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Deutschland erobert Europa!

Philipp/Flickr

Deutschland erobert Europa!

Begreifen Sie wirklich, was geschieht?

Die Welt ist auf Europa fixiert. Auf Anleihe-Renditen, Währungs-Wechselkurse und Rettungspakete, auf die neuen Regierungen in Athen und Rom, auf die vielen wöchentlichen Besprechungen zwischen den führenden Europapolitikern und die Spannung und das Gezänk im Nachhinein. Aber da gibt es eine seltsame Dimension in all der Aufmerksamkeit, die Europa bekommt.

Während Viele beobachten, verstehen in Wirklichkeit nur Wenige, was sie sehen.

Es werden zwar mehr, je offensichtlicher es wird – aber dennoch, relativ Wenige bemerken, dass Deutschland Europa erobert!

Opfer Nummer eins

Nehmen Sie die jüngste Runde der griechischen Krise. Sie begann am 31. Oktober, als Premierminister George Papandreou das griechische Rettungspaket gefährdete und Führer der Euro-Zone durch die Ankündigung verärgerte, er würde dem griechischen Volk erlauben, uneingeschränkt über die im Rettungspaket versteckten Austeritätsauflagen abzustimmen. Papandreou machte zwar zwei Tage später einen Rückzieher, aber es gelang ihm nicht, die tumultartige Kette von Ereignissen zu stoppen, die zu seinem Rücktritt führten.

Als die griechische Regierung zerbrach, mischten sich Brüssel und Berlin ein. Erstens, anstatt die Entscheidung darüber, wer Griechenland führen sollte, den griechischen Wählern in einer nationalen Wahl zu überlassen, befahlen die europäischen Eliten Athen – Griechenland mit dem finanziellem Zusammenbruch drohend, wenn es ablehnte – eine nationale Einheitsregierung zu bilden. Einige Tage später lauteten die Meldungen, dass Lucas Papademos, ein ehemaliger Vizepräsident der Europäischen Zentralbank und erprobter und getesteter Befürworter Europas, als Griechenlands neuer Premierminister eingesetzt worden war.

Begreifen Sie, was geschah. Griechenland ist eine souveräne Nation von 11 Millionen Menschen, und – so wurde es uns zumindest weisgemacht – ein geschätztes Mitglied der Europäischen Gemeinschaft. Aber innerhalb einer Woche erpressten europäische Eliten Athen, auf eine demokratische Wahl zu verzichten, eine Einheitsregierung zu bilden und dann einzuwilligen, in das griechische Gesetz eine Reihe von strengen, umformenden Bestimmungen aufzunehmen, die in Brüssel entworfen wurden.

Opfer Nummer zwei

Nicht zufrieden mit ihrem Sieg in Athen, brachten Berlin und Brüssel in derselben Woche Italiens Premierminister Silvio Berlusconi zu Fall. Herr Berlusconi trat am 12. November zurück, nachdem seine Partner in der Regierung und den globalen Finanzmärkten – der Führung von deutschen und europäischen Eliten folgend – das Vertrauen in seine Führung verloren hatten.

Was war die politische Orientierung seines Nachfolgers? Italiens neuer Premierminister Mario Monti ist ein erfahrener Ökonom und Politiker und ein ehemaliger europäischer Kommissar, eng vertraut mit den inneren Mechanismen der Europäischen Union. Während seiner Amtszeit als Kommissar verfasste Monti ein Gutachten über die Aufstellung eines europäischen Binnenmarkts, welches Maßnahmen einschloss, durch die Brüssel seinen Einflussbereich in die finanziellen Angelegenheiten von EU-Mitgliedsstaaten erweitern konnte.

Das ist unglaublich: Im Zeitraum von nur einer Woche brachte Deutschland zwei souveräne Regierungen zu Fall, blockierte die demokratische Wahl von neuen Regierungschefs und installierte seinen eigenen Mann auf dem Thron der jeweiligen Nation!

