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Gipfeltreffen Seidenstraße: Europa und China wetteifern um die wirtschaftliche Führung

iStock.com/RNMitra

Gipfeltreffen Seidenstraße: Europa und China wetteifern um die wirtschaftliche Führung

Beide Seiten wollen Amerikas Führungsrolle übernehmen.

China strebt auch weiterhin eine wirtschaftliche Führungsrolle in der Welt an. Es veranstaltete am 14. und 15. Mai ein Gipfeltreffen, um sein „One Belt, One Road“ Infrastrukturprojekt voranzubringen. Chinas Präsident Xi Jinping sagte, das „Jahrhundertprojekt“ würde „in die Geschichte der menschlichen Zivilisation eingehen“ und eine neue Ära des Handels einläuten.

Wenn China alle seine Versprechen einhält, dann ist das keineswegs übertrieben. „One Belt, One Road“ wird das teuerste Entwicklungsprojekt aller Zeiten werden. Es wird um ein Vielfaches umfangreicher sein als der Marshallplan der Vereinigten Staaten, durch den Amerika in den späten 1949er und frühen 1950er Jahren nach heutigem Wert 130 Milliarden Dollar nach Westeuropa schickte. Die Financial Times schrieb:

Wenn Präsident Donald Trump eine Lücke öffnet, indem er die US-Rolle als globaler Freihandelsführer aufgibt, wird Präsident Xi Jinping bestimmt diese Lücke füllen – und die Welt nimmt den Wechsel zur Kenntnis. Fast dreißig Staatsoberhäupter, Führungskräfte des Internationalen Währungsfonds, der Weltbank, der UNO und Delegierte von überall in der Welt trafen sich am Sonntag in Peking zu einer Konferenz über das chinesische „One Belt, One Road“ Infrastrukturprojekt („Ein Gürtel, eine Straße“), Chinas neue Seidenstraße.

Es handelt sich um einen überaus ehrgeizigen Plan. Es sollen Straßen, Eisenbahnen, Häfen, Pipelines und andere Infrastruktur gebaut werden, um China mit Zentralasien, Europa und Afrika auf dem Landweg und auf dem Seeweg zu verbinden. Die Ausläufer dieses „Überland-Gürtels“ und der „Meeres-Straße“ reichen bis nach Südostasien und bis zum indischen Ozean. Etwa 900 Milliarden Dollar sollen von einer Reihe von chinesischen oder von China abgesicherten Banken und Kreditfonds investiert werden.

Das Problem ist nur, dass China nicht das einzige Land ist, das die Lücke in der globalen Führungsrolle übernehmen will, die Amerika hinterlassen hat.

China hatte gehofft, dass auch die führenden westlichen Länder ihre Regierungschefs zu dem Gipfeltreffen entsenden würden. Aber diese Länder entsandten nur Beamte niedrigeren Ranges. Die Länder der europäischen Union lehnten es ab, die gemeinsame Erklärung des Gipfeltreffens zum Handel über diese neuen Handelsrouten zu unterschreiben.

In anderen Bereichen waren sie jedoch schnell bereit, China als Alternative zu den Vereinigten Staaten zu unterstützen. Zum Beispiel beteiligten sich europäische Länder unter der Führung Großbritanniens 2015 an der chinesischen Asian Infrastructure and Investment Bank (AIIB), obwohl sich die USA ausdrücklich gegen diese Beteiligung ausgesprochen hatten. Besonders Deutschland unterhält blühende wirtschaftliche Beziehungen zu China.

Warum also die Uneinigkeit letztes Wochenende? Es wurde gesagt, das Dokument sei zu protektionistisch. Das Handelsblatt schrieb: „Sie lehnten ab, weil China keine der europäischen Forderungen nach freiem Handel und nach gleichen Bedingungen für alle akzeptiert hatte.“

Weiter: „Der Konflikt ist jedoch nur Teil der allgemeinen Besorgnis in Europa um die Gleichheit der Bedingungen in China und den freien Zugang“. Deutsche Regierungsbeamte sagen, die Bedingungen seien unfair und durchaus nicht gleichberechtigt. Das wurde auch von Firmen bestätigt, die in China Geschäfte machen und sich darüber beklagen, dass für sie andere Regeln gelten als für ihre chinesischen Konkurrenten.“

Was den freien Handel betrifft, setzt Xi nicht in die Tat um, was er predigt. In Europa ist man es langsam satt. Voice of America erläutert einige der Bedenken an dem Projekt:

So wie das Projekt beschrieben wird, scheint China eine neue Art von wirtschaftlicher Kolonisierung auszuprobieren, sagte Mohan Malik, Professor am Institut für die Sicherheit Asiens in Hawaii.

