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Israel vs. Hamas: Hinter den Kulissen

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Israel vs. Hamas: Hinter den Kulissen

Israels Feind ist nicht primitiv – und nicht alleine 

Während des „Arabischen Frühlings“, der überall im Nahen Osten Nationen erfasste, war die Lage für Israel relativ ruhig. Aber Beobachter wussten, dass das nicht andauern würde: Es war nur eine Frage der Zeit, bevor die radikalen Islamisten ihren Zorn auf den jüdischen Staat richten würden.

Das ist jetzt geschehen. Zurückliegend im Jahre 2010, bevor der Arabische Frühling über den Nahen Osten fegte, feuerte die Hamas von ihrer Heimatbasis im Gaza-Streifen 231 Raketen auf die jüdische Nation ab. Ein Jahr später hatte sich diese Zahl mit 627 Abschüssen beinahe verdreifacht. Im Jahr 2012, bevor Israel am 14. November die Operation „Säule der Verteidigung“ startete, hatte die Hamas etwa 800 Raketen nach Israel abgefeuert. Und während der wochenlangen israelischen Offensive antwortete die Hamas mit dem Abfeuern weiterer 900 Geschosse nach Israel.

Rauch im Sudan

Um die jüngste Eskalation der Gewalt zwischen Israel und Gaza zu verstehen, müssen wir zurückgehen zur Nacht des 23. Oktober, in die Stadt Khartum, Sudan. Mitten in dieser Nacht griffen vier Militärjets, aus dem Osten kommend, die Yarmouk Rüstungsfabrik in der sudanesischen Hauptstadt an. Die sudanesische Regierung erklärte, die High-Tech-Operation – die das Radar des Sudans blockierte und die Fabrik praktisch zerstörte – hätte nur von Israel durchgeführt werden können.

Nach dem Angriff gingen Hunderte von Demonstranten in Khartum auf die Straßen, schrien und schwenkten Schilder mit antiisraelischen Sprüchen. Am Tag nach der Explosion der Waffenfabrik schossen in Gaza Hamas Militante 79 Raketen auf Israel. Am Tag zuvor hatte die Hamas nur drei Raketen auf Israel abgeschossen.

Warum also sollte Gaza auf den Bombenangriff auf eine Rüstungsfabrik im Sudan mit der Eskalation seiner Raketenabschüsse gegen Israel antworten?

Weil diese sudanesische Fabrik Gaza mit Waffen belieferte, die die Arsenale der Hamas maßgeblich verbesserten. Und raten Sie, wer Eigentümer und Betreiber dieser Fabrik im Sudan ist: Eine Stratfor Analyse besagt: „Es gab Hinweise, dass der Iran diese Einrichtung verwendet hatte, um Waffen zu lagern und möglicherweise zusammenzubauen, einschließlich Flugabwehrraketen, ferngelenkter Panzerabwehrraketen und Fajr 5-Artillerieraketen, mit denen von Gaza aus Tel Aviv und Jerusalem erreicht werden können“ (16. November 2012 ; Hervorhebung von mir hinzugefügt).

Wenn Sie sich daran erinnern: fünf Tage nachdem die Fabrik in Khartum explodiert war, legten zwei Schiffe der iranischen Marine in einem sudanesischen Hafen für einen dreitägigen Besuch an. Die offizielle Version lautete, dass der Iran dem Sudan einen Besuch abstattete, um „eine Botschaft des Friedens und der Freundschaft zu übermitteln“. Aber dies war viel mehr als ein freundschaftlicher Besuch, wie im Wall Street Journal vermerkt wurde: „Israel betrachtet den Sudan, ein Langzeitverbündeter des Iran, als einen Kanal für Waffen durch Ägypten zur militanten Hamas-Gruppe im Gaza-Streifen, laut mehreren internationalen und regionalen Beobachtern. Der Iran bleibt indes ein bedeutender Waffenlieferant in den Sudan, wie Small Arms Survey berichtet, eine in der Schweiz erscheinende Publikation“ (30. Oktober 2012).

