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Tausende Minderjährige schließen sich der deutschen Bundeswehr an

BERND VON JUTRCZENKA/PICTURE ALLIANCE/GETTY IMAGES

Tausende Minderjährige schließen sich der deutschen Bundeswehr an

Die Geschichte hat gezeigt, dass eine Armee, die Fortschritte machen will, jung anfangen muss.

Die deutsche Bundeswehr rekrutiert immer mehr Minderjährige. Seit 2011 hat sich die Zahl der unter 18 jährigen verdreifacht. 2017 waren 9 Prozent der Rekruten noch nicht volljährig.

Als 2011 in Deutschland die allgemeine Wehrpflicht abgeschafft wurde, mussten die Streitkräfte Berufssoldaten rekrutieren. Um ihre Zahl zu erhöhen, gab man auch Minderjährigen die Chance, sich den Streitkräften anzuschließen. Seit 2011 haben 10.000 Personen ihre Karriere bei der Bundeswehr begonnen, noch bevor sie erwachsen waren. Trotz heftiger Kritik ist die Anzahl der Minderjährigen, die sich der Bundeswehr anschließen, einem gleichbleibenden Aufwärtstrend gefolgt.

Die Bundeswehr verfolgt das Ziel, „qualifizierte junge Leute zu rekrutieren, die daran interessiert sind, in den Streitkräften zu dienen“. Das erklärte die Bundesregierung auf eine Anfrage der linksgerichteten Partei „Die Linke“ (Übersetzung durchweg von der Posaune). Die Regierung argumentierte, dass auch andere Arbeitgeber Teenager unter 18 Jahren einstellten und in der Bundeswehr sollte das auch nicht anders sein. Es wurde erklärt, dass sich längere Wartezeiten für die Minderjährigen, die an einer Karriere in der Bundeswehr interessiert sind, nur nachteilig auswirken würden.

Die Herabsetzung des Rekrutierungsalters auf 17 Jahre ermöglichte es den Streitkräften, tausende Minderjährige für sich zu gewinnen, die sonst einen anderen Beruf ergriffen hätten.

Mit der Unterzeichnung des Zusatzprotokolls der Konvention der UNO über die Rechte des Kindes 2004 hat sich Deutschland verpflichtet, Kinder aus bewaffneten Konflikten herauszuhalten. Die Konvention entschied aber auch, dass es zulässig sei, 17 jährige Freiwillige mit Einverständnis der Eltern für Ausbildungszwecke zu rekrutieren.

Was jedoch eine Ausnahme zu sein pflegte, wird jetzt zur Routine.

Wie die Forschungseinrichtung Trendence herausfand, ist die Bundeswehr durch die verschiedenen lukrativen Karriereangebote zum drittattraktivsten Arbeitgeber Deutschlands aufgestiegen.

Vor dem Jahr 2011 gab Deutschland Milliarden von Euro für die Einberufung aus. Der damalige Verteidigungsminister Theodor zu Guttenberg hielt das für reine Verschwendung. Seine Vision des Übergangs zu einer Armee von freiwilligen Berufssoldaten wurde im deutschen Bundestag weitgehend akzeptiert und im Juli 2011 schließlich Wirklichkeit.

Mit dem Ende der Wehrpflicht war Deutschland wieder in der Lage, ein professionelleres Militär aufzubauen. Die Posaune schrieb zu dieser Zeit:

In vielerlei Hinsicht war die Abschaffung der Wehrpflicht eine vernünftige und logische Entscheidung, die Deutschland und seinen Verbündeten zugutekommt. Sie wird die Bundeswehr zu einer wirkungsvolleren und leistungsstärkeren Streitmacht machen, die in der Lage ist, sowohl im eigenen Land als auch im Ausland mehr zu erreichen. Außerdem erspart das dem deutschen Staat schätzungsweise 8,3 Milliarden Euro pro Jahr.

Aber diese Entscheidung Deutschlands hat auch eine Kehrseite. Um das zu verstehen, muss man bedenken, warum die allgemeine Wehrpflicht im deutschen Grundgesetz festgelegt wurde und aus welchem Grund Deutschland eins der letzten Länder ist, in dem die allgemeine Wehrpflicht noch nicht abgeschafft war.

In den 1950er Jahren, als die Bedrohung Westeuropas durch die Sowjetunion immer stärker und unheilvoller wurde, wurde klar, dass Westdeutschland früher oder später unabhängige Streitkräfte brauchen würde. …

Bonn konnte nun seine eigenen Streitkräfte haben, aber die allgemeine Wehrpflicht würde sicherstellen, dass diese aus Bürgern in Uniform bestünden. Durch die Aufnahme von Personen aus allen Lebensbereichen und mit unterschiedlichem politischen und ideologischen Hintergrund wäre die Bundeswehr dagegen gefeit, jemals zu einer Institution zu werden, die aus ähnlich denkenden und ideologisch einheitlichen Soldaten besteht. Im Gegensatz zu einer Berufsarmee, die größtenteils aus Freiwilligen ähnlicher Denkweise besteht, würden Deutschlands Nachkriegsstreitkräfte einen repräsentativen Querschnitt der deutschen Gesellschaft darstellen.

