesen Markt der Nationen zu bilden?

Das Leid in der Ukraine ist nur der Anfang des Leids, das die Zeiten der Heiden über die Welt bringen werden. Halten Sie Ausschau nach der Erfüllung dieser entscheidenden Endzeitprophezeiung.

DAS HEILIGE RÖMISCHE REICH IN DER PROPHEZEIUNG

Das Heilige Römische Reich hat grundlegende und tiefgreifende Beiträge zur westlichen Zivilisation geleistet – aber seine vielen Wiedergeburten waren auch von schmerzlichen und katastrophalen Folgen begleitet. Europäische Staats- und Regierungschefs haben sich zum Ziel gesetzt, den zersplitterten europäischen Kontinent zu vereinen, indem sie das Vermächtnis dieser außergewöhnlichen Kirche-Staat-Beziehung wiederbeleben. Eine der großen Lektionen dieses Reiches ist, dass es immer wieder zurückkommt. Es gibt jedes Mal eine andere Auferstehung. Das Heilige Römische Reich ist nicht nur ein Relikt der Geschichte. Es ist im Begriff, eine zentrale Rolle im Weltgeschehen zu spielen. Wenn man die Natur und den Charakter dieser mächtigen Institution verstehen lernt, dann verrät es einem genau so viel über die Zukunft wie auch über die Vergangenheit.