Jetzt rasch weiter zum 14. November, als Israel die Operation „Säule der Verteidigung“ lancierte. Sie begann mit der Tötung von Ahmed Jaabari, Oberbefehlshaber und Top-Führer der Hamas. Am 17. November schrieb die New York Times: „Als Israel den Oberbefehlshaber der Hamas am Mittwoch in Gaza tötete und damit die gegenwärtige Runde der heftigen Kämpfe auslöste, zielte es nicht nur auf einen Palästinenserführer ab, sondern auf eine Versorgungslinie für Raketen aus dem Iran, die der Hamas zum ersten Mal die Fähigkeit gegeben haben, damit Tel Aviv und Jerusalem zu erreichen.“

Nicht überraschend, die Times machte Israel dafür verantwortlich, die jüngste Runde der Kämpfe „ausgelöst zu haben“. Aber die antiisraelische Voreingenommenheit beiseite lassend, ist der Bericht hinsichtlich der Identität des regionalen Machtzentrums, welches das Terroristenlager in Gaza versorgt, völlig richtig: es ist die Islamische Republik Iran.

Die Versorgungslinie funktionierte so: Fajr-5 Raketen wurden aus dem Iran zu der Fabrik im Sudan geliefert, von dort quer durch die ägyptische Wüste transportiert, zerlegt in Einzelteile, die durch den Sinai-Tunnel gequetscht werden konnten, um dann von Funktionären der Hamas in Gaza wieder zusammengebaut zu werden. Es wird angenommen, dass die Hamas vor dem Beginn der „Säule der Verteidigung“ im Besitz von etwa 100 dieser Fajr-5 Raketen war.

Die hoch entwickelten Waffen gaben der Hamas jene Möglichkeiten, die – was Israel betrifft – eine rote Linie überschritten. Die auf Jerusalem und das Gebiet von Tel Aviv gerichteten Angriffe waren nie zuvor für die Hamas möglich gewesen, weil ihre eigenen Raketen nicht diese Reichweite besaßen. Aber wie der Times-Beitrag ergab, hat der Iran die Feuerkraft seines Stellvertreters in Gaza wesentlich verbessert.

„Nach Aussage von israelischen Beamten schließt die Schmuggelroute bezahlte Beschäftigte der Hamas entlang des ganzen Weges mit ein, iranische technische Experten reisen mit gefälschten Pässen und sie hat die Genehmigung der sudanesischen Regierung“ (ibid).

Es ist eine ausgeklügelte Operation, und darum hat es für Israel wochenlang gedauert, sie zu beenden.

Es sind auch Hinweise aufgetaucht die beweisen, dass Befehlshaber der Hamas sich in Syrien und im Iran aufgehalten haben, um von iranischen Revolutionswächtern trainiert zu werden. Die Hamas gründet eine Armee, erweitert seine Waffen-Ressourcen und erhält Schulung vom Iran – alles deswegen, weil der Iran Israel von der Landkarte löschen will.

Das ist der notwendige Zusammenhang in der aktuellsten Eskalation der Gewalttätigkeit zwischen Israel und der Hamas.

Kairo und Tripoli

Der Iran ist der Kopf der antiisraelischen Bewegung im Nahen Osten und arbeitet hinter den Kulissen hart an der Vernichtung der jüdischen Nation. Aber der Iran hat weitere wichtige Akteure in seiner Sache um sich versammelt – nämlich Ägypten und Libyen – und arbeitet an der Umwandlung dieser Nationen in Bastionen des radikalen Islam. Der Konflikt zwischen Israel und Gaza zeigt den Erfolg, den der Iran bei der Erreichung dieses Zwecks erzielt hat.

Im Oktober des Vorjahres kam vom ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi eine kräftige Unterstützung für die Hamas durch seine Aussage: „das palästinensische Volk wird nicht allein gelassen. Wir stehen mit ihnen gegen jegliche Aggression.“ Dann, am 14. November, rief Mursi Ägyptens Botschafter in Israel zurück, um gegen die militärischen Operationen des jüdischen Staats zu protestieren. Es folgte eine Stellungnahme von Mursi‘s Sprecher zu diesem Schritt: „Präsident Mursi hat den brutalen israelischen Angriff verfolgt, bei dem eine Anzahl von Märtyrern und Söhnen der palästinensischen Bevölkerung getötet wurden. Basierend darauf hat er den ägyptischen Botschafter aus Israel zurückgerufen; hat den Ägyptischen Vertreter bei den Vereinten Nationen beauftragt, eine Dringlichkeitssitzung beim Sicherheitsrat zu beantragen … und bestellte den israelischen Botschafter in Ägypten zu sich, um wegen des Angriffs Protest einzulegen.“

