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Beim Check-in: Musiker Gil Ofarim berichtet von Antisemitismus in Leipziger Hotel

In einem Instagram-Video spricht der Musiker Gil Ofarim über antisemitische Anfeindungen, die er wegen seiner Kette mit einem Davidstern in einem Leipziger Hotel erfahren habe. Ein Sprecher der Hotelkette verspricht Aufklärung.

Der Sänger Gil Ofarim ist nach eigenen Angaben Opfer von antisemitischen Anfeindungen geworden. Er sei am Montag vom Personal eines Leipziger Hotels daran gehindert worden, einzuchecken, berichtet er in einem Instagram-Video. Er sei aufgefordert worden, seine Kette mit einem Davidstern – einem wichtigen Symbol des Judentums – einzustecken.

In dem Video sitzt Ofarim vor dem Hotel »The Westin Leipzig«. Der 39-Jährige erzählt, dass er vor der Rezeption in einer Schlange gestanden habe. Der Rezeptionist – »Herr W.«, wie Ofarim ihn nennt – habe aber mehrfach andere Wartende vorgezogen.

Als Ofarim an der Reihe gewesen sei und sich beschwert habe, habe jemand aus einer anderen Ecke des Raums gerufen: »Pack deinen Stern ein!« Der Rezeptionist habe daraufhin ebenfalls zu ihm gesagt: »Packen Sie Ihren Stern ein.« Wenn er die Halskette mit dem Davidstern-Anhänger einpacke, dürfe er einchecken. Am Ende des Videos ist Ofarim den Tränen nahe.

die Posaune sagt...

„In Europa sind die Juden wieder hinter Gittern“, bemerkte Richard Palmer in unserem Posaune-Artikel „Die Minderheit, die die Gesellschaft so gerne hasst“. „Nicht in Konzentrationslagern – noch nicht. Aber immer, wenn sie sich in Synagogen, in jüdischen Schulen und in anderen jüdischen Kulturstätten versammeln, tun sie das hinter Mauern, Zäunen, Toren und Wachen. In dem überwiegend jüdischen Stadtteil von Paris patrouillieren Soldaten auf der Straße.“

Seit langem warnt die Posaune, dass die Anstrengungen im Kampf gegen den Antisemitismus nicht erfolgreich sein werden. Die meisten Menschen verstehen nicht, warum es so viel Hass auf das jüdische Volk gibt. Die Geschichte Europas ist voller Pogrome, und trotzdem verstehen die wenigsten die Ursache. Unser Artikel, „Die Minderheit, die die Gesellschaft so gerne hasst“, erklärt die Ursache im Detail und verweist auf weitere Literatur, die Ihnen dabei helfen kann, der Ursache dieses Phänomens auf die Spur zu kommen.