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Deutschland muss „kriegstüchtig werden“

CHRISTOPHE GATEAU/PICTURE ALLIANCE VIA GETTY IMAGES

Deutschland muss „kriegstüchtig werden“

2023 könnte das Jahr sein, das auf dem Grabstein des deutschen Pazifismus eingraviert ist.

Verteidigungsminister Boris Pistorius sagte in einem Interview am 29. Oktober, die deutsche Bevölkerung und ihr Militär müssten „kriegstüchtig werden“.

Wir müssen uns wieder an den Gedanken gewöhnen, dass die Gefahr eines Krieges in Europa drohen könnte. Und das heißt: Wir müssen kriegstüchtig werden. Wir müssen wehrhaft sein. Und die Bundeswehr und die Gesellschaft dafür aufstellen.
– Boris Pistorius

Das scheint angesichts der aktuellen Kriege in Europa und im Nahen Osten selbstverständlich zu sein. Aber vor ein paar Jahrzehnten war sich praktisch die ganze Welt einig, dass Deutschland nie wieder Krieg führen können sollte.

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Viele Deutsche halten immer noch an einer streng pazifistischen Denkweise fest. Nach dem Zweiten Weltkrieg forderten viele Deutsche jahrzehntelang extremen Pazifismus von ihrem Land. Sie glaubten, dass die Nation, die den größten Krieg der Geschichte begonnen hatte, extreme Maßnahmen ergreifen sollte, um nicht in einen weiteren Krieg verwickelt zu werden.

In den letzten Jahren haben viele Politiker Deutschland dazu aufgerufen, eine führende Militärmacht zu werden. In einer Welt zunehmender Feindseligkeiten und zersplitterter Bündnisse erscheint es logisch, dass Deutschland die Dinge selbst in die Hand nimmt. Aber das Militär auf den Krieg vorzubereiten ist eine Sache, die Gesellschaft darauf vorzubereiten eine andere. Eine Umfrage von Koerber aus dem Jahr 2022 ergab, dass ein beträchtlicher Prozentsatz der Öffentlichkeit weiterhin zurückhaltend ist: 68 Prozent der Deutschen gaben an, dass sie nicht wollen, dass ihr Land eine führende militärische Rolle in Europa spielt.

Nachdem er für seine Aussage kritisiert worden war, fügte Pistorius in einem Interview mit dem Deutschlandfunk am 31. Oktober hinzu: „Wir müssen in der Lage sein, Krieg, einen Abwehrkrieg, einen Verteidigungskrieg führen zu können, damit wir es am Ende nicht müssen.“

Aber die Idee, dass Deutschland sich auf den Krieg vorbereiten sollte, um ihn zu verhindern, ist umstritten.

Die Aussage von Pistorius impliziert, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Deutschland angegriffen wird, höher ist als die Wahrscheinlichkeit, dass sie einen weiteren Krieg beginnt. Aber ein Blick in die Geschichte zeigt, dass Deutschland beide Weltkriege im 20. Jahrhundert und die Einigungskriege im 19. Jahrhundert begonnen hat. Im Jahre 9 n. Chr. schlossen sich germanische Stämme zusammen, um gegen die bis dahin dominanteste Militärmacht der Welt zu kämpfen: das Römische Reich. Die Römer nannten sie „Germanen“, was „Kriegsleute“ bedeutet.

Der Zweite Weltkrieg veranlasste die Alliierten dazu, sich zu verpflichten, dass Deutschland nie wieder einen Krieg beginnen dürfe. Das Potsdamer Abkommen von 1945 forderte die vollständige Abrüstung und Entmilitarisierung Deutschlands und die Beseitigung oder Kontrolle der gesamten deutschen Industrie, die für die militärische Produktion verwendet werden könnte. Das Militär war streng an die NATO gebunden, die sicherstellen sollte, dass Deutschland sich niemals verteidigen und sein Militär aufbauen musste.

Jetzt ist die internationale Gemeinschaft froh, dass die Nation ein starkes Militär aufbaut. Deutscher Pazifismus scheint fehl am Platz zu sein. ZDF schrieb am 31. Oktober:

Boris Pistorius hat sich etwas getraut, was viele bislang gescheut haben. … Immer mehr Konflikte werden militärisch ausgetragen – Ukraine, Naher Osten, Kosovo, Bergkarabach. Und die Konflikte und Kriege rücken näher, es geht wieder um Landes- und Bündnisverteidigung. Noch sind wir nicht direkt involviert. Doch dieser Fall könnte in den nächsten Jahren Realität werden. Und dann sind auch wir gefragt – Deutschland, von dem erwartet wird, mehr Verantwortung in Europa und in der Welt zu übernehmen.

