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Wie „ausgelöscht“ ist das iranische Atomprogramm?

Hiroon/Middle East Images/AFP via Getty Images

Wie „ausgelöscht“ ist das iranische Atomprogramm?

In vielerlei Hinsicht war es erfrischend zu sehen, wie Donald Trump die Antikriegskritiker beiseite schob und sich Israels Kampf gegen das iranische Atomprogramm anschloss. Die Frage ist, wie entscheidend wird der Angriff sein?

Präsident Trump behauptete, die Angriffe hätten die iranischen Nuklearkapazitäten „vollständig und total ausgelöscht“. Der Iran sagt, das sei falsch, und andere Berichte, auch aus dem Pentagon, sind eher zurückhaltend.

  • Die IAEA meldete keine Erhöhung der Strahlung außerhalb des Standortes. Iranische Beamte behaupteten, dass an den Standorten kein nennenswertes radioaktives Material vorhanden sei.

  • Die iranische Atomenergie-Organisation behauptete, ihr Atomprogramm sei nicht beeinträchtigt worden, weil angereichertes Uran vor den Angriffen an sichere Orte gebracht worden sei.

  • Einige Analysten sagen , dass die Schläge zwar wahrscheinlich die Infrastruktur gestört haben, das iranische Nuklearwissen und die nicht installierten Zentrifugen aber intakt sind. Sie sagen Iran könnte immer noch Uran in verdeckten Anlagen anreichern, möglicherweise genug für mehrere Bomben. 

  • Die New York Times berichtete gestern, dass „hochrangige Beamte zugegeben haben, dass sie das Schicksal des iranischen Vorrats an fast bombenfähigem Uran nicht kennen“. Wenn dies stimmt, bedeutet dies, dass der wichtigste Teil des iranischen Atomprogramms – das tatsächlich angereicherte Uran – immer noch auf freiem Fuß ist.

Es ist so gut wie sicher, dass der Iran genügend Ressourcen und Fachwissen noch hat, um sein Atomprogramm fortzusetzen, und diese Angriffe haben wahrscheinlich seine Dringlichkeit, Bomben zu produzieren, beschleunigt. 

Es wäre ein Fehler zu glauben, die iranische Bedrohung sei vorbei. Heute Morgen haben wir zwei Artikel, die sich mit anderen Bedrohungen befassen, die von der Nation noch ausgehen könnten. 

  • Erstens: Das iranische Parlament stimmte für die Schließung der Straße von Hormuz als Vergeltungsmaßnahme gegen die USA für ihren Angriff. Dazu müsste der Nationale Sicherheitsrat des Irans noch zustimmen, aber es zeigt die Entschlossenheit des Landes. 

  • Ein anderer Artikel verweist auf Hinweise darauf, dass nach dem Sturz des Obersten Führers des Iran ein noch radikalerer Führer seinen Platz einnehmen könnte. Angesichts des Ausmaßes, in dem der oberste Führer des Iran durch die jüngsten Ereignisse geschwächt wurde, erscheint dieses Szenario durchaus plausibel.  

Wie ich zuvor schrieb: „Es ist leicht, die Auswirkungen eines Zusammenschlusses Amerikas mit Israel gegen den Iran zu überschätzen. Die Vorstellung, dass dieses regionale Machtzentrum durch ein paar Tage Bombardierung neutralisiert wurde, so faszinierend sie auch sein mag, ignoriert die Geschichte und widerspricht der Logik.“ Es widerspricht auch der biblischen Prophezeiung.

Christentum unter Beschuss: Am Sonntag gab es zwei Angriffe auf christliche Kirchen – einen in Syrien, den anderen in Michigan. Sie zeigt, dass religiöse Verfolgung auf breiter Ebene stattfindet.

Mindestens 25 Menschen starben und Dutzende wurden bei einem Selbstmordanschlag des Islamischen Staates am Sonntag auf eine griechisch-orthodoxe Kirche in einem Vorort von Damaskus verletzt. Der verantwortliche Terrorist betrat die Kirche, in der etwa 350 Menschen Gottesdienst feierten, und eröffnete das Feuer, bevor er eine Sprengstoffweste zündete. 

  • Dies ist Berichten zufolge der erste Angriff seiner Art in Syrien seit Jahren. Seit Ende letzten Jahres wird Syrien von Präsident Ahmed al-Sharaa regiert, der früher eine dschihadistische Gruppe anführte. Der Islamische Staat ist nicht mit der Gruppe von Sharaa verbunden, aber der Angriff zeigt dennoch die Sorge, dass Sharaa nicht die Kontrolle über das Land hat, die nötig ist, um einen erneuten Ausbruch religiöser Gewalt zu verhindern.

