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Ist Lügen immer falsch?

GETTY IMAGES/OPRAH WINFREY NETWORK/ISTOCK.COM

Ist Lügen immer falsch?

Die Gesellschaft ist verwirrt. Sind Sie es auch?

Lügen ist normal. Lügen ist notwendig. Lügen ist kein Problem, wenn man es richtig handhabt. Wenn man genau weiß, was man tut, kann man sogar große, unverschämte Lügen erzählen. Wir brauchen Lügen, damit die Dinge funktionieren: Unsere Ehen, unsere Freundschaften, unsere Geschäfte, unsere Politik, unsere Sicherheit, unsere internationalen Beziehungen.

Das ist die gebräuchliche Einstellung in unserer Gesellschaft. Und es ist eine Lüge!

Sehen Sie sich nur die Auswirkung des Lügens im vergangenen Jahr mit covid-19 an – mit den Unregelmäßigkeiten bei der Wahl in Amerika letzten November, bei der die Wahrheit und die Fakten von den Medien und den Hightech-Unternehmen zensiert wurden, wo die Sache der Linken trotz gegenteiliger Fakten unterstützt wurde. Es gibt heute ein episches Ausmaß an Lügen in der öffentlichen Sphäre. In so vielen Fällen geht das Leben weiter; neue Schlagzeilen erscheinen und die Wahrheit wird von der Täuschung überlagert.

Das ist furchtbar zerstörerisch und gefährlich für Sie und mich und für unsere ganze Gesellschaft.

Eine prophezeite Krise

Der Prophet Jeremia sagte die Rolle der Lüge in unserer Gesellschaft voraus. Er sagte, dass Gott über die Unverschämtheit der Sünde der Menschen erstaunt sein würde: „wie sie an ihren Lügen festhalten“, wie eilig sie es haben zu sündigen, wie sie sich gar nicht schämen, wie Lügen und andere Sünden Routine sind, wie die Menschen, die das Lügen als Waffe einsetzen „von einer Bosheit zur andern gehen.“ Er sagte, dass Gott von der Dreistigkeit der Sünde der Menschen mit Trauer und Empörung bewegt würde (siehe Jeremia 8, 4-12; 9, 1-3). Lesen Sie Jeremia 9, 4-5 und sehen Sie, was in einer Gesellschaft passiert, die das Lügen akzeptiert und fragen Sie sich, ob ihnen das bekannt vorkommt: „Ein Freund täuscht den andern, sie reden kein wahres Wort. Sie haben ihre Zunge an das Lügen gewöhnt. Sie freveln, und es ist ihnen leid umzukehren. Es ist allenthalben nichts als Trug unter ihnen, und vor lauter Trug wollen sie mich nicht kennen, spricht der Herr (Lutherbibel 2017).

Der Wert, den wir der Wahrheit beimessen, ist von zentraler Bedeutung für unseren Charakter. Es ist der Unterschied zwischen der Denkweise Gottes und der des Teufels.

Der Gott, der Jeremias Prophezeiungen inspirierte, ist der eine wahre ewige Schöpfergott. Aber diese Welt ist nicht Gottes Welt. Die Gesellschaften, die die Menschen aufgebaut haben, sind Satans Gesellschaften. Sein Einfluss durchdringt und beherrscht die Menschheit. Er ist der Gott dieser Welt. Er hat die ganze Welt verführt – er ist der Vater der Lüge und in ihm ist keine Wahrheit (2. Korinther 4, 4; Offenbarung 12, 9; Johannes 8, 44).

Sein Einfluss reicht bis in die engste menschliche Beziehung: Eine Studie hat ergeben, dass durchschnittlich 10 Prozent der Kommunikation zwischen Ehepartnern trügerisch ist. Lügen ist so einfach. In der Tat, wenn Sie die Wahrheit nicht schätzen und ehren, werden Sie leicht in subtile Formen der Täuschung abrutschen, ohne überhaupt darüber nachzudenken.

Aber auch „kleine“ Lügen, mit denen man scheinbar „durchkommt“, schneiden Sie vom Gott der Wahrheit ab! Die Menschheit als Ganzes hat sich von Anfang an Lügen und Heucheleien hingegeben und ist in unserer Zeit tief in sie versunken. Und größtenteils wegen dieser Sünde treten wir in eine Periode erschreckender Finsternis ein.

