Brasiliens „Aufstand vom 8. Januar“?

Tausende von Anhängern des ehemaligen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro stürmten am 8. Januar brasilianische Regierungsgebäude. Der brasilianische Nationalkongress, der Präsidentenpalast und der Oberste Gerichtshof wurden von Demonstranten geplündert. Die Szenen, in denen die Demonstranten den Kongress stürmten (auch auf dem Dach) und die Bereitschaftspolizei Tränengas abfeuerte, ließen Brasilia eher wie ein Kriegsgebiet erscheinen. Bolsonaro, der inzwischen vorübergehend nach Florida umgezogen ist, verurteilte die Proteste.

- Manifestações pacíficas, na forma da lei, fazem parte da democracia. Contudo, depredações e invasões de prédios públicos como ocorridos no dia de hoje, assim como os praticados pela esquerda em 2013 e 2017, fogem à regra.

— Jair M. Bolsonaro 2️⃣2️⃣ (@jairbolsonaro) January 9, 2023

Warum haben sie protestiert? Bolsonaros linker Konkurrent, Luiz Inácio Lula da Silva, gewann die Wahlen in Brasilien im Oktober 2022. Da Silva, ein ehemaliger Gewerkschaftsführer, der auf Drängen des verstorbenen kubanischen Diktators Fidel Castro in die Politik ging, war von 2003 bis 2010 Präsident. Während seiner Präsidentschaft rückte Brasilien näher an Russland und China heran. Da Silva wurde 2018 aufgrund von Korruptionsvorwürfen inhaftiert, aber im darauffolgenden Jahr freigesprochen und entlassen.

Wählerbetrug? Der rechtsgerichtete Bolsonaro hat seine Niederlage nach seiner Niederlage im Oktober nie zugegeben. Er hat oft behauptet, dass Brasiliens elektronische Wahlmaschinen anfällig für Betrug sind und benutzt wurden, um die Wahl zu stehlen. Die offizielle Auszählung der Wahl vom 30. Oktober ergab 50,9 Prozent für da Silva und 49,1 Prozent für Bolsonaro. Gegen Bolsonaro wird derzeit wegen der Verbreitung von „Wahlfehlinformationen“ ermittelt.

Um mehr zu erfahren: Lesen Sie „Wird sich Brasilien dem Heiligen Römischen Reich anschließen?“.