Ihr kostenloser Newsletter

Deutsche Militarisierung stört das europäische Machtgleichgewicht

GETTY IMAGES, JULIA GODDARD/die posaune

Deutsche Militarisierung stört das europäische Machtgleichgewicht

Deutschland pumpt Hunderte von Milliarden in seine Verteidigungsindustrie und hat erklärt, dass es doppelt so viel für seine Streitkräfte ausgeben wird wie Frankreich. Dies verwandelt Europas ewige Wirtschaftsmacht, die bereits das viertgrößte Militär nach Ausgaben hat, in etwas, das es seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gegeben hat. Wie ein Bericht von Politico zeigt, wird dies die Zukunft der französischen und deutschen Industrie sowie der europäischen Politik drastisch verändern.  

Deutschland will bis 2029 jährlich 178 Milliarden Dollar für die Verteidigung ausgeben, Frankreich dagegen nur 93 Milliarden Dollar bis 2030. Deutschland gibt seit Jahren etwas mehr Geld aus als Frankreich, hat aber nicht auf Einsatzbereitschaft, Technologie, Autonomie und Aggressivität gesetzt. Das ändert sich gerade. 

Auch die deutsche Regierung hat sich abrupt auf die Auftragsvergabe an deutsche Hersteller verlegt. Die Beschaffungspläne offenbaren die Absicht, weniger als 10 Prozent der neuen Verträge mit US-Lieferanten abzuschließen und fast alles andere bei der eigenen deutschen Rüstungsindustrie, die zu den besten der Welt gehört, und bei anderen europäischen Herstellern zu bestellen. 

Interne Dokumente, die von Politico eingesehen wurden, enthüllen Vorbereitungen für zahlreiche, langfristige Verteidigungsverträge im Wert von 97 Milliarden Dollar bis 2026. Diese werden Teil einer umfangreichen 439 Milliarden Dollar umfassenden Wunschliste sein, die im Haushalt 2026 umrissen werden soll. 

„Das ist ein beispielloser Anstieg, der jeden Bereich der Streitkräfte betrifft, von Panzern und Fregatten bis hin zu Drohnen, Satelliten und Radarsystemen“, kommentierte Politico.  

Dies ist nichts weniger als eine tektonische Verschiebung im Gleichgewicht der industriellen, militärischen und strategischen Macht.  

„Es ist ein Mittelding zwischen Wachsamkeit und Bedrohung“, sagte ein französischer Verteidigungsbeamter gegenüber Politico. „Es wird schwierig sein, mit ihnen zusammenzuarbeiten, weil sie extrem dominant sein werden“. Er fügte mit Blick auf den Geldfluss in deutsche Rüstungsunternehmen hinzu: „Sie werden es nicht nötig haben, im Elsass und an der Mosel einzufallen. Sie können es einfach kaufen.“  

In „Germany's Rearmament Upends Europe's Power Balance“ (Deutschlands Wiederaufrüstung verändert das Machtgleichgewicht in Europa), kommentierte Politico: 

Während Deutschland danach strebt, die vorherrschende Militärmacht in Europa zu werden, verschiebt sich das politische Gleichgewicht. In Frankreich kämpft man darum, relevant zu bleiben, während in Polen die Aufrüstung Deutschlands alte Geister wachrüttelt und das Gefühl aufkommen lässt, dass ein Bündnis zwischen Berlin und Warschau der effektivste Weg sein könnte, Russland in Schach zu halten. … 

Ein EU-Beamter bezeichnete die Verschiebung des militärischen Potenzials Deutschlands als „tellurisch“, also erdbewegend. Ein anderer Diplomat drückte es noch direkter aus: „Es ist das Wichtigste, was im Moment auf EU-Ebene passiert.“ 

Der stellvertretende polnische Verteidigungsminister Paweł Zalewski sagte: „Wenn man sich die Geschichte anschaut, hat eine Situation, in der Deutschland seine wirtschaftliche Macht mit militärischer Macht verbindet, immer Ängste ausgelöst.“ Aber er fügte hinzu, dass angesichts der schwindenden Rolle der USA in Europa eine Verstärkung der deutschen militärischen Stärke „eine natürliche Reaktion“ sei. 

Andere haben sich ähnlich geäußert. „Es könnte beängstigend sein, kein Zweifel“, sagte ein EU-Diplomat. „Aber Deutschland hat Koalitionen. Es ist in der EU und der NATO – und in der Zwischenzeit könnte vieles passieren.“ 

Seit Jahrzehnten warnt die Posaune davor, dass Deutschland zum unangefochtenen militärischen Führer Europas aufsteigen wird, wie in Daniel 2 und Offenbarung 17 prophezeit. Wir erleben gerade, wie sich diese Prophezeiung vor unseren Augen erfüllt, und viel mehr wird noch kommen.