„China ist dabei, ein Imperium aufzubauen; ein Imperium von exklusiven wirtschaftlichen Enklaven, die ein auf China zentriertes, unipolares Asien erschaffen“, schrieb er in einer Antwort auf eine E-Mail. „Chinesische Regierungsbeamte sprechen schon im Scherz davon, kleinere Länder einfach zu kaufen anstatt sie zu erobern.“

Malik fügt hinzu, dass China mit so einem enormen Projekt angesichts der nachlassenden Konjunktur das Risiko eingeht, sich „imperialistisch“ zu übernehmen.

Europa wird an dieser Art von Projekten nicht teilnehmen. Die Europäer sind sicherlich an einer engeren, wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit China und dem Seidenstraßenprojekt interessiert, aber wenn sie sich beteiligen sollen, dann wollen sie in China wenigstens gleichberechtigt sein.

Es ist wichtig, dieses enorme Infrastrukturprojekt weiter zu beobachten. Wie die Trumpet in ihrer Oktoberausgabe 2016 schrieb:

Die Bibel prophezeit ganz klar den Aufstieg eines neuen Wirtschaftssystems. Jesaja 23, 3 berichtet von einem „Markt der Völker“, einem Handelsblock, durch den die Kaufleute reich werden. Dieses Kapitel beschreibt Tyrus und seine Verbündeten wie zum Beispiel Sidon als eine Art von „Geschäftszentrum“ der Welt – so wie der Aufstieg des mächtigen Europas in der modernen Zeit – wie der Chefredakteur Gerald Flurry in seiner Broschüre Jesajas Endzeit-Vision schreibt. Die Bibel nennt als weitere wichtige Mitglieder dieses „Marktes“ China und Japan.

Wenn man die Prophezeiungen über diese neue Weltwirtschaft zusammen mit den Prophezeiungen einer Belagerung betrachtet, ergibt sich ein klares Bild. Europa und Asien erschaffen zusammen ein neues Wirtschaftssystem. Sie werden die Engpässe der Welt kontrollieren und sie gemeinsam dazu nutzen, Großbritannien und Amerika zu belagern. Herr Flurry schreibt: „Wenn das Heilige Römische Reich Nordamerika überfällt, wird es keine Unterstützung oder auch nur Sympathie aus Asien geben. Wenn wir bedenken, dass China inzwischen die meisten strategischen Meerengen auf der Welt kontrolliert … dann glauben wir, dass es eine kurzfristige Allianz zwischen dem Heiligen Römischen Reich unter deutscher Führung und bestimmten asiatischen Mächten geben wird (Russland, China, Japan – die Könige des Ostens). Sollte Europa oder das wiedererstandene Heilige Römische Reich auch nur für kurze Zeit Gelegenheit haben, die wichtigsten Ressourcen und die günstigen strategischen Gegebenheiten Chinas, Russlands und Japans zu nutzen, dann hätte es mehr als genug Macht, die angelsächsischen Nationen zu belagern und zu versklaven.“

„Deshalb ist die Prophezeiung Jesajas vom „Markt der Völker“ in der Endzeit, an dem sowohl europäische als auch asiatische Mächte beteiligt sind, so faszinierend. Darum ist es auch wichtig, auf einen Trend von Absprachen zwischen diesen beiden großen Wirtschaftsblöcken zu achten“ (Jesajas Endzeit – Vision).

Das ist aber nur eine kurzfristige Allianz zwischen Rivalen wie die russisch-deutsche Allianz im zweiten Weltkrieg …

Das Projekt Seidenstraße verbindet alle Mitglieder auf diesem Markt der Völker. Was die Bibel beschreibt, ist jedoch kein Projekt, das von China angeführt wird und an dem andere Länder mit einem viel niedrigeren Status teilnehmen. Wenn überhaupt jemand, dann sind es die europäischen Mächte, die die anderen beherrschen.

Europa ist eine sehr bedeutende Wirtschaftsmacht. Achten Sie darauf, wie es diese Macht nutzen wird, um China Konkurrenz zu machen. Denn beide Mächte bereiten sich darauf vor, die Nachfolge der Vereinigten Staaten als weltweite Wirtschafts- und Führungsmacht anzutreten. 

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