Ihr kostenloser Newsletter

Warum nahm der katholische Kardinal an dem Gipfeltreffen von Bilderberg teil?

GETTY IMAGES

Warum nahm der katholische Kardinal an dem Gipfeltreffen von Bilderberg teil?

Zuerst Davos und jetzt Bilderberg – Europas Elite blickt auf die katholische Kirche.

Zuerst einmal werde ich nicht versuchen, Sie davon zu überzeugen, dass das Treffen in Bilderberg so eine Art Schattenweltregierung ist. Das jährliche Treffen ist aber auch kein Hirngespinst einer überdrehten Fantasie. Es hat eine eigene Webseite und auch sonst alles.

Hier treffen sich Führungskräfte aus Geschäftsleben, Regierung und Universitäten; die meisten kommen aus den Vereinigten Staaten und aus Europa. Es ist eine Gelegenheit für inoffizielle Gespräche bestimmt von den Regeln der Chatham Hausordnung, nach der zwar über den Inhalt der Debatten berichtet werden darf, aber nicht erwähnt werden darf, wer was gesagt hat.

Dieses Jahr hat ein Name auf der Gästeliste besondere Aufmerksamkeit erregt. Kardinal Pietro Parolin, Staatssekretär im Vatikan und der zweitmächtigste Mann in der katholischen Kirche, nahm an dem Treffen teil, das dieses Jahr vom 7. bis zum 10. Juni stattfand.

Das ist das erste Mal, dass ein hochrangiger katholischer Geistlicher an dem Gipfel in Bilderberg teilgenommen hat. Aber es ist nicht das erste Mal, dass Parolin gesellschaftlich mit der Weltelite verkehrt. Er sprach bereits letztes Jahr auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos.

Der Aufstieg des Populismus in Europa war eins der Topthemen auf dem Programm. Bei anderen Debatten ging es um Amerikas Führungsstellung in der Welt, die Ungleichheit, den Nahen Osten und um Quantencomputer.

Auch die Regierungschefs der Niederlande, Belgiens, Serbiens und Estlands nahmen teil, zusammen mit der deutschen Verteidigungsministerin, dem NATO-Generalsekretär und vielen anderen derzeitigen und ehemaligen Politikern. Die obersten Chefs der Bank von England und der Bank der Niederlande waren ebenso anwesend wie die Geschäftsführer von Firmen wie Google, BP und Airbus.

Die Tatsache, dass der Staatssekretär des Vatikanstaats zu dieser Art Treffen eingeladen wird, zeigt die zunehmende Bedeutung, die der katholischen Kirche beigemessen wird. Und das aus gutem Grund – die katholische Kirche spielt eine bedeutende Rolle sowohl im politischen als auch im religiösen Leben.

Kardinal Parolin spielte eine wichtige Rolle bei der Wiederherstellung der Beziehungen zwischen den USA und Kuba. Er war ebenfalls ausschlaggebend bei den Verhandlungen der kolumbianischen Regierung mit den Rebellen der Miliz – Verhandlungen, für die der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos 2016 den Friedensnobelpreis erhielt.

Letztes Wochenende wurde das Treffen in Bilderberg veranstaltet, während Europa gerade in der Krise steckt. Seine Beziehungen zu den Vereinigten Staaten sind dabei zu verfallen und Italien droht, die Eurozone zu spalten. Die Zukunft der Europäischen Union ist zweifelhaft.

In der Novembernummer 1965 des Magazins Plain Truth beschrieb Herbert W. Armstrong eine „harte, ernste Tatsache“, mit der die Länder Europas fertig werden müssen. „Der entscheidende Punkt ist folgender: Die europäischen Länder sind überhaupt nicht in der Lage, sich selbst nur durch politische Manöver zu vereinigen“, schrieb er. „Plain Truth schreibt nun schon seit mehr als 31 Jahren, dass Europa sich vereinigen wird! Aber wir haben auch schon genau so lange gesagt, dass sich diese Länder untereinander nicht einig werden.“

Ist die EU also zum Scheitern verurteilt? Herr Armstrong schrieb weiter: „Plain Truth hat jahrelang gesagt, dass diese Länder erkennen müssen, dass sie aus sich selbst heraus unfähig sind, sich wirklich politisch zu vereinigen, weil sie sich nicht auf einen gemeinsamen Anführer einigen können, dem alle vertrauen. Sie müssen sich damit abfinden und versuchen, eine höchste Autorität zu finden, der sie alle vertrauen können! Diese höchste Autorität kann weder ein Politiker noch ein General sein… Die einzig mögliche Antwort ist ein religiöses Oberhaupt! …

