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„Wo ist Gott in den Terroranschlägen?“

Stringer/Getty Images

„Wo ist Gott in den Terroranschlägen?“

Nach dem Terroranschlag auf einen Weihnachtsmarkt und Anschlägen auf Neujahrsfeiern, stellt sich wieder die Frage: Wo ist Gott, wenn Menschen leiden?

Entsetzliche Berichte von Terroranschlägen im Jahr 2016 haben christliche Gemeinschaften weltweit erschüttert, und in den ersten Tagen von 2017 hat sich das noch zugespitzt. Während das neue Jahr noch Schlimmeres verspricht, fragen sich viele: Wo ist Gott in all dem? Wenn Gott ein allmächtiger, allgewaltiger, allliebender Gott ist, warum beendet er diese Gewalt nicht?

Könnte es sein, dass Gott die Menschheit allein gelassen hat?

Genau das war die Frage, die die Zeitung die Welt dem Berliner Erzbischof Heiner Koch stellte, nachdem Berlin im Dezember von einem Terroranschlag getroffen wurde. Seine Antwort: „Die christliche Botschaft sagt, dass Gott gerade im Leid und in der Dunkelheit bei uns ist.“

Die Zeitung fragte dann, wenn Gott uns so liebt, warum lässt er dann Leiden zu? Koch gibt zu (Hervorhebung hinzugefügt):

Ich kann Ihnen das nicht erklären, ich frage ihn das auch. Als Christen gehen wir fest davon aus, dass Gott größer ist als unser Denken und Wissen. Wir können Gott nicht verstehen. Ein Gott, den wir begreifen, den wir meinen, erklären zu können, das ist nicht mehr der unendliche Gott. Sicherlich werde ich mit der Frage, warum Gott Leid zulässt, sterben. Aber eines weiß ich: Dass Gottes Sohn nicht vom Kreuz heruntergestiegen ist, sondern geblieben ist und uns nicht allein gelassen hat. Ich glaube ganz fest, dass Gott uns auch in dieser furchtbaren Situation nicht allein lässt. Das ist die Nagelprobe unseres Glaubens und Vertrauens.

Was für ein Paradox: Wenn der Gott der Liebe und des Lichts im Leid und in der Dunkelheit bei uns ist, warum fühlen sich Christen dann alleingelassen wenn solch ein Horror sie trifft? Der Erzbischof sagt dazu, dass er mit denen leide, die sich verlassen fühlen, und niemand in der Welt es ihnen erklären kann.

In einem Telegramm an Erzbischof Koch vom 20. Dezember, äußerte sich am Mittag der Vatikan zu dem Attentat: „Papst Franziskus verbindet sich mit allen Menschen guten Willens, die dafür arbeiten, dass der mörderische Wahnsinn des Terrorismus keinen Platz in unserer Welt hat. In diesem Sinne bittet er den barmherzigen Gott und Vater um Trost, Schutz und heilenden Segen.“

Klar war, dass das Gebet des Papstes um Schutz unerhört blieb, als nur wenige Tage später 39 Menschen bei einer Neujahrsfeier in Istanbul erschossen wurden.

Der Neujahrstag sollte ein Tag der „guten Wünsche und der Hoffnung“ sein; aber kaum jemand hat heute noch gute Wünsche und Hoffnungen für das kommende Jahr. Immer mehr Christen glauben jetzt, dass sie mit dem Terrorismus leben müssen.

Bei einer Generalaudienz am 4. Januar, sprach Papst Franziskus zu Müttern, die ihre Kinder verloren haben und gab zu, dass er nicht wisse, warum Gott solche Leiden zulässt. Aber anstatt zu versuchen, eine Antwort auf diese Frage zu finden, ermutigte er Stille und gemeinsame Trauer:

Um zum Verzweifelten von Hoffnung zu sprechen, muss man seine Verzweiflung teilen; um eine Träne auf dem Gesicht des Leidenden zu trocknen, müssen wir uns im Weinen mit ihm vereinen. Nur so können unsere Worte wirklich in der Lage sein, etwas Hoffnung zu schenken. Und wenn ich die Worte nicht so sagen kann, mit Tränen, mit Schmerz, dann ist es besser zu schweigen: eine Liebkosung, eine Geste und keine Worte.

Aber was ist der Grund für solches Leiden? Warum hört Gott nicht das Flehen derer, die in ihrem Leiden zu ihm kommen? Wo ist Gottes Trost in der heutigen Welt?

Warum hat Gott die 5.000 Migranten, die im Mittelmeer im Jahr 2016 ertrunken sind, nicht gerettet? Oder die fast 17.000 Zivilisten, die in Syrien starben? Was ist mit den fast 4.000 Kindern unter ihnen – hatten sie kein Recht zu leben? Wenn Christus wirklich versucht, die Welt heute zu retten, wie so viele Christen behaupten, warum gibt er diesen Menschen keine Chance zu ihm zu kommen, anstatt sie sterben zu lassen, bevor sie die Gelegenheit dazu gehabt haben?

Das sogenannte Christentum hat keine Antwort. Erzbischof Koch und viele Katholiken schließen daraus, dass Gott so groß ist, dass wir ihn nicht verstehen können. Aber ist das wahr, dass kein Mensch Gott jemals verstehen kann oder verstehen wird? Die Bibel sagt anders: Der Geist Gottes versteht was Gott tut – „denn der Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen der Gottheit“ (1. Korinther 2,10). Der gleiche Vers sagt, dass Gott diesen Geist seinen Jüngern gegeben hat. Was also tut Gott heute? Warum ist er ein Geheimnis für diese Welt?

