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Horrorbeben: Warum das Erdbeben in Nepal geschah

NICOLAS ASFOURI/AFP/Getty Images

Horrorbeben: Warum das Erdbeben in Nepal geschah

Die Erde begann zu beben. Die Möbel, die Beleuchtungskörper, die Teller auf dem Tisch, die Gläser im Schrank – der ganze Raum, das ganze Gebäude, die ganze Stadt. Fenster zerbrachen, Fundamente zerkrümelten, Gebäude fielen in sich zusammen. Für jene, die sich am 25. April in Nepal befanden, fühlte es sich an, als ob die Erde selbst in ihrer Achse erschüttert wäre.

Für Tausende Nepalesen bedeutete der 25. April um 11:56 Uhr das Ende. Der letzte Anblick des Zuhauses, der letzte Atemzug, der letzte Herzschlag. Zu dem Zeitpunkt, wo der letzte trostlose Arbeiter mühsam durch die Trümmer des letzten Hauses im letzten Dorf stapfte und die letzte Leiche ausgegraben hatte, überstieg der Berg an verzeichneten Todesopfern die Zahl 8.000. Etwa 19.000 weitere waren verletzt, zerschnitten von fliegenden Glassplittern, getroffen von herabstürzendem Beton, halb erdrückt von zusammenbrechenden Mauern.

Alles deshalb, weil es zwei tektonische Platten 15 km unterhalb und etwa 80 km nordwestlich von Katmandu gibt – und am 25. April verschoben sich diese ein wenig.

„Meine Mutter und ich befanden uns auf der Terrasse beim Wäschewaschen, und plötzlich begann das Haus zu wackeln“ erzählte Manisha Dahal der Posaune zwei Tage später aus Kathmandu. „Wir konnten nicht laufen, weil es gewaltig bebte. Wir saßen auf der Terrasse, einander fest umarmend. Nach wenigen Sekunden sahen wir, wie direkt vor uns ein Gebäude einstürzte. Dann sahen wir eine Staubwolke gen Himmel steigen. Gleich darauf sahen wir, wie in einiger Entfernung weitere Gebäude zusammenbrachen.

Meine Sicht wurde verschwommen und ich dachte, dass wir nicht überleben würden. … Vögel und Staub füllten den Himmel und wir konnten andere Häuser schwingen sehen. Dann, nach einer Weile, hörte das Beben auf und wir gingen die Treppe hinunter auf die offene Straße. Sobald wir auf der Straße waren, spürten wir das zweite Erdbeben. Alle hielten sich aneinander fest und beteten, dass es vorüber ginge. …

Bis jetzt habe ich 28 Erschütterungen erlebt, und wir fürchten uns, hineinzugehen. Wir verbrachten die Nacht im offenen Grasland, was soweit in Ordnung war, trotz der Kälte. Dann, um Mitternacht begann es zu regnen. Wir versuchten, hineinzugehen, in der Hoffnung, dass das Beben sich nicht wiederholen würde; doch es gab eine neuerliche Erschütterung.“

Manisha und jene um sie herum sollten noch mehr als 100 Grauen erregende Nachbeben durchstehen müssen. Sie sollten noch um Tausende ihrer Väter, Großmütter und kleinen Kinder trauern müssen, die sie durch ein Monsterbeben mit einer Stärke von 7,8 verloren haben. Zehntausende wie sie würden sich in Behelfsunterkünften zusammenkuscheln, verstört, versteinert, der Gefahr von Krankheiten ausgesetzt und außerstande, in ihre pulverisierten Wohnviertel zurückzukehren.

Dann, als die Erdstöße schließlich aufgehört hatten und die Nepalesen die Trümmer durchsiebten – passierte es wieder. Zwei weitere Beben, eines mit der Stärke von 7,3 und eines mit der Stärke von 6,3, erfolgten am 12. Mai. Weitere dreiundachtzig Menschen starben und 2.000 wurden verletzt.

Warum ist dies geschehen? Warum sind jetzt Ehemänner ohne Ehefrauen, Mütter ohne Töchter, Großväter ohne Enkel? Warum sind sie gestorben?

Weil ein Stück der Erde knackte? Ist es das?

Allerorts gab es Nachrichten über das Erdbeben. Fakten und Statistiken, stündlich aktualisiert, rund um die Welt ausgestrahlt. Aber konnten Sie irgendeine adäquate – und wahre – Antwort auf die wichtigste, grundlegendste und brennendste Frage hören: Warum mussten diese Menschen sterben?

