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Warum Nordkorea Raketen testet
Nordkorea hat seit Mai schon mindestens 20 Kurzstreckenraketen zur Probe abgeschossen. Auch wenn das wie üblich zur Provokation dient, so zeigt sich doch bei genauerem Hinsehen, dass hier ein Trend eingeleitet wird, der Asiens Sicherheitslandschaft grundlegend umgestaltet.
Die Vereinigten Staaten haben auf diese Tests im Wesentlichen nur mit einem Achselzucken reagiert. US Präsident Trump beschrieb diese Raketen als „eher kleiner“ und die Test als „sehr normal“. Er betonte, dass die gegenwärtig getesteten Modelle im Gegensatz zu den ballistischen Interkontinentalraketen, die Nordkorea am Anfang seiner Präsidentschaft testete, das nordamerikanische Festland oder viele überseeische Besitzungen der USA nicht erreichen könnten.
Der Grund, weshalb Präsident Trump die gegenwärtigen Raketentests herunterspielt, ist zum Teil auch der Wunsch, sich weiter darum zu bemühen, den nordkoreanischen Anführer Kim Jong-un zu überzeugen, Atomwaffen aus seinen Streitkräften zu eliminieren. Das gehört immer wieder zu Herrn Trumps wichtigsten außenpolitischen Zielen. Das zu erreichen wäre ein großer Sieg und würde seine Chancen auf eine zweite Amtszeit verbessern.
Im Stich gelassene Verbündete
Das Problem mit dieser Vorgehensweise der USA ist, dass Japan und Südkorea vertragliche Alliierte Amerikas sind. Beide Länder sind für ihre nationale Sicherheit und bei der Verteidigung ihrer Interessen abhängig von Amerika. Und beide liegen innerhalb der Reichweite der hoch manövrierfähigen Raketen, die der Norden gerade testet.
„Das war das schlimmste Szenario für Japan“, sagte Yuki Tatsumi, der Co-Direktor des Ostasienprogramms des Stimson Centers der Japan Times am 28. August. „Trump verhandelt mit Nordkorea nur über sein Atomprogramm und seine Interkontinentalraketen und lässt zu, dass Japan nach wie vor den Kurz-und Mittelstreckenraketen ausgesetzt ist.“
Am 25. August traf sich der japanische Premierminister Shinzo Abe mit Präsident Trump. Nachdem der Präsident die Raketentests wieder einmal gelassen hingenommen hatte, widersprach ihm Abe, der sonst ein entschiedener Unterstützer Trumps ist. Er nannte die Test äußerst bedauerlich und betonte, dass sie gegen die Resolutionen der Vereinten Nationen verstießen. Viele führende Politiker in Südkorea sind wegen der Unbekümmertheit der Trump-Administration ebenfalls in großer Sorge.
Diese Angelegenheit könnte einen Keil zwischen die Vereinigten Staaten und ihre asiatischen Alliierten treiben. Und das könnte genau das Ziel sein, das Nordkoreas und seine wichtigsten Verbündeten anstreben.
Es ist kein Geheimnis, dass China und Russland das nordkoreanische Regime unterstützen: Sie nutzen gewohnheitsmäßig ihr Vetorecht, um Nordkorea zu schützen. Selbst wenn Sanktionen gegen das Land beschlossen wurden, setzen sie sich darüber hinweg, um dem Norden zu helfen. Das verleiht China und Russland großen Einfluss über Nordkoreas Außenpolitik.
Es ist ebenfalls kein Geheimnis, dass China und Russland das gemeinsame Ziel haben, die Streitkräfte der USA aus Ostasien zu verdrängen, eingeschlossen die Präsenz von 28 000 US-Soldaten in Südkorea und etwa 54 000 in Japan.
Nordkoreas Kurzstreckenraketentests könnten sehr wohl ein vorausberechneter Versuch von China und Russland sein, die Bündnisse Amerikas mit Japan und Südkorea zu schwächen. Sie wissen, dass Präsident Trump gute Gründe hat, sie herunterzuspielen und wie sehr diese Tests Japan und Südkorea beunruhigen.
Südkorea und Japan haben ernsthaft erwogen, die US-Truppen nach Hause zu schicken. Beide Länder haben ihre Militärmacht erheblich verstärkt, zum Teil auch, um weniger abhängig von ausländischer Hilfe zu werden. Präsident Trump hat auch sein Missfallen darüber zum Ausdruck gebracht, dass es Amerika so viel kostet, Japan und Südkorea abzusichern. Es gibt bereits Spannungen in diesen Allianzen der Vereinigten Staaten mit den asiatischen Ländern und jeder der nordkoreanischen Kurzstreckenraketentests trifft nicht nur sein Ziel, sondern schadet auch diesen angespannten Beziehungen noch mehr.
‚Eine vielfach größere Bedrohung‘
2017, als die nordkoreanische Aggression ihren Höhepunkt erreichte, sagte der Chefredakteur der Posaune Gerald Flurry, man sollte sich mehr Sorgen über Russland und China machen als über Nordkorea.
Diese Analyse gründet sich, wie er erklärte, auf der Prophetie der Bibel. „Die Prophezeiungen der Bibel zeigen in gewisser Hinsicht, dass die Nordkorea-Krise nur ein enormes Ablenkungsmanöver von der wirklichen Bedrohung ist, die China und Russland selbst darstellen“, schrieb er. „Diese mächtigen asiatischen Länder sind der einzige Grund, weshalb Nordkorea so frei agieren kann. Und die Bibelprophetie zeigt, dass sie eine vielfach größere Bedrohung darstellen als Nordkorea!“ (Brief an die Mitarbeiter vom 13. September 2017).
Die Prophezeiungen, von denen er sprach, sind hauptsächlich in den Büchern Hesekiel, Daniel und in der Offenbarung aufgezeichnet. Sie zeigen, dass Russland eine mächtige militärische Allianz anführen wird – mit China als zweite Führungsmacht. Weniger mächtige asiatische Länder wie Japan und Südkorea werden sich diesem unter russischer Führung stehendem Block anschließen.
Wenn man diese Prophezeiungen mit den Prophezeiungen über das baldige Ende der amerikanischen Macht vergleicht, wird klar, dass die Tage der Bündnisse Amerikas mit Japan und Südkorea gezählt sind.
In seiner Broschüre Der prophezeite „Fürst von Russland“ zeigt Herr Flurry, dass dieser asiatische Staatenbund eine Schlüsselrolle in dem gewalttätigsten Konflikt der Menschheitsgeschichte spielen wird. Aber er schreibt auch, dass diese Entwicklungen mit beispiellos guten Nachrichten verbunden sind. Am Ende dieses Konfliktes wird, wie er schreibt, Jesus Christus „für die gesamte Erde eine friedliche und florierende neue Ära einläuten!“