Wird das Leiden dieser Welt jemals enden? Wird die Menschheit jemals Licht sehen? Die höchsten religiösen Ämter dieser Welt sagen, sie wissen es nicht.

Aber Christus prophezeite nicht nur von Leiden, Dunkelheit und Trübsal, sondern auch von seiner Rückkehr in Macht und Herrlichkeit, um das Leiden dieser Welt zu beenden (Matthäus 24). Leider fokussiert sich das heutige Christentum nicht auf diese Botschaft, die die einzige Quelle der Hoffnung ist. Stattdessen versucht sie eine Welt zu verändern und zu trösten, der prophezeit ist, in die große Trübsal zu gehen.

Aber warum erlaubt Gott heute solch vorübergehendes Leid?

Seit aller Ewigkeit wohnt Gott in Frieden, Freude und Glück. Er wollte seine Freude teilen, also schuf er Engel. Aber einer der Engel, Luzifer, rebellierte gegen Gottes Weg. Ein Drittel der Engel führte er mit sich in diese Rebellion (Offenbarung 12,4), und sie brachten Finsternis, Leid und Zerstörung auf die Erde und in das Universum. Luzifers Name wurde in Satan geändert und er ist vorübergehend der Gott dieser Welt (Offenbarung 12,9; 2. Korinther 4,4). Aber diese Rebellion hat Gottes Endziel nicht beeinträchtigt. Gott hatte einen Plan B.

Nach der Rebellion der Engel schuf Gott den Menschen und stellte ihn vor die Entscheidung, entweder Satans Weg des Leidens und des Todes oder Gottes Weg der Freude und des Lebens zu wählen. Adam, und mit ihm die ganze Menschheit, wählte Satans Weg der Rebellion gegen Gott. Dies hat zu Terrorismus und allen anderen Arten von Leiden geführt, die die Menschheit heute ertragen muss. Adams Rebellion veranlasste Gott auch dazu, den Zugang zu seinem Lebensweg, der durch den Baum des Lebens symbolisiert ist, abzuschneiden. Herbert W. Armstrong erklärte in seinem Meisterwerk, Geheimnis der Zeitalter, was passiert ist, nachdem Adam seine Wahl getroffen hat:

Und so entwickelte sich – ausgehend von Adam und Eva, eine Welt – eine Zivilisation. Als Gott den Zugang zum Baum des Lebens verschloss, bezeichnete dieser Akt den „Anfang“, die Grundsteinlegung der heutigen Welt. Sie gründet sich auf Verwerfung Gottes, auf Verstoß gegen Gottes Gesetz, das die gottgewollte Lebensweise umschreibt. Darin liegt die Wurzel aller Übel, Nöte und Qualen, die der Mensch in 6000 Jahren Zivilisation bis heute erdulden musste.

Zur Verwirklichung seines gewaltigen Vorhabens setzte Gott einen Zeitraum von 7000 Jahren fest. Die ersten 6000 Jahre durfte Satan weiter auf dem Erdenthron bleiben, und die Menschheit durfte durch bittere Erfahrung lernen, dass Satans Weg der Ichbezogenheit, gegenläufig zu Gottes Gesetz, nur zu Schmerz, Leid, Qual und Tod führt.

Das vorübergehende Leid von heute dient einem ewigen Zweck. Fast alle, die es durchleben, werden erkennen, dass der Mensch auf Gott vertrauen muss, anstatt zu denken, dass der Mensch selbst – unter Satans Verführung – die Antworten hat. Nach 6.000 Jahren des Leidens folgen 1.000 Jahre unter Gottes Herrschaft, wenn Christus regieren wird; danach werden die Toten zum Leben erweckt und Gottes Lebensweg gelehrt. Ihnen werden 100 Jahre gegeben, um Gottes Weg zu wählen. Nachdem allen Menschen, die jemals gelebt haben, die Möglichkeit gegeben wurde, ihr Heil zu erlangen, wird Gott der Vater mit seinen Kindern wohnen – nicht in Finsternis, sondern im Licht! Er wird alle Tränen von ihren Gesichtern abwischen – nicht mit Seinen eigenen Tränen, sondern mit seiner allumfassenden Gegenwart. „… und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen“ (Offenbarung 21,4).

Das ist unsere Hoffnung!

Das Leid dieser Welt ist kein Zeichen dafür, dass wir Gott näher sind als je zuvor. Aber es ist ein Zeichen, dass wir der Rückkehr Christi näher sind denn je, wenn wir durch göttliches Eingreifen lernen werden, dass wir wegen unserer Sünden von Gott getrennt lebten (Jesaja 59,2). Christus wird bald zurückkehren und die Finsternis durch Licht verdrängen (2. Petrus 1,19). In Zukunft werden Menschen in der Lage sein, über dieses gegenwärtige Zeitalter des Leidens nachzudenken, und sie können es mit dem Frieden vergleichen, den sie dann leben werden. Der Vergleich wird krass sein, und die überwiegende Mehrheit wird Gottes Lebensweg wählen.

Die Wahrheit, warum Gott solches Leid heute zulässt und warum die Religionen dieser Welt es nicht verstehen, ist in unserer Broschüre „Why ‚Natural‘ Disasters“ ausführlich erklärt.