Die meisten von uns fragen nicht einmal, weil wir wissen, dass wir keine Antwort haben. Der Rest von uns gliedert diese Schockwelle des Leidens einfach in das unserem jeweiligen Weltbild entsprechende Schema ein: Zeit und Zufall sind verantwortlich. Oder, weil es keinen Gott gibt. Oder, weil es Gott egal ist. Oder, weil Gott auf mysteriöse Weise arbeitet.

Nein. Dieses Erdbeben hatte eine Bedeutung. Diese Leute starben aus einem Grund. Der Preis ist zu hoch für uns, um es mit einem Schulterzucken abzutun. Wir müssen uns dieser Sache stellen.

Lassen Sie uns so beginnen: Jeder von uns ist etwa ein 17 Milliardstel einer Kubik-Meile groß. Wir leben auf einem 260 Milliarden Kubik-Meilen großen Partikel namens Erde. Die Erde hat einen heißen Kern, einen halbfesten Felsmantel und eine dünne Kruste. Die Kruste besteht aus dünnen Platten mit winzigen Falten und Rillen auf ihrer Oberfläche. Auf der Oberfläche kann man an einigen Stellen, wenn man wirklich sehr, sehr nahe kommt, eine zarte Oberfläche vom Menschen geschaffener Strukturen erkennen. Und innerhalb dieser Strukturen befinden sich winzige Menschen.

Was geschieht, wenn es ein winziges Zucken in der Kruste gibt? Oder wenn die gasförmige Schicht darüber nur ein bisschen wirbelt? Oder wenn ein Teil von ihr feucht wird? Tausende jener Partikel, Menschen genannt, kommen um.

Wir können nur deshalb weiterbestehen, weil uns ein Platz inmitten der Sterne unter einer warmen Sonne gegeben wurde, weil ein gewaltiges Netz maßgeschneiderter natürlicher Systeme zusammenarbeitet, um uns zerbrechliche kleine Wesen zu hegen und zu pflegen. Diese Existenz kam von irgendwoher. Dieses schwärmerische Design kam von irgendjemand.

Weil die Schöpfung durch einen Schöpfer erfolgte, geht daraus hervor, dass Umweltkatastrophen eine geistige Dimension haben. Dankbarerweise offenbart sich derjenige, der unseren Planeten und uns erschuf, den Menschenkindern. Er ist Gott.

Aber ein Gott, der mit viel Liebe die Schöpfung gestaltete, würde niemals erlauben, dass Menschen leiden. Das ist ein falsches Argument, das nicht auf Gottes tatsächlicher Natur, sondern auf unseren eigenen Ideen basiert.

Gott bestraft. Das können wir in der Bibel sehen, und wir können das in den Nachrichten sehen. Warum? Weil wir sündigen. Wir sündigen so sehr, dass wir darin ertrinken würden, griffe Gott nicht ein. Wir sind auf dem Weg, uns mit Gewalt auf diesem Planeten auszulöschen, Umweltkatastrophen sind dazu nicht nötig.

Gott bedient sich also eines Mittels, das sich außerhalb der Kontrolle des Menschen befindet, um mit uns zu kommunizieren: unsere Umwelt. Wir müssen nur die Botschaft verstehen: Wenn Ihre ganze Welt bebt, dann stimmt etwas nicht.

Wenn Erdbeben, Tsunamis, Orkane, Muren-Abgänge, Tornados und Feuer zuschlagen, bedeutet das, dass Gott aus Vergeltung auf uns einschlägt? Nein. Es ist die liebevolle Zurechtweisung Gottes für jene, die es erkennen werden. Bedeutet dies, dass jene, die sterben, wenn Gebäude über ihnen einstürzen, extrem sündige Menschen sind? Jesus Christus selbst beantwortete genau diese Frage. Er sagte, dass Opfer solcher Katastrophen eine Warnung für den Rest von uns sind, dass wir, es sei denn, wir bereuen, auch so umkommen werden (Lukas 13,4-5).

Jesus lehrte auch diese entscheidende Offenbarung: Der Tod ist temporär. Christus ist die Auferstehung, und er erklärt, dass jene, die zum Zeitpunkt seines Erdenwandels unter dem Turm von Siloam starben und jene, die in unserer Zeit in Nepal starben, schließlich auferstehen werden. Dann werden sie die Gelegenheit haben, von einer sündigen Lebensweise erschüttert zu sein, um so aus einer gottlosen und verdammten Existenz heraus gerüttelt zu werden.

Dieselbe Gelegenheit, die wir jetzt haben.