Warum lügen wir?

Gottes Kommunikation ist zu hundert Prozent Wahrheit. Der Apostel Paulus schrieb, dass die Hoffnung des ewigen Lebens gegründet ist auf den Glauben und der Erkenntnis der Wahrheit, weil „Gott, der nicht lügt, es vor ewigen Zeiten verheißen hat“ (Titus 1, 1-2; Elberfelder Bibel). Gott sei gedankt, dass Er sich festgelegt hat, niemals zu lügen. Nichts kann Ihn davon abhalten, Sein Wort zu halten. Unsere Hoffnung darauf ist ein Anker für unsere Seelen (Hebräer 6, 18-19).

Gottes Natur hat nicht einmal den Schatten einer Unehrlichkeit (1. Johannes 1, 5). Er will, dass auch wir, genau wie Er, im Licht wandeln und unsere Worte vollkommen mit unseren Taten übereinstimmen. Lässt man die Sünde herein, lässt man sie sich ausbreiten, dann hat man eine Welt, in der der Durchschnittsmensch als eine Lebensweise jeden Tag lügt.

Menschen lügen fast immer, weil sie versuchen, davon zu profitieren. Sie lügen, um falsche Dinge, die sie getan haben, zu verheimlichen; um Strafen zu entgehen; um dem Ruf anderer zu schaden, besonders im Vergleich zu ihrem eigenen; um ihren Ruf zu verbessern, besonders im Vergleich zu anderen; um persönliche Unsicherheiten zu verbergen; um ein Problem zu vermeiden; um irgendetwas zu verbergen; um eine unwahre Behauptung unkorrigiert zu lassen; um mehr Geld zu erhalten, als sie sonst erhalten würden; um zu vermeiden, Leuten ein Nein oder andere Dinge zu sagen, die sie nicht hören wollen; um zu vermeiden, die Gefühle von Leuten zu verletzen; um zu schmeicheln.

Gott jedoch verbietet alle Lügen mit seinem neunten Gebot: „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten“ (2. Moses 20,16). Sprüche 6, 16-19 zeigt, dass Gott die Lüge hasst. Sie zerstört Beziehungen; sie zerstört den Charakter; sie zerstört Menschen. Nicht nur manchmal – jedes Mal.

Wenn wir unsere Zunge dazu benutzen, zu lügen, ist das eine Sünde, die wir alle bekämpfen müssen. Erwachsene lernen, es irgendwie zu verbergen, und bei Kindern ist es meist offensichtlicher. Eine Studie zeigt, dass Kinder bereits im Alter von drei Jahren Erwachsene häufig täuschen können, ohne entdeckt zu werden. Tatsächlich lügen alle Kinder, bis sie dabei erwischt werden! Die Eltern müssen aufpassen und beten, um es zu erkennen und so zu verhindern, dass diese Tendenz zur Gewohnheit wird.

Eine der gefährlichsten Formen der Lüge ist die Heuchelei: Vorzugeben, etwas zu sein, was man nicht ist oder so zu tun als glaube man etwas, was man gar nicht glaubt, besonders in Bezug auf Religion. Dies ist eine trügerische, selbstzerstörerische Last, von der Gott uns befreien möchte. Wenn wir in der Wahrheit wandeln – nicht vorgeben, jemand zu sein, der wir nicht sind, völlig frei von Täuschung leben, nichts zu verbergen haben, mit Aufrichtigkeit leben, auch wenn niemand zuschaut – bereiten wir Gott, dem Vater, die größte Freude (3. Johannes 1 - 4).

Das Lügen birgt das Laster

Sam Harris ist ein Neurowissenschaftler, ein Atheist und prominenter Religionskritiker. Unter Außerachtlassung der Religion und der Bibel hat er ein Buch mit dem Titel Lügen geschrieben, das dieses Thema aus seiner eigenen engen säkularen Perspektive betrachtet. Aber seine Schlussfolgerungen sind recht interessant.