Seit 2011 musste die Bundeswehr bei der Rekrutierung neuer Soldaten mit größeren Herausforderungen fertigwerden. Ein zunehmender Bedarf an deutschen Soldaten für NATO Missionen erhöhte den Druck auf die Streitkräfte. 2017 kündigte die deutsche Regierung an, sie würde die Zahl der aktiven Soldaten bis 2024 von 179.000 auf 198.000 erhöhen.

Die Geschichte zeigt, dass es wirkungsvoller ist, jung anzufangen und eine gleichgesinnte Generation zu schaffen, anstatt gleichgesinnte Soldaten anzuwerben.

Siebzig Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkriegs stellten sich die Streitkräfte der Herausforderung, junge Leute dafür zu begeistern, sich dem Militär anzuschließen. Die Bundeswehr dehnte ihre Werbekampagne weiter aus, um sowohl die Eltern als auch die noch Minderjährigen zu erreichen.

Wenn die jungen Leute sich einmal für eine Karriere entschieden haben, sind sie häufig nur noch schwer ansprechbar. Aus diesem Grund versucht die Bundeswehr, sie so früh wie möglich zu rekrutieren. Aber dazu gehört noch mehr. Als die neue Regelung 2011 eingeführt wurde, verglich die Posaune ihre Praktiken mit denen kurz vor dem zweiten Weltkrieg. In seinem Artikel „Das deutsche Militär – jung angefangen“ bemerkte der bereits verstorbene Ron Fraser:

Während ich mir nochmal die Serie der BBC über den zweiten Weltkrieg Die Welt im Krieg ansah, bemerkte ich einen Filmausschnitt, der in den Jahren kurz vor dem Krieg gedreht wurde und in dem die Wehrmacht die Eltern ermutigte, ihre Kinder schon sehr jung mit militärischen Waffen vertraut zu machen. Es wurde gesagt, dass das ein Teil der Planung der deutschen Propagandisten war, die jungen Leute und ihre Eltern auf eine Mentalität festzulegen, die das Land auf einen Krieg vorbereitete.

Ich war daher von einem Bericht in German-Foreign-Policy.com fasziniert, in dem erklärt wurde, die Bundeswehr mache gegenwärtig Anstrengungen, „die Eltern davon zu überzeugen, ihre Kinder zum Militär zu schicken. In dem Online-Portal der deutschen Streitkräfte heißt es, dass die rekrutierenden Strategen auch immer mehr darauf abzielen, sogar die persönlichen Freunde bereits aktiver Soldaten für den Soldatenberuf zu interessieren. Der Grund dafür ist die Notwendigkeit des deutschen Militärs, ‚dramatisches‘ junges Blut“ in seine Reihen aufzunehmen. Diese Notwendigkeit versucht man durch ein ganzes Paket umfangreicher Maßnahmen zu befriedigen.“

Die Bemühungen der Streitkräfte zahlen sich inzwischen aus. 2011 hatten sich nur 689 Minderjährige freiwillig zum Militärdienst gemeldet; 2017 wurden laut staatlicher Daten bereits mehr als 2.000 rekrutiert. Der Anteil der 17 jährigen Rekruten stieg von 4,7 Prozent im Jahr 2011 auf 9 Prozent 2017.

Die Anzeigen der Bundeswehr auf YouTube haben mehr als 64 Millionen Zuschauer interessiert. Der exklusive YouTube-Kanal der Bundeswehr hat mehr als 330.000 Anhänger. Die Streitkräfte offerierten „eine sechs-Wochen Übertragung aus Mali, eine YouTube Serie über sechs Soldaten, die an einer Friedensmission der Vereinten Nationen in dem westafrikanischen Land teilnahmen“, berichtete Reuters.

Die Bundeswehr wird zu einer attraktiven Berufswahl. Sie bietet gut bezahlte Jobs, fördert ein Universitätsstudium und lukrative Einsätze im Ausland. Für viele 17 jährige, die bei ihrer Berufswahl nur begrenzte Chancen sehen, ist die Bundeswehr eine attraktive Alternative. Reuters erzählte die Geschichte eines jungen Mannes, der sich schon in sehr jungen Jahren den Streitkräften anschloss:

Als Marlon in Deutschland die Realschule abgeschlossen hatte, erschien ihm eine Karriere beim Militär weit attraktiver, als in der Automobilindustrie am Fließband zu stehen. …

„Ich wollte etwas erleben und meine eigenen Grenzen kennenlernen, um festzustellen, wie weit ich gehen konnte“, sagte Marlon den Interviewern von Reuters auf einem Stützpunkt in Viereck in Nordostdeutschland an der Grenze zu Polen. Er wollte nicht, dass sein Nachname erwähnt würde.