„Achten Sie auf plötzliche Fortschritte bei der politischen und militärischen Union Europas, die durch einen religiösen Zusammenschluss ausgelöst werden! Diese neue Entwicklung beginnt vielleicht noch nicht in diesem Jahr – und auch nicht im nächsten. Aber in spätestens einigen Jahren muss sie beginnen. Und wenn es einmal so weit ist, werden sich die Ereignisse überschlagen, und zwar mit rasender Geschwindigkeit, was die Welt in Erstaunen versetzen wird.“

Das schrieb Herr Armstrong vor mehr als 50 Jahren und die Europäer haben sich bisher nicht der Religion zugewandt, um ihre Vereinigung voranzutreiben. Solange sie das nicht tun, werden sie sich auch nicht vereinigen können. Und wenn Europa sich nicht vereinigen kann, werden seine Krisen immer schlimmer werden.

Da der Vatikan inzwischen schon an den Treffen der Weltelite auf höchstem Niveau teilnimmt, werden manche Leute nun auch diese „harte ernste Tatsache“ erkennen.

Der Chefredakteur der Posaune Gerald Flurry erklärte im April 2006:

Was in der gesamten Geschichte Europas hilfreich war, um seine Teilung zu überwinden, war immer die zweckmäßige Einheit von Kirche und Staat. Schon Karl der Große bewies, wie stark Europa sein konnte, wenn er eine Partnerschaft zwischen Deutschland und der römisch-katholischen Kirche einging, um das Heilige Römische Reich zu begründen. Dieses Reich ist seit dieser Zeit wiederholt wiederauferstanden.

Aber die Einheit von Kirche und Staat war nicht immer eine glückliche Ehe. Normalerweise haben sich die beiden immer wegen einer Krise – wegen eines Notstandes – zusammengefunden…

Herbert W. Armstrong ging davon aus, dass dieselbe Konstellation sich in unserer Zeit wieder einstellen würde – nämlich dass die europäischen Länder sich plötzlich wegen einer Krise vereinigen würden und dass die römisch-katholische Kirche dann wieder eine wichtige Rolle bei der Lösung der Krise spielen würde. In Krisenzeiten hat die Religion die Möglichkeit, die Leute zusammenzuführen! …

Die Krisen könnten sich jetzt zu einem „Notstand“ zu entwickeln, der Europa dazu bringt, sich auf das neuerlich erstarktes Deutschland zu stützen und am Ende Kirche und Staat noch einmal zu vereinigen – Krisen, ausgelöst vom Schwächeln der US-Wirtschaft oder von der Gefahr, die sich im Nahen Osten zusammenbraut.

Die Krisen werden immer schlimmer und zum ersten Mal wurde ein hochrangiger Kardinal zum Gipfeltreffen von Bilderberg eingeladen.

Die Bibel sagt voraus, dass die katholische Kirche dabei ist, wieder eine große Rolle in Europa zu spielen – wie sie es schon während seiner gesamten Geschichte getan hat. Wenn Sie mehr über diese Rolle in Erfahrung bringen wollen, lesen Sie unser kostenloses Buch Das Heilige Römische Reich in der Prophezeiung

DAS HEILIGE RÖMISCHE REICH IN DER PROPHEZEIUNG

Das Heilige Römische Reich hat grundlegende und tiefgreifende Beiträge zur westlichen Zivilisation geleistet – aber seine vielen Wiedergeburten waren auch von schmerzlichen und katastrophalen Folgen begleitet. Europäische Staats- und Regierungschefs haben sich zum Ziel gesetzt, den zersplitterten europäischen Kontinent zu vereinen, indem sie das Vermächtnis dieser außergewöhnlichen Kirche-Staat-Beziehung wiederbeleben. Eine der großen Lektionen dieses Reiches ist, dass es immer wieder zurückkommt. Es gibt jedes Mal eine andere Auferstehung. Das Heilige Römische Reich ist nicht nur ein Relikt der Geschichte. Es ist im Begriff, eine zentrale Rolle im Weltgeschehen zu spielen. Wenn man die Natur und den Charakter dieser mächtigen Institution verstehen lernt, dann verrät es einem genau so viel über die Zukunft wie auch über die Vergangenheit.