Ihr kostenloser Newsletter

Sie müssen dieses Vorstellungsgespräch schaffen!

miszaqq/iStockphoto

Sie müssen dieses Vorstellungsgespräch schaffen!

Sie haben Ihren Fuß in die Tür bekommen und jetzt sind Sie gefragt für ein persönliches Gespräch. Was machen Sie?

Herzlichen Glückwunsch! Der Firma Ihrer Träume gefiel Ihr Lebenslauf; nun sind Sie für ein Vorstellungsgespräch angemeldet. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um es zu genießen: Auf dem prekären Arbeitsmarkt von heute kann schon die Einladung auf ein Vorstellungsgespräch ein Sieg sein. Trotzdem, Sie befinden sich erst auf halbem Weg zu einer Einstellung. Den nächsten Schritt zu schaffen, hat viel mit Ihrem Verhalten während dieses Gesprächs zu tun.

Oft wird der Verlauf des Vorstellungsgesprächs von Arbeitssuchenden falsch verstanden. Es ist kein Verhör, wo der Einsteller den Bewerber mit gezielten Fragen attackiert, um seine Reaktion unter Druck zu testen, oder empörende, irrelevante Fragen stellt, um die geistige und kritische Denkschärfe des Kandidaten zu prüfen. (Obwohl ich einen Bewerber kenne, der gefragt wurde: „Wenn Sie einen Zoo besuchen würden, welche zwei Tiere würden Sie zuerst sehen?“) Es ist nicht einmal gänzlich zum Zwecke der Feststellung, ob Sie sich wirklich für die angebotene Position eignen würden.

Der Gesprächsverlauf sollte keine einseitige Konversation sein, die völlig vom Interviewer kontrolliert wird. Betrachten Sie das Interview eher als eine gemeinsame Diskussion zwischen zwei Experten bezüglich der besagten Position. Sie müssen das Gespräch nutzen, um klarzulegen, warum Sie (der Experte auf Ihrem Gebiet, der Sie sind) der Bestgeeignete für diese Position sein würden. In diesem Sinne beherrschen Sie das Auswahlverfahren fast genauso gut wie der Interviewer.

Ein erfolgreiches Steuern dieses Prozesses erfordert, dass man lange vor dem Betreten des Raumes damit beginnt und es sogar nach dem Verlassen fortsetzt. Es kann in drei Teile aufgeteilt werden 1) die Vorbereitung 2) die Durchführung und, 3) nach dem Gespräch.

Die Vorbereitung

Die Vorbereitung ist nicht nur der erste Schritt, es könnte durchaus der wichtigste sein. Doch der häufigste Fehler, auf den ich stoße wenn ich mit Bewerbungskandidaten arbeite, ist deren fast vollständige Vernachlässigung dieses Schrittes.

Wenn Sie gefragt würden, eine öffentliche Ansprache vor einer Gruppe von einigen Dutzend Einstellungs-Entscheidungsträgern von Unternehmen zu halten, für die Sie liebend gerne arbeiten würden – und für die Sie das berufliche Fachwissen besitzen – würden Sie diese Ansprache vorbereiten oder es nur darauf ankommen lassen? Wenn Sie wirklich einen Job wollten, würden Sie sich gewiss darauf vorbereiten – vermutlich intensiv und eingehend.

Das Gleiche gilt für Ihre Verkaufstaktik vor einem oder zwei Einstellern in einem Vorstellungsgespräch. Benjamin Franklin sagte es kurz und bündig: „Indem Sie die Vorbereitung vernachlässigen, bereiten Sie sich auf ein Scheitern vor“. Bereiten Sie sich also vor und zwar hart. Hier sind einige spezifische Ratschläge, um sich für Ihr Vorstellungsgespräch vorzubereiten.

Überprüfen Sie ihren Lebenslauf. Ihr Interviewer wird sich bei den meisten Fragen auf Ihren Lebenslauf stützen, deshalb sollten Sie ihn gut kennen.

Finden Sie alles über die Firma heraus, bei der Sie sich beworben haben. Studieren Sie die Webseite des Unternehmens; fordern Sie gedrucktes Material an, das zeigt, welche Dienste oder Produkte die Firma anbietet; reden Sie mit einem Freund, der dort gearbeitet hat oder arbeitet. Wenn sie einen Artikel kaufen, wollen Sie wissen was Sie kaufen. Wenn Sie Arbeit suchen, erfordert das sogar mehr Recherchen.

Denken Sie an Fragen, die Sie dem Interviewer stellen möchten. Jetzt, wo Sie recherchiert haben, sollte es leicht sein Fragen zu formulieren. Ziehen Sie in Betracht, dass Ihnen die Position sofort nach dem Vorstellungsgespräch angeboten werden könnte. Welche Fragen würden Sie stellen, bevor Sie annehmen? Was müssen Sie vor dem Arbeitsantritt über die Arbeit und das Unternehmen wissen? Schreiben Sie alles in einer geordneten Weise auf und bringen Sie dies zu ihrem Bewerbungsgespräch mit. Hier sind einige Fragen die Sie stellen könnten:

l Wie beurteilen Sie das Potential dieser Position?

l Welche kritischen Punkte erfordern die sofortige Aufmerksamkeit in dieser Position?

l Was sind die Rahmenbedingungen der Autorität für diese Position?

l Welche Zusatzleistungen werden dem eingestellten Mitarbeiter von der Firma angeboten?

l Wem erstatte ich Bericht, wenn ich eingestellt werde?