Doch damit nicht genug. Mit Griechenland und Italien in seiner Tasche, verschwendete Deutschland keine Zeit, sein nächstes Opfer ins Visier zu nehmen.

Opfer Nummer drei

Auf dem Parteikongress von Deutschlands regierender CDU im November schlug Volker Kauder, Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, eine EU-weite Steuer auf Finanztransaktionen vor.

Großbritanniens Finanzminister nannte den Vorschlag „eine auf das Herz von London gerichtete Kugel.“ In einem Artikel des Evening Standard, veröffentlicht einen Tag vor Kauders Rede, kritisierte George Osborne rundheraus die Vorstellung von einer Finanztransaktionssteuer mit den Worten: „Europa sollte keinesfalls neue Lasten schaffen. … die EU sollte vortreten mit neuen Ideen, um das Wachstum zu fördern und nicht es zu unterhöhlen.“

Kauder nahm direkten Bezug auf die Kritik: „Ich kann verstehen, dass die Briten das nicht wollen, wenn sie fast 30 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts aus dem Finanzmarktgeschäft in der City von London generieren“, sagte er in seiner Grundsatzrede. „Die Briten tragen auch eine Verantwortung für das Gelingen von Europa.“

„Auf einmal wird In Europa Deutsch gesprochen“ verkündete Kauder.

Deutschland und das Vereinigte Königreich befinden sich auf Kollisionskurs“, sagte der Direktor des europäischen Zentrums der Carnegie Stiftung für internationalen Frieden, Jan Techau.

Drei Tage nach Kauders provozierenden Bemerkungen erschien im britischen Telegraph ein Leitartikel „Deutschlands geheime Pläne, ein britisches Referendum über die EU scheitern zu lassen.“ Eine von der deutschen Regierung durchgesickerte Mitteilung zitierend, enthüllte Bruno Waterfield, dass Deutschland eine Strategie entworfen habe, die britische Regierung daran zu hindern, ein Referendum über Großbritanniens Mitgliedschaft in der EU abzuhalten. Waterfield deckte auch auf, dass diese Mitteilung „radikale Pläne für eine aggressive neue europäische Kontrollbehörde enthüllt, die in der Lage sein wird, den Staatshaushalt von angeschlagenen Eurozonenländern zu übernehmen“ (18. November 2011).

Vor Zuversicht strotzend, was es in Griechenland und Italien erreicht hatte, sandte Deutschland die Botschaft nach Großbritannien, dass es der nächste sein würde!

In der Zwischenzeit befinden sich Spanien, Irland, Belgien und sogar Frankreich am Rande des finanziellen Abgrunds – und nur Deutschland hat die wirtschaftliche Kraft, sie zurückzuziehen.

Seien Sie nicht zu naiv hinsichtlich dessen, was hier geschieht. Berlin formt Europa in ein ausgesprochen deutsches Bauwerk um.

„Es ist eigentlich Zeit und Chance für einen Durchbruch zu einem neuen Europa“, erklärte Kanzlerin Angela Merkel anlässlich der 3. Falling Walls Conference am 9. November in Berlin. Nur um sicherzustellen, dass es keine Mehrdeutigkeit darüber gab, wie dieses „neue Europa“ aussehen sollte, sagte Merkel, dass die Antwort auf die Herausforderung „mehr Europa“ und nicht „weniger Europa“ lautet.“

Wirtschaftliche Kolonisation!

Man kann die Bedeutung dieser Ereignisse nicht überbewerten. Wir „erleben … die schleichende wirtschaftliche Kolonisation Europas durch die Deutschen“, schrieb Simon Heffer in der Daily Mail. In der Vergangenheit hätte es einer „Invasionsarmee bedurft, um die Führung einer europäischen Nation zu stürzen. Heute kann dies durch rein wirtschaftlichen Druck getan werden“, schrieb er (8. November 2011; Betonung überall hinzugefügt).

