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100 Jahre nach dem Marsch auf Rom

Rome Skyline by Bert Kaufmann is licensed under CC BY-SA 2.0.

100 Jahre nach dem Marsch auf Rom

Vor hundert Jahren, am 24. Oktober 1922, rief Benito Mussolini seine Anhänger zum Umsturz der italienischen Regierung auf. Vier Tage später, am 28. Oktober, fand der berüchtigte Marsch auf Rom statt, der den Weg für seine Diktatur ebnete. Einhundert Jahre später hat Italien eine neue Regierung eingesetzt, die das alte Regime ehrt. Wenn das ihre Vision für die Zukunft Italiens und Europas ist, müssen wir diese Geschichte unbedingt verstehen.

Diejenigen in der italienischen Regierung, die Mussolinis Erbe ehren, behaupten, sie täten dies nicht wegen seiner Unterstützung für Adolf Hitlers antisemitische Wut oder wegen seines Beitrags zum Krieg, sondern wegen dem, was er Italien gebracht hat. Nur wenige erkennen jedoch den Zusammenhang zwischen Mussolinis Visionen und der daraus resultierenden Zerstörung.

Als Mussolini und seine Anhänger vor 100 Jahren zum Marsch auf Rom aufriefen, waren sie bereit, Blut zu vergießen, um die Macht über Italien zu erlangen. Viele haben die Ereignisse rund um den 28. Oktober als blutlose Revolution betrachtet, doch dass sie blutlos blieb, lag nicht an Mussolini, sondern an der Schwäche oder Kooperation des Königs. König Viktor Emanuel III. hinderte die italienische Armee daran, sich Mussolinis Truppen entgegenzustellen, und bat ihn, am nächsten Tag eine Regierung zu bilden. Aus dem geplanten gewaltsamen Umsturz der Regierung wurde eine legale Machtübergabe.

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Die Tatsache, dass die Mehrheit der Italiener bereit war, einen Haufen faschistischer Randalierer zu akzeptieren, ist für uns heute lehrreich. Bis zu diesem Zeitpunkt war Mussolini für seine kriminellen Machenschaften und seine wortgewaltigen Reden bekannt. Der Grund, warum diese Reden die Menschen inspirierten, war, dass sie über den Status quo verärgert waren. Sie waren gerne bereit, sich einer Diktatur zu unterwerfen, wenn diese ihnen wirtschaftlichen Wohlstand garantierte. „Mussolini schien ihnen der einzige Mann zu sein, der in der Lage war, aus dem Chaos Ordnung zu schaffen“, so die Enzyklopädie Britannica. „Bald war eine Art Ordnung wiederhergestellt, und die Faschisten starteten ehrgeizige Programme für öffentliche Arbeiten. Die Kosten für diese Ordnung waren jedoch enorm. Das fragile demokratische System Italiens wurde zugunsten eines Einparteienstaates abgeschafft. Oppositionsparteien, Gewerkschaften und die freie Presse wurden verboten. Die Redefreiheit wurde unterdrückt.“

Aber für den Durchschnittsbürger spielte das oft keine Rolle. Sie schauten stattdessen auf die Ergebnisse seiner Errungenschaften. Mussolini vermittelte Italien eine inspirierende Vision von der Wiederherstellung des verlorenen italienischen Glanzes. Er gab den Arbeitern nicht nur Arbeit, er gab ihnen einen Grund zu arbeiten. Natürlich löste er die Probleme Italiens nicht wirklich, aber er ließ die immer noch düstere Realität besser aussehen.

Wann also wurde Mussolini zu dem Kriegsherrn, für den er heute bekannt ist? Die Enzyklopädie Britannica bemerkt, dass seine „Träume vom Imperium ihn dazu brachten, ausländische Eroberungen anzustreben“. Dieselbe Vision, den Ruhm Italiens wiederherstellen zu wollen, veranlasste ihn, auf Hitlers militärische Eroberungen neidisch zu sein. Die Ziele Hitlers und Mussolinis vermischten sich bald zum Schaden der Welt. Das ist uns heute klar, aber damals sah die westliche Welt dem Aufstieg der Diktatoren tatenlos zu.

Schon früh warnte der verstorbene Herbert W. Armstrong davor, dass die Vision, das Römische Reich wiederherstellen zu wollen, zerstörerisch sein würde. In der allerersten Ausgabe der Plain Truth (Klar&Wahr), „Wird schon bald ein Weltdiktator in Erscheinung treten?“, die im Februar 1934 veröffentlicht wurde, schrieb er: „Es ist heute allgemein bekannt, dass Mussolinis ganzes Ziel darin besteht, das alte Römische Reich in all seiner früheren Pracht, Macht und Herrlichkeit wiederherzustellen – und Rom regierte die Welt!“ 1938 strebte Italien ein enges Bündnis mit Nazi-Deutschland an, was Herrn Armstrong dazu veranlasste, seine Warnung zu wiederholen: „[W]ir werden Zeuge der Wiedergeburt des mächtigen Römischen Reiches – der faschistisch-nazistischen Diktaturen in Europa. Es ist die Wiedergeburt des Römischen Reiches, um die sich die Ereignisse der letzten Tage drehen“ (Plain Truth, März 1938).

Bedenken Sie, dass zu dieser Zeit viele in der westlichen Welt noch Hitler und Mussolini lobten und versuchten, Hitlers Forderungen zu beschwichtigen.

Die Italiener von heute sind von dem Wunsch erfüllt, Italiens Ruhm wiederherzustellen. Sie wollen eine stabile Wirtschaft, stabile Familien und ein stabiles Rechtssystem. Sie erkennen nicht, dass ihre eigene Geschichte keine Lösungen bietet. Die biblische Prophezeiung offenbart, dass der Wunsch, das Römische Reich wieder aufleben zu lassen, wieder zu den gleichen zerstörerischen Ergebnissen führen wird. Wie Herr Armstrong durch Gottes Offenbarung zu verstehen lernte, wurde Hitlers und Mussolinis Reich in Offenbarung 17 prophezeit. Dasselbe Kapitel offenbart, dass sich ein weiteres Reich mit dem Versprechen erheben wird, Frieden zu bringen, aber das Ende wird wieder Zerstörung sein. Um diese verblüffenden Prophezeiungen zu verstehen, schauen Sie sich das Schlüssel Davids Programm „Der Aufstieg des Heiligen Römischen Reiches“ von Gerald Flurry an.

Dieser kurze Artikel wurde zuerst als Posaune-Kurzmitteilung veröffentlicht. Wenn Sie täglich aktuelle Nachrichten in Ihrem Posteingang erhalten möchten, melden Sie sich bitte hier an.