In Michigan, eröffnete ein Mann das Feuer vor CrossPointe Community Church in der Stadt Wayne. Der Verdächtige, dessen Mutter offenbar Mitglied der Kirche ist, wurde von dem Fahrzeug eines Diakons der Kirche angefahren und dann von Sicherheitskräften erschossen, bevor er jemanden töten konnte. 

International Christian Concern, eine Nichtregierungsorganisation, die die Verfolgung von Christen beobachtet, hat am 20. Juni einen Bericht veröffentlicht, in dem detailliert beschrieben wird, wie christliche Gemeinschaften weltweit verfolgt werden in Ländern mit christlichen Mehrheiten oder ansonsten großen Minderheiten: Kuba, die Demokratische Republik der Kongo, Mexiko, Mosambik, Nicaragua und Nigeria. Über das letzte Land schrieben sie:

[I]n Nigeria machen die Christen etwa die Hälfte der Bevölkerung aus und werden fast wie bei einem Genozid getötet. In den letzten 25 Jahren wurden in dem Land Zehntausende von Christusanhängern wegen ihres Glaubens abgeschlachtet, und es gibt keine Anzeichen dafür, dass die Verfolgung nachlässt. Ein großer Teil der Gewalt wird von Dschihadisten und islamischen Extremisten verübt.

Diese Unruhen geschehen aus einer Vielzahl von Gründen, aber wie die Fälle in Syrien und Nigeria zeigen, viel davon entspringt Reibung mit der islamischen Welt. Geopolitisch passt dies zu einem prophetischen Trend, den die Posaune  beobachtet: ein Zusammenstoß zwischen dem radikalen Islam und dem katholischen Europa. Unser Trend-Artikel erklärt weiters.

Deutsche: Wir wollen auch Atomwaffen! Fast zwei Drittel der Deutschen wollen, dass Europa über eine unabhängige nukleare Abschreckung verfügt, ergab eine Umfrage des Forsa-Instituts. Vierundsechzig Prozent sprachen sich für die Einrichtung eines europaweiten nuklearen Schutzschildes aus, nur 29 Prozent waren dagegen. 

Es gibt „eine solide Unterstützung über Altersgruppen, Regionen und Parteigrenzen hinweg – etwas Seltenes in deutschen außenpolitischen Debatten“, so die Deutsche Welle. 

Im Jahr 2018 schrieb der Posaune Chefredakteur

Viele Deutsche der Elite haben das Gefühl, dass ihr Land nun alles von den USA bekommen hat, was es nur bekommen kann. Daher sind sie jetzt bereit, sich auch anderen Ländern zuzuwenden. Einige mächtige Deutsche denken heute immer mehr an das Heilige Römische Reich und sie wollen, dass das moderne Deutschland im Geiste dieses Reiches mehr eigene Macht bekommt. Sie wollen Europa als eine gewaltige, von Deutschland angeführte Supermacht etablieren.

Umfrageergebnisse wie diese zeigen, dass ein Teil dieser Einstellung von den Eliten auf die deutsche Bevölkerung als Ganzes übergegangen ist. 

IN ANDEREN NACHRICHTEN

Asiatische Allianz: Wladimir Putin und der indonesische Präsident haben am Mittwoch am Rande des Internationalen Wirtschaftsforums in Sankt Petersburg mehrere Abkommen zur militärischen Zusammenarbeit unterzeichnet.

Die größte Digitalkamera der Welt scannt jetzt den Himmel auf der südlichen Hemisphäre. Die Vera C. Rubin-Observatorium in Chile hat am Montag nach einem Jahrzehnt Bauzeit seine ersten Fotos veröffentlicht. Das 8,4 Meter große Teleskop ist mit einer 3,2-Gigapixel-Digitalkamera ausgestattet. Man bräuchte 400 4K Bildschirme, um die Bilder in voller Auflösung anzuzeigen. Das Detail, das es aufnehmen kann, macht es ideal für die Erkennung kleiner Veränderungen am Nachthimmel. Er wird kontinuierlich alle paar Nächte den Südhimmel fotografieren. Wenn Sie die Bilder vergleichen, werden Sie Veränderungen entdecken , die dem Himmel weitere Geheimnisse entlocken.