„Die Bundeswehr ist heute eine Berufsarmee. … Deshalb muss sie junge Leute für sich gewinnen“, sagte ein Sprecher der Personalabteilung der Bundeswehr.

„Bevor ich mich verpflichtete, bin ich die Webseite der Bundeswehr genau durchgegangen und habe mir auch eine Reihe von YouTube Videos angesehen.“

Marlon sagte, dass er, um sich zu verpflichten, die Einwilligung seiner Mutter brauchte, weil er noch keine 18 war, aber sie war sofort einverstanden und ist nun froh, weil ihr früher sehr chaotischer Sohn jetzt viel besser organisiert ist.

Dass Deutschland auch Minderjährige in seine Streitkräfte aufnimmt, ist typisch für moderne westliche Streitkräfte. Sowohl Großbritannien als auch die Vereinigten Staaten gestatten Minderjährigen unter bestimmten Umständen, sich ihren Streitkräften anzuschließen. Aber im Fall von Deutschland ist der Wandel wichtig, dass jetzt der Eintritt in die Streitkräfte besonders bei jungen Leuten aktiv gefördert und dafür geworben wird. Da Deutschland in seiner Geschichte zwei Weltkriege angefangen hat, haben die Westmächte seinen Streitkräften Beschränkungen auferlegt. Jetzt wurden diese Beschränkungen aufgehoben. Wie wir im Februar berichteten:

Das Nachkriegsdeutschland war abgeneigt, zu viel Stolz auf sein Militär zu zeigen und hat nur sehr zögernd eingewilligt, sich an einer militärischen Auseinandersetzung zu beteiligen. Aber sowohl die Beliebtheit der Programme als auch die Rekruten und die Tatsache, dass sich immer mehr junge Deutsche zur Bundeswehr verpflichten, zeigt, dass die Beziehung Deutschlands zu seinem Militär sich klar weiterentwickelt hat. Das ist ein Trend, den wir beobachten müssen.

Wenn Sie aufmerksam beobachten, erkennen Sie, dass in Deutschland größere Veränderungen im Gange sind. Das Land sieht sich einer zunehmenden Zahl von innerdeutschen und ausländischen Bedrohungen ausgesetzt (Russland, die Einwanderer, Europas wirtschaftliche Probleme und die potentielle Finanzkrise in den USA). In der deutschen Öffentlichkeit herrscht eine zunehmende Unruhe, Furcht und Frustration. Deutschlands etablierte Politiker haben sich als unfähig und ungeeignet erwiesen. Derweil übt die internationale Gemeinschaft immer mehr Druck auf Deutschland aus, damit es eine führende Rolle in den politischen und militärischen Belangen der Welt übernimmt.

Sehen Sie genauer hin und Sie werden sehen: Deutschland ist dabei, sich still und heimlich, aber schnell zu verändern. Die Tatsache, dass der Verkauf von Waffen boomt und junge Deutsche sich für die Bundeswehr begeistern, ist, wie ich glaube, ein Beweis für diese Veränderung. In seinem Programm warnte Herr Flurry: „Die Welt bemerkt nicht, was sich in Deutschland und Europa zusammenbraut.“ Um mehr darüber zu erfahren, was sich in Europa zusammenbraut, sehen Sie sich das Programm Der Schlüssel Davids des Chefredakteurs der Posaune Gerald Flurry an: Die verborgene Supermacht  

DAS HEILIGE RÖMISCHE REICH IN DER PROPHEZEIUNG

Das Heilige Römische Reich hat grundlegende und tiefgreifende Beiträge zur westlichen Zivilisation geleistet – aber seine vielen Wiedergeburten waren auch von schmerzlichen und katastrophalen Folgen begleitet. Europäische Staats- und Regierungschefs haben sich zum Ziel gesetzt, den zersplitterten europäischen Kontinent zu vereinen, indem sie das Vermächtnis dieser außergewöhnlichen Kirche-Staat-Beziehung wiederbeleben. Eine der großen Lektionen dieses Reiches ist, dass es immer wieder zurückkommt. Es gibt jedes Mal eine andere Auferstehung. Das Heilige Römische Reich ist nicht nur ein Relikt der Geschichte. Es ist im Begriff, eine zentrale Rolle im Weltgeschehen zu spielen. Wenn man die Natur und den Charakter dieser mächtigen Institution verstehen lernt, dann verrät es einem genau so viel über die Zukunft wie auch über die Vergangenheit.