Erwarten Sie Fragen, die Ihnen der Interviewer Ihrem Gefühl nach wahrscheinlich stellen wird. Einige übliche Interviewfragen sind:

l Was betrachten Sie als Ihre drei größten Schwächen?

l Was betrachten Sie als Ihre drei größten Stärken?

l Warum haben Sie sich für diese Stelle beworben? Warum wollen Sie für dieses Unternehmen arbeiten?

l Was veranlasst Sie zu der Annahme, dass Sie diese Arbeit effizient durchführen können?

l Was unterscheidet Sie von anderen Mitarbeitern in Ihrem Fachbereich?

l Was erwarten Sie als Anfangsgehalt?

l Warum verlassen Sie Ihre gegenwärtige Position?

l Sind Sie pünktlich?

l Was sind Ihre nicht arbeitsbedingten Hobbys, Interessen und Talente?

l Wenn Ihre Mitarbeiter Sie mit einem Wort beschreiben würden, was wäre es wohl?

Bereiten Sie Ihre äußere Erscheinung für das Bewerbungsgespräch vor. Lassen Sie Ihre Kleidung und Ihr Aussehen für das Bewerbungsgespräch sauber und professionell erscheinen. Duschen Sie; rasieren Sie sich; putzen Sie Ihre Zähne, sehen Sie zu, dass Ihre Kleidung ordentlich, sauber und gebügelt ist. Außerdem, ganz gleich für welche Arbeit Sie sich bewerben, erscheinen Sie in passender Geschäftskleidung. Kauen Sie nicht Kaugummi. Tragen Sie nicht zu viel Kölnisch Wasser oder Parfüm; bringen Sie Ihre Kinder nicht mit; bringen Sie nicht ihr Handy mit. Geben Sie sich professionell. Die Wichtigkeit dieses Punktes kann nicht genug betont werden. Erste Eindrücke sind enorm.

Die durchführung

Nachdem Sie sich sorgfältig vorbereitet haben, ist es Zeit, alle diese Bemühungen während des eigentlichen Vorstellungsgesprächs in die Praxis umzusetzen. Vielleicht haben Sie den Spruch gehört, dass Erfolg aus 10 Prozent Inspiration und 90 Prozent Schweiß besteht. Nun, dies ist Ihre Gelegenheit zu schwitzen.

Gehen Sie für das Interview mindestens 20 Minuten früher weg, als es normalerweise dauern würde, dort hinzukommen. Sie können nichts Schlimmeres tun, als zu einem Vorstellungsgespräch zu spät zu kommen. Diese zusätzlichen 20 Minuten können den Unterschied ausmachen, wenn es zu Verkehrsstaus oder zu Problemen mit dem Auto kommt, oder wenn Sie sich verfahren sollten. Sie können immer auf dem Parkplatz einige Minuten warten und Ihre Notizen für das Interview überprüfen.

Freuen Sie sich. Lächeln Sie. Seien Sie wirklich freundlich, positiv und entgegenkommend in Ihrem Auftreten, in Ihrer Stimme und Wortwahl. Niemand arbeitet gerne mit einer negativen Person. Dennoch möchte ich betonen, seien Sie wirklich freundlich und fröhlich. Schauspielern Sie nicht. Sie sind begeistert und freuen sich über die Chance, von diesem Unternehmen eingestellt zu werden, nicht wahr? Dann freuen Sie sich!

Sprechen Sie den Interviewer mit seinem Namen an. Wenn Sie eine Frage stellen oder eine Antwort geben, sprechen Sie Ihr Gegenüber hin und wieder mit Namen an, wie ein Freund. Nun Herr Meier, dies ist was ich denke; oder, Frau Schmidt, ich würde dieses oder jenes tun. Übertreiben Sie aber nicht; bleiben Sie natürlich.

Seien Sie natürlich. Natürlich werden Sie allenfalls ein bisschen nervös sein. Doch denken Sie daran, wenn Sie zum Büro des Interviewers gehen, dass Sie deshalb hier sind, weil Sie gebeten wurden zu kommen als der Experte, der ihrem Geschäft Erfolg bringen soll. Er oder sie meinte aufgrund ihres Lebenslaufs, dass Sie der beste Kandidat für diesen Job wären. Haben Sie Vertrauen und seien Sie sich bewusst, dass Sie der Firma mit Ihren Fähigkeiten, Ihrer Erfahrung und Arbeitsethik etwas Gewinnbringendes zu bieten haben.