Solche beunruhigenden Aussagen werden immer mehr und häufiger. In einem gesonderten Leitartikel warnte die Daily Mail: es scheint, dass wir zunehmend den Tod der Demokratie und des Rechts von souveränen Nationen in der Eurozone, ihre eigenen Angelegenheiten zu bestimmen, erleben“ (ibid). Nachdem Deutschland Griechenland und Italien unterworfen hatte, hielt der britische Politiker und Euro-Parlamentarier Nigel Farage eine glühende Rede vor dem Europäischen Parlament, in der er die offensichtlich undemokratische, deutsch dominierte Agenda der EU brandmarkte.

Wir leben jetzt in einem deutsch dominierten Europa – etwas, das das europäische Projekt eigentlich verhindern sollte – etwas, wofür jene, die uns vorangegangen sind, in der Tat einen hohen Preis mit Blut bezahlten, um es zu verhindern. Ich will nicht in einem von Deutschland dominierten Europa leben“, erklärte Farage vor der Versammlung.

Deutschlands Ambitionen sind deutlich gemacht worden, schrieb Peter Mullen im Telegraph: „Was in Frau Angela Merkels Gedanken erwogen wird, ist ein vereinigtes Europa, ein Superstaat, in dem Deutschland die mächtigste und deshalb dominierende Nation wäre“. Seine Schlussfolgerung war noch schauriger: „Es wurde uns von den Eurokraten ein kontinentweiter demokratischer Schutz gegen eine faschistische Diktatur versprochen, aber worauf wir mit großer Geschwindigkeit zusteuern, ist genau diese Diktatur.“

Nachem dieses Projekt jahrzehntelang im Gange ist, sind die skrupellosen Ambitionen der Eliten, die die EU leiten, endlich bloßgestellt. Wir sehen, dass die EU kein Interesse daran hat, die Rechte von europäischen Staaten zu schützen und jene der europäischen Bevölkerung zu verteidigen. Vielmehr, wie die Posaune wiederholt gewarnt hat, ist die EU ein undemokratisches, deutsch geführtes Machtzentrum, einer Strategie verpflichtet, die souveränen Staaten von Europa zu bezwingen und dann zu unterwerfen.

Es ist in der Tat genau das und noch viel, viel mehr!

In einem Artikel vom 4. November kam einer der bekanntesten konservativen Denker in Großbritannien, der unter dem Pseudonym Erzbischof Cranmer bloggt, der Wahrheit in dieser Angelegenheit nahe. Die deutsch geführte „Europäische Union ist im Grunde genommen die Neugestaltung des alten Reichs von Karl dem Großen“, schrieb er. Die heutige EU, erklärte er, hat den Mantel von Karl dem Großen aufgegriffen, genauso wie es Otto der Große im 10. Jahrhundert getan hat, dann die Habsburgerkönige im Mittelalter und schließlich Napoleon im frühen 19. Jahrhundert.

Wenn Sie Ihre europäische Geschichte kennen, wissen Sie, dass das ein furchterregender Vergleich ist!

„Der Geist von Karl dem Großen brütet immer noch“ schrieb er. Es wird noch mehr auf uns zukommen, warnte er, das „selbe Schicksal wird Portugal, Italien und Spanien widerfahren, denn der mächtige föderalistische Charakter dieses Projekts muss noch anerkannt werden.“

Was ist mit Ihnen? Können Sie ermessen, wovon wir Zeuge sind? Während die Welt auf die Wechselkursraten fixiert ist, auf die Anleihen-Gewinne und Rettungspakete, auf die Auswirkung der europäischen Finanzkrise auf die globalen Börsen und Hedge-Fonds, was sehen Sie in Europa? Sehen Sie einen Kontinent, der von einer gestärkten, mächtigen deutschen Nation systematisch unterworfen wird?

Der Geist von Karl dem Großen ist am brüten. Ob Sie es erst später oder schon jetzt erkennen, ist eine Angelegenheit von Leben und Tod. So ernst ist es!