Auch der ehemalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg fand lobende Worte für Pistorius: „Wir haben immer noch eine Neigung … mit Begrifflichkeiten immer möglichst wärmend zu wirken und doch nicht zu sehr zu erschrecken.“ Mit Blick auf die heutigen Kriege sei das jedoch nicht angebracht. „Im Übrigen halte ich diesen Verteidigungsminister für einen echten Lichtblick in einer jedoch seltsamen politischen Landschaft, die wir haben“, so Guttenberg.

Pistorius‘ Vorgängerin, Christine Lambrecht, wurde am 16. Januar dieses Jahres aus dem Amt gedrängt, weil sie es versäumt hatte, die Ukraine militärisch zu unterstützen und die militärische Aufrüstung Deutschlands zu beschleunigen. Die Deutschen verlangten einen stärkeren militärischen Führer. Sie bekamen Pistorius.

Seit seinem Amtsantritt ist Pistorius der beliebteste Politiker Deutschlands. Das zeigt, dass sich die negative Einstellung der Deutschen gegenüber ihrem Militär ändert.

Nach und nach wird das Militär wieder einsatzbereit, da die militärische Mentalität wieder erwacht. 2023 könnte das Jahr sein, das auf dem Grabstein des deutschen Pazifismus eingraviert wird.

Im 20. Jahrhundert, als Deutschland besiegt und geteilt war, warnte Herbert W. Armstrong, dass ein remilitarisiertes Deutschland wieder auferstehen würde. Er starb am 16. Januar 1986, als Deutschland noch geteilt war. Aber wie unsere Broschüre Er hatte recht zeigt, sind die Prophezeiungen, die er ausgesprochen hat, in Erfüllung gegangen.

Es ist bezeichnend, dass die verstärkte militärische Ausrichtung Deutschlands mit Lambrechts Rücktritt am 16. Januar begann. Chefredakteur der Posaune, Gerald Flurry, zeigt in seiner Broschüre Der 16. Januar: Gottes Tag der Wunder, dass Gott an diesem Tag wichtige Ereignisse geschehen lässt, um die Welt an das Werk von Herrn Armstrong zu erinnern.

Im Jahr 1945 sagte Herr Armstrong zu den Radiohörern: „Von Beginn des Zweiten Weltkriegs an haben [die Deutschen] die Möglichkeit in Betracht gezogen, diese zweite Runde zu verlieren, so wie sie die erste verloren haben, und sie haben sorgfältig und methodisch für diesen Fall die dritte Runde geplant – den Dritten Weltkrieg!“

Die Nation, die den größten Krieg der Geschichte begonnen hat, baut wieder ihr Militär auf. Sie verspricht Frieden, aber die Bibel schlägt Alarm.

Gott sagt, dass er die „Assyrer“ – das moderne Deutschland – als Züchtigungsstab benutzen wird, um Amerika und Großbritannien zu bestrafen (Jesaja 10, 5). Deutschland wird die militärische Macht haben um diese Prophezeiung zu erfüllen. „Ich sende ihn wider ein gottloses Volk und gebe ihm Befehl wider das Volk, dem ich zürne, dass er’s beraube und ausplündere und es zertrete wie Dreck auf der Gasse“ (Vers 6). (Die biblische Identität Deutschlands und die prophetische Bedeutung dieser Passage wird in Die USA und Großbritannien in der Prophezeiung und Deutschland und das Heilige Römische Reich erläutert, so wie in unserem Nachdruckartikel Die bemerkenswerte Identität des deutschen Volkes ).

Deutschland, als Teil eines größeren europäischen Militärs, bereitet sich darauf vor, diese Prophezeiungen zu erfüllen.

Aber es gibt ein wunderbares Ende. Nach diesen Katastrophen wird die Menschheit endlich lernen, sich von Gott belehren zu lassen. In Micha 4, 2-3 heißt es:

[U]nd viele Heiden werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns hinauf zum Berge des Herrn gehen und zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir in seinen Pfaden wandeln! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des Herrn Wort von Jerusalem.

Er wird unter vielen Völkern richten und mächtige Nationen zurechtweisen in fernen Landen. Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.

POSAUNE KURZMITTEILUNG

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