Hinzu kommt die Androhung von Ägyptens Freiheits- und Gerechtigkeitspartei – der politische Flügel der Muslimbruderschaft – sich an dem Konflikt zu beteiligen. Gemäß einer von der Bruderschaft am 14. November verabschiedeten Erklärung wird Ägypten „nicht erlauben, dass die Palästinenser israelischen Aggressionen wie in der Vergangenheit ausgesetzt werden.“

Dann ist da Libyen. Tripolis‘ sich rasch verschiebende politische Landschaft hat große Bedeutung für Militante in Gaza gewonnen, weil der Zusammenbruch von Muammar Gaddafis Regierung zusätzliche Beschaffungsmöglichkeiten für die Hamas schuf. Bald nach Gaddafis Vertreibung wurden viele libysche Militärlager geplündert und die Ausrüstung verkauft. Das meiste von dieser Munition wurde quer durch Ägypten gefahren und nach Gaza gebracht.

Es ist erstaunlich, wie viele Türen der Arabische Frühling für den Iran und seine Stellvertreter geöffnet hat.

Die Israelis wissen genau, was im Sudan, in Libyen, Ägypten und Gaza läuft. Und da sie nur wenig Unterstützung von der Völkergemeinschaft haben, haben sie hart zugeschlagen gegen diese nach Gaza führenden Versorgungslinien. Die Hamas hat zurückgeschlagen und damit eindeutig Iran‘s starke Beteiligung in der Stärkung seiner Stellvertreter offengelegt.

Die Fußabdrücke des Iran – und jene von Ägypten und Libyen – sind in diesem Konflikt eindeutig erkennbar.

Wer wird vermitteln?

Die Bibelprophetie sagt, dass die rasche Ausbreitung des radikalen Islam sich weiter fortsetzen wird, bis er schließlich mit einem überlegenen Feind zusammenstößt: eine von Deutschland angeführte Europäische Union. Daniel 11, 40 zeigt, dass ein deutsch-geführter „König des Nordens“ schon bald in das glorreiche Land – oder Jerusalem – eindringen wird. Das hebräische Wort für „Eindringen“ in dieser Textstelle deutet ein friedliches Eindringen an.

Am 19. November traf der deutsche Außenminister Guido Westerwelle sowohl den israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu als auch den palästinensischen Präsidenten in dem Bemühen, den jüngsten Gewaltausbruch zu entspannen. Nach dem Treffen mit Netanyahu sagte Westerwelle, die Aushandlung eines Waffenstillstands sei oberste Priorität für Berlin.

Netanyahu‘s Antwort offenbart Israels Bestreben, Deutschland zu einer Schlüsselrolle in den Verhandlungen einzuladen: „Israel kann eine derartige Situation nicht lange tolerieren, wo unsere Städte unter andauernden Raketenangriffen stehen. Ich bevorzuge diplomatische Lösungen, ich hoffe, dass wir eine bekommen können, aber wenn nicht, so haben wir jedes Recht, uns mit anderen Mitteln zu verteidigen, und wir sollten diese anwenden. Ich glaube, dass Deutschland eine konstruktive Rolle bei der Suche nach einem Ende dieses Konflikts und einem langfristigen Abkommen einnehmen kann, so dass diese Terrorwaffen nicht in den Gaza-Streifen gelangen.“

Je mehr die Israelis erkennen, dass die im Willen gebrochenen führenden Politiker der USA wegen der militärischen Beteiligung Amerikas in anderen Konflikten zu erschöpft sind, und sich der Druck auf Israel verstärkt, werden die Juden sich an Deutschland um Verteidigunsunterstützung wenden. Netanyahu‘s Erklärung ist eines von mehreren Zeichen in den letzten Monaten, dass Israel bereits aufmerksam in Richtung Berlin blickt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Israel die von Deutschland angeführte EU ins Heilige Land einlädt.

Diese Entscheidung wird nicht gut für Israel enden. Die Prophezeiung in Daniel zeigt, dass Deutschland ein gewalttätiges Doppelspiel gegen Israel treibt und sein Hauptquartier in Jerusalem errichten wird.

Dies ist eine ernüchternde Realität. Aber sie ist mit dem hoffnungsvollsten Ereignis, das dieser kriegsgeschundene Planet jemals erlebt hat, eng verknüpft: die Rückkehr von Jesus Christus, um ein Zeitalter des Friedens für die Israelis, Palästinenser, Iraner, Deutsche, Ägypter, Libyer und alle anderen Menschen einzuleiten!