Hören Sie zu. Kommen Sie nicht zum Interview aus allen Rohren feuernd, wie John Wayne in einer Bar mit bösen Kerlen. Erlauben Sie dem Interviewer die Fragen zu stellen, besonders am Anfang. Seien Sie höflich und hellhörig. Hören Sie konzentriert auf alle Fragen und nachdem der Interviewer Ihnen das Wort gibt, antworten Sie genau auf das was gefragt wurde. Fühlen Sie sich jedoch frei, durchweg Ihren persönlichen Beitrag, Ihre Gedanken und Ansichten hinzuzufügen. Mit anderen Worten, seien Sie höflich, aber seien Sie kein Roboter.

Verkaufen Sie sich gut. Der Lebenslauf ist nur der erste Schritt bei dem Versuch sich an ein Unternehmen zu verkaufen! Das Interview ist der zweite und wichtigste Teil. Ja, es ist wichtig zuzuhören; aber seien Sie nicht zu schüchtern, sich zu verkaufen. Zum Beispiel, wenn Sie danach gefragt werden, was Sie Ihrem Empfinden nach dem Unternehmen bieten können, dann sagen Sie mit Begeisterung und Überzeugung, was Sie dem Unternehmen im Detail bieten können. Erläutern Sie die Ziele, die Sie realisieren möchten und wie Sie konkret planen, diese zu erreichen. Zu oft sind die Befragten unvorbereitet und zeigen einen Mangel an Begeisterung, Härte, Ernst – und Unsicherheit in Bezug auf sich selbst. Das wird Ihnen nicht den Job bringen! Verkaufen Sie sich mit der gleichen Tatkraft, mit der Sie planen Ihren Job zu verrichten falls Sie eingestellt werden. Sie haben nur eine Chance sich gut zu verkaufen, also tun Sie es mit Entschlossenheit.

Nach dem Vorstellungsgespräch

Dieser letzte wesentliche Schritt wird ebenfalls allzu oft vernachlässigt. Der Verlauf nach dem Vorstellungsgespräch – wenn erfolgreich durchgeführt – kann die nachhaltigsten und positivsten Eindrücke beim Einsteller hinterlassen. Das wiederum gibt Ihnen eine viel bessere Chance den Job zu bekommen, den Sie suchen.

Überprüfen Sie die Gründe, warum Sie sich für diesen Job beworben haben und entscheiden Sie, ob sie immer noch gelten, nachdem Sie Ihre Interviewnotizen überprüft haben. Wenn nicht, senden Sie den Interviewer eine kurze Mitteilung und erklären Sie dies.

Wenn Sie immer noch das Gefühl haben, dass Sie die geeignetste Person für diese Position sein würden, schicken Sie innerhalb von 24 Stunden nach dem Interview ein „Dankeschön“ an den Interviewer. Danken Sie dieser Person für die Ihnen gewährte Zeit, Mühe und Aufmerksamkeit. Auch ein „Dankschreiben“ ist eine hervorragende Möglichkeit um noch einmal zu propagieren, warum Sie glauben, dass Sie der beste Kandidat für diesen Job seien. Außerden bringt es Ihren Namen ein weiteres Mal vor die Entscheidungsträger.

Wenn Sie innerhalb einer Woche nach dem Interview nichts vom Einsteller gehört haben, rufen Sie ihn oder sie an. Dies ist eine gute Maßnahme aus vielerlei Gründen. Erstens wissen Sie nie, ob das Unternehmen Ihr Dankschreiben erhalten oder Sie vergessen hat. Dies gibt Ihnen eine Chance, Ihren Namen wieder in den Vordergrund zu bringen. Zweitens, indem Sie den Anruf machen, haben Sie eine weitere Möglichkeit, Ihr Interesse an der Position mit Begeisterung auszudrücken. Sie können auch nachhaken mit irgendwelchen Fragen oder zusätzlichen Gedanken, die Sie vielleicht hinsichtlich der Position haben, oder was Sie in dieser Position erreichen könnten. Der Folgeanruf zeigt auch Ihre Ausdauer und Ernsthaftigkeit, die Stelle zu bekommen.

Das nächste Mal, wenn Sie ein Vorstellungsgespräch geplant haben, wenden Sie diese drei Punkte in ihrem Interviewverlauf an. Vorbereitung, Durchführung und die Zeit danach. Denken Sie daran, Sie sind (oder sollten es sein, wenn Sie sich für diese Stelle bewerben) der Experte der hinzugezogen wird um die betreffende Position zu besprechen und zu erklären, warum Sie die perfekte Person dafür sind. Dann zeigen Sie ihren ernsthaften Wunsch für diese Position, indem Sie nach dem Interview Kontakt aufnehmen. Wenden Sie diese Punkte sorgfältig an und Ihr Wechsel vom Vorstellungsgespräch zur neuen Stelle wird in greifbarer Nähe sein. 

POSAUNE KURZMITTEILUNG

Bleiben Sie informiert und melden Sie sich für unseren Newsletter an.