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Doppeltes Spiel in Syrien

Kremlin.ru/Wikimedia Commons

Doppeltes Spiel in Syrien

Während des arabischen Frühlings“ in Syrien hat der IS (Islamischer Staat) seine Macht und seinen Einfluss drastisch ausgebaut. Dies gelang ihm, weil er zunächst die syrischen Dschihad-Rebellen unterstützte und später seine eigenen Kämpfer entsandte. Bemerkenswert jedoch ist, dass dieser Aufstieg zur Prominenz auch teilweise durch den Iran und Syrien ermöglicht wurde – dieselben Kräfte, die er bekämpfte.

Somit ist der Bürgerkrieg in Syrien ein weiteres Beispiel von Irans Bereitschaft zur Finanzierung von Gruppen, die gegen einige seiner Interessen arbeiten, um dadurch sein Gesamtziel zu erreichen.

Beweise zeigen, dass der Iran die Bemühungen des IS in Syrien unterstützte, trotz der Tatsache, dass die Gruppe gegen den langjährigen iranischen Verbündeten Bashar Assad kämpfte. Berichten zufolge war auch Assad mitverantwortlich am zunehmenden IS-Einfluss – obwohl der IS für den Sturz seines Regimes kämpfte. Einen Beweis dafür gab zu Jahresbeginn, als ein IS-Überläufer, der sich Murad nennt, dem Telegraph“ über seine Kampf-Erfahrungen im Herrschaftsgebiet von Assad berichtete: Wir waren zuversichtlich, dass das Regime uns nicht bombardieren würde. Wir schliefen immer ruhig in unseren Stützpunkten“ (20. Januar).

Warum sollten der Iran und Syrien Gruppen unterstützen, die gegen ihre Ziele, den Nahen Osten zu beherrschen, arbeiten?

Pinhas Inbari, ein Analyst am Zentrum für öffentliche Angelegenheiten in Jerusalem, deutete an, dass der zugrundeliegende Zweck dieser Allianz, obwohl temporär und zerbrechlich, den Westen dazu zwingen sollte, Assad als das geringere von zwei Übeln in Syrien anzusehen. Der Iran wollte, dass der radikale islamistische IS zum Gesicht des arabischen Frühlings“ in Syrien wird. Er wollte, dass diese extremen Radikalen diejenigen seien, die überall die westlichen Medienberichte bestimmten. Und es funktionierte. Das radikale Gesicht der IS hat dazu beigetragen, dass die Amerikaner nur ungern die Rebellen in Syrien bewaffnen – und es half Irans Junior Partner im Nahen Osten, Bashar Assad, im Amt zu bleiben.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Iran den IS jetzt wieder im Irak einsetzt – diesmal um unbestrittener König des Irak zu werden und seinen Einfluss als globale Macht zu vergrößern.