„Die meisten Formen privater Laster und öffentlichen Übels werden durch Lügen entfacht und aufrechterhalten“, schreibt Harris. „Ehebruch und andere persönliche Betrügereien, Finanzbetrug, Korruption der Regierung – ja selbst Mord und Völkermord – erfordern im Allgemeinen einen zusätzlichen moralischen Defekt: Die Bereitschaft zu lügen.“

Aber gibt es nicht auch einige Fälle, in denen sich Lügen als vorteilhaft erweisen? „Eine jede Lüge verfolgt unsere Zukunft“, schreibt Harris. „Man kann nicht sagen, wann oder wie sie mit der Realität kollidieren wird und weitere Pflege benötigt. Die Wahrheit hingegen muss nie auf diese Weise gepflegt werden. ... Der Lügner muss sich genau daran erinnern, was er gesagt hat und zu wem, und er muss dafür sorgen, seine Unwahrheiten auch in Zukunft aufrechtzuerhalten. ... Wenn Sie die Wahrheit sagen, müssen Sie sich um nichts kümmern. Die Welt selbst wird zu Ihrem Gedächtnis ...“

Das klingt sehr nach dem, was der Gott der Wahrheit viel poetischer in Seinem Wort offenbart: „Das gestohlene Brot schmeckt dem Manne gut, aber am Ende hat er den Mund voller Kieselsteine. Wahrhaftiger Mund besteht immerdar; aber die falsche Zunge besteht nicht lange. Denn Gott wird alle Werke vor Gericht bringen, alles was verborgen ist, sei es nun gut oder böse“ (Sprüche 20, 17; 12, 19; Prediger 12, 14).

Harris schreibt: „Lügen ist, fast per Definition, eine Weigerung, mit anderen zu kooperieren. ... Die Forschung legt nahe, dass alle Formen des Lügens – auch Notlügen, die die Gefühle der anderen schonen sollen – mit einer schlechteren Beziehungsqualität verbunden sind. In dem Moment, in dem wir unsere Unehrlichkeit vom Standpunkt derer betrachten, die wir anlügen, erkennen wir, dass wir uns betrogen fühlen würden, wenn die Rollen vertauscht wären. ... Jede Lüge ist ein direkter Angriff auf die Autonomie derjenigen, die wir anlügen.“

Das ist eine moderne Terminologie für genau das, was Sie in der Bibel lesen, aufgezeichnet von Männern ohne neuralen Wissenschaftshintergrund, aber inspiriert von dem Gott, der das menschliche Gehirn und den Verstand geschaffen hat.

Harris gibt hier ein Beispiel für eine „minderwertige Beziehung“: Eine Familie, bei deren Mutter multiple Sklerose diagnostiziert wurde. Der Arzt sagt es ihrem Ehemann, log aber sie selbst an. Der Ehemann log sie ebenfalls an, indem er ihr die Wahrheit verheimlichte. Sie recherchierte selbst, stellte eine Selbstdiagnose, verheimlichte sie aber vor ihrem Mann. Ihr Sohn erfuhr es durch Zufall ein Jahr später und die anderen beiden Kinder erfuhren es zwei Jahre später. Die Familie hielt es vor der Großmutter geheim (und deshalb auch vor den anderen Familienmitgliedern und Freunden). Eins der Kinder sagte: „Anstatt mich dankbar und beschützt zu fühlen, fühlte ich Traurigkeit, dass wir uns nicht als eine Familie zusammengetan hatten, um ihrer Krankheit ins Auge zu sehen und uns gegenseitig zu unterstützen.“ Und: „Ich denke, sie hat sich selbst der Gelegenheit beraubt, eine engere Beziehung zu ihrer Mutter zu haben.“ Tragisch, aber wahr.

Eine Form des Hasses

Aber gibt es doch sicherlich immer irgendeinen Grund zu lügen. Zum Beispiel, wenn man in einer positiven Einstellung das Selbstwertgefühl von jemandem wieder aufbaut, oder? „Eine falsche Zunge hasst den, dem sie Arges getan hat, und glatte Lippen richten Verderben an“ (Sprüche 26, 28).

Harris schreibt, dass das Belügen von Freunden– auch wenn es eine Schmeichelei ist – dazu führt, dass ihnen ein wichtiger Teil der Realität entgeht und man ihnen dadurch auf unvorhersehbare Weise schadet und sie somit schlechter behandelt als sie es verdienen. „Wenn wir uns anmaßen, zum Wohle anderer zu lügen“, schreibt Harris, „haben wir entschieden, dass wir die Richter darüber sind, wieviel sie über ihr eigenes Leben verstehen sollten – darüber, welchen Eindruck sie machen, welchen Ruf sie genießen oder was ihre Zukunftsaussichten in der Welt sind. Das ist eine außergewöhnliche Haltung gegenüber anderen Menschen.“

Gott befiehlt uns nicht, von unserem Weg abzuweichen, um andere zu kritisieren. Manchmal sollten wir uns zurückhalten, mitzuteilen, was wir wissen (ohne den Eindruck zu erwecken, dass wir es nicht wissen). Aber wenn wir nach unserer Meinung gefragt werden, gehorchen wir Gott nicht und verletzen unsere Freunde und Bekannten, wenn wir vorgeben, ihre Fehler nicht zu bemerken. Man sollte ihnen helfen und liebevoll und positiv eingestellt sein, aber bei der Wahrheit bleiben.

Die Wahrheit zu sagen, kann zu Konfrontationen führen. Sollten wir in solchen Situationen die Konfrontation vermeiden oder die Wahrheit meiden? Gott befiehlt in Epheser 4, 15 und 25, dass wir die „Lüge ablegen“ und „die Wahrheit in Liebe reden“ sollen.

Vorzugeben, dass man nicht merkt, wenn jemand eine falsche Entscheidung trifft oder sich selbst zerstört, ist kein Zeichen von Liebe. Ein wahrer Freund ist bereit, das zu geben, was die Bibel Schläge nennt (Sprüche 27, 6). Die Paraphrase von Sprüche 24, 26 lautet: „Eine ehrliche Antwort ist das Zeichen einer wahren Freundschaft.“ Einige meiner engsten Freundschaften begannen mit einem schwierigen Gespräch über einen strittigen Punkt oder ein persönliches Problem. Die Bereitschaft, ein Problem in Liebe anzugehen, kann tatsächlich die Tür zu einer echten Freundschaft öffnen, die auf Aufrichtigkeit und Wahrheit basiert.

Wer unangenehme Gespräche vermeidet, indem er lügt, versäumt es, wertvolle zwischenmenschliche Fertigkeiten und Charaktereigenschaften wie Taktgefühl, Diskretion, echte Höflichkeit und Geduld zu entwickeln

„Indem wir uns verpflichten, ehrlich zu sein, verpflichten wir uns, eine Vielzahl von langfristigen Problemen zu vermeiden, allerdings zum Preis von gelegentlichem kurzfristigem Unbehagen“, schreibt Harris. „Allerdings sollte dieses Unbehagen nicht übertrieben werden: Sie können ehrlich und freundlich sein, denn Ihr Ziel, den Leuten die Wahrheit zu sagen, ist nicht, sie zu beleidigen. Sie wollen ihnen nur die Information geben, die Sie haben und Sie würden sie auch haben wollen, wenn Sie in ihrer Lage wären.“

Sprüche 3, 3-4 gibt uns ein wundervolles mächtiges Gegenmittel gegen die Dinge, die unsere Gesellschaft ruinieren, unser Leben bedrohen und das Leben unserer Kinder. Glauben Sie, seien Sie dankbar, genießen Sie und nutzen Sie die einfache und mächtige Wahrheit, die da heißt: „Gnade und Treue sollen dich nicht verlassen. Hänge meine Gebote an deinen Hals und schreibe sie auf die Tafel deines Herzens, so wirst du Freundlichkeit und Klugheit erlangen, die Gott und den Menschen gefallen.“

Verlassen Sie den breiten Weg der flüchtigen Täuschung. Verpflichten Sie sich, den geraden und schmalen Pfad der Wahrheit zu gehen. Seien Sie jemand, der meint, was er sagt, dessen Wort man vertrauen kann, der lebt was er sagt, der lobt, aber nicht schmeichelt, der taktvoll und ehrlich Kritik üben kann und der die Wahrheit in Liebe sagt.

DIE BIBEL AUF DIE PROBE GESTELLT

Warum ist es, dass das meistverkaufte Buch der Welt – von manchen in Ehrfurcht gehalten, von anderen mit passiver Skepsis betrachtet